Beobachtungsnacht 27.10.2022

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Die Nacht vom 27.10.22 hatte eine gute Wetterprognose und es war kurz nach Neumond. So ging es mal raus zu einer Beobachtungstour ins Voralpenland. Am Beobachtungsplatz angekommen war der Mond schon weg. Eingepackt war ein 12 Zoll Dobson. Das Seeing war eher lala aber die Transparenz war OK. Nach einem kurzen Blick auf Jupiter wurden einige Deepskyobjekte eingestellt.

Nebenher liefen auch noch je eine EOS-M mit einem 6,5mm Fisheye und einem 14mm Weitwinkel um Serienaufnahmen zu erstellen.

Beobachtungsnacht vom 27.10.22 um 19:42 - 3:33 MESZ
6,5mm Fisheye und 14mm Weitwinkel 30s je Bild, EOS-M
https://vimeo.com/767827657



Beide Kameras waren nach Süden ausgerichtet und so wurde eine helle Feuerkugel verpasst, die um 20:49 am nördlichen Horizont entlangzog. Sie bewegte sich in etwa 20 Grad Höhe von NNW nach NNO parallel zum Horizont. Die Helligkeit wurde auf -6 mag geschätzt. Die Feuerkugel war grün und teilte sich in der Luft. Die geringe Höhe sprach für eine große Distanz. Etwa 400km nördlich in Mitteldeutschland bewegte sich die Feuerkugel durch den Zenit und soll etwa -10mag gehabt haben. Zeitlich günstig am frühen Abend wurde der Meteor von zahlreichen Menschen beobachtet und ist daher gut dokumentiert.


Ein Foto von dem Fall entstand u.a. an der Sternwarte Radebeul. Es konnte 2 Tage später vom Handy von Martin Fiedler abfotografiert werden. Einige Minuten später wurde mit einem Fernglas nach einer Rauchspur gesucht, aber davon war nichts zu sehen.


UGC4305 auch als Holmberg II bezeichnet, ist eine Zwerggalaxie im stellaren Nirgendwo zwischen dem großen Wagen und Capella. Sie ist 9,8 Mio Lichtjahre entfernt und gehört zur M81 Gruppe. Das Objekt stand schon länger auf der Liste. Uwe Glahn beschrieb sie mit 16 Zoll als in der Übersichtsvergrößerung auffällig bei geringer Flächenhelligkeit. Mit 12 Zoll war nur eine unklare bogenförmige Aufhellung zu sehen. Erst beim späteren Abgleich mit dem POSS zeigte sich das die Zeichnung überraschen treffend war.


Sh2-80 wird auch als Merrils-Star-Nebular oder Minkowsky 1-67 bezeichnet. Es handelt sich um einen Wolf-Rayet-Stern. Die WR-Nebel haben oft hohe OIII-Anteile und sind visuell gut zugänglich. Bei Sh2-80 bestätigte sich das jedoch nicht. Im 12 Zöller war an der Stelle weder mit OIII noch UHC irgendwas zu sehen.

Überraschend einfach war die Sichtung des Wolf-Rayet-Nebels WR134.
Auf Fotos war an einer Stelle unweit des Crescent-Nebels NGC6888 ein blaugrüner Nebelbogen aufgefallen. An dieser Position war im 12-Zöller ein grob 3-eckiger Nebelbogen zu sehen.Er war schon im UHC sichtbar aber besser im OIII.

Ein Foto wurde per Teleobjektiv probiert. Die reizvolle Nebellandschaft im Schwan wurde mit 135mm Brennweite aufgenommen. Roter Wasserstoff ist in der Region reichlich zu sehen, doch WR135 ist auf den Fotos kaum zu erkennen.


NGC100 ist ein kleine schmale Galaxie die zu den ´Superthin´-Galaxien gehört. Im 12 Zoll Dobson war sie schwierig und nur indirekt sichtbar. Bei 90x erschien sie gleichmäßig ohne hellen Kern. Das Achsverhältnis wird in der Literatur mit 9:1 angegeben, doch das Objekt war zu schwach um dies sicher zu bestätigen.

Im Fernglas wurde Kembles Kaskade aufgesucht. Der Asterismus im Sternbild Giraffe umfasst im 8x56 etwa das halbe Gesichtsfeld. In der Mitte ist ein hellerer Stern.

NGC6905 ist ein Planetarischer Nebel zwischen den Sternbildern Pfeil und Delfin. Mit 12 Zoll erschien er als rundes Objekt zwischen 2 Sternen. Die Ostseite war etwas heller. In der Mitte war schwach ein Querbalken zu erahnen. Das Objekt war nicht schwierig, sprang aber auch nicht ins Auge. Ihn als ´Blue Flash´ zu bezeichnen, erschien etwas übertrieben.

M108 war schon vorher beobachtet worden. Die Zeichnung wurde aber erst jetzt erstellt.



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