Beobachtungsbericht 19.10.2017


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Im Oktober gab es zu Neumond viel schönes Wetter und eine Nacht wurde genutzt um in Voralpen zu beobachten. Wie immer lief eine Weitwinkel-Kamera mit um ein Startrailvideo anzufertigen.

Das Video vom 19.10.17 ist leider nicht ganz scharf, aber dafür sind neben einem Meteor auch ein paar schöne Geostationäre Satelliten zu sehen, deren Lichtwechsel gut verfolgt werden kann.



Die beiden Satelliten und der Meteor sind im folgenden Bild eingekreist.


Auch Mitbeobachter Oliver Schneider fertigte ein Video - mit seinem Handy LG-G4!



SN2017glx ist eine Supernova in der unscheinbaren Galaxie NGC6824. Sie befindet sich nördlich der westlichen Schwinge des Schwans. Zum Beobachtungszeitpunkt hatte die SN etwa 14 mag. Da erst nach Mitternacht beobachtet wurde, stand die Galaxie schon relativ nah am Nordwesthorizont und war nicht einfach zu beobachten. Nur indirekt war ein schwaches Sternchen in einem spindelförmigen Nebelchen zu erkennen. Trotz der Nähe zum Zentrum waren Galaxienkern und SN bei 250x eindeutig zu trennen.

Wenige Tage zuvor war die Galaxie am 80cm Spiegel in München fotografiert worden. Im Vergleich zum POSS blinkt die Supernova deutlich  heraus.



Der Komet ASASSN-1 wurde mit einem Monat Abstand nochmal eingestellt. Er hatte deutlich an Helligkeit verloren. Die Form war allerdings noch ähnlich wie im September. Ein diffuses rundes Wölkchen ohne markantes Zentrum. Zum Beobachtungszeitpunkt stand der Komet neben einem helleren Stern. Erst wenn der Stern aus dem Gesichtsfeld geschoben wurde kam ein sehr schwaches rundes Halo zum Vorschein.


Während der Planetentagung in Gudensberg hatten wir versucht mit dem dortigen C14 den Neptunmond Triton zu beobachten. Er war dort indirekt eindeutig zu sehen, dennoch hatten die meisten Besucher Schwierigkeiten ihn zu erkennen. In den Voralpen waren die Bedingungen etwas besser und obwohl das Teleskop 1 Zoll kleiner war, konnte der Mond bei 250x besser erkannt werden.


Auch die Uranusmonde wurden probiert. In der Nacht stand der Planet in Opposition und so bestand die Hoffnung, dass über den Oppositionseffekt die inneren Monde besser erkennbar sein könnten. Die beiden äußeren Monde Titania und Oberon waren ungewöhnlich leicht, aber bei den inneren Monden war nichts auszurichten. Dafür war das Seeing vermutlich zu schlecht.


Einem Beobachtungstipp aus dem VDS-Journal folgend kamen die Wasserstoffnebel IC5068, IC5068b und IC5068c auf die Zielliste. Die Nebel liegen am Rand des Nordamerikanebelkomplex. Am markantesten ist IC5068b. Dieser Nebel findet sich, wenn man von ´Mexiko´ über ´Florida´ an die Südspitze des Pelikan vorbei verlängert und diese Distanz nocheinmal verdoppelt.
Der Nebel ist mit OIII bei max. AP direkt zu sehen. Seine Nordostkante ist etwas heller und die Nordwestkante ist diffus auslaufend. IC5068 ist in Erscheinungsbild ähnlich, aber etwas schwächer. IC5068c ist deutlich diffuser und schwächer. Diese Komponente ist im Teleskop kaum noch zu erkennen.  Auf Basis einer Skizze wurde die folgende Zeichnung angefertigt.


Zum Ende der Beobachtungsnacht wurde die Galaxie NGC 6946 eingestellt in der Hoffnung einen letzten Blick auf die Supernova  2017eaw zu erhaschen. Diese helle SN hatte im Frühjahr und Sommer  viel Freude bereitet und sollte lt. http://www.rochesterastronomy.org/supernova.html
nun 15,2 mag besitzen. Das ist für 13 Zoll grenzwertig, aber in Topnächten erreichbar. Gesehen wurde jedoch leider nichts mehr.



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