Beobachtungsbericht 30.10./1.11.2013



In der Nacht vom 30. auf den 31.10.2013 herrschte zunächst ein ungewisses Wetter. Nach Mitternacht klarte es jedoch in den Bergen zunehmend auf und es waren am Morgenhimmel gleich 3 interessante Kometen zu sehen. ISON war dabei am schwächsten, entsprach aber den Erwartungen. Er war trotz schmaler Mondsichel gut zu beobachten. Mit etwa 8 mag ist er auf einem guten Kurs. Encke steht näher am Horizont ist dafür aber mit 7 mag etwa doppelt so hell. Die große Überraschung war C/2013 R1 (Lovejoy). Bei ihm steht eine 6 vor dem Komma! Er war im Fernglas leicht zu erkennen! Im Krebs hatte er bei Dämmerungsbeginn mit 50 Grad einen schönen Horizontabstand. In der Prognose war der Komet 4 Magnituden schwächer!
( http://scully.cfa.harvard.edu/cgi-bin/returnprepeph.cgi?d=c&o=CK13R010 )

Bevor die Kometen ausreichend hoch standen, gab es noch Gelegenheit für ein paar Testaufnahmen mit dem neuen Omegon Photoscope. Die nicht umgebaute EOS500D ist für HII-Nebel ungeeignet, hatte aber mit den blauen Reflektionsnebeln der Plejaden keine Schwierigkeiten.
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Zudem entstand ein Zeitraffer mit 50mm, der mit Bildern aus der Folgenacht zu einem Video kombiniert wurde.


Als erster Komet wurde gegen 4 Uhr morgens ISON eingestellt und gezeichnet. Die nahe Mondsichel störte ein wenig und so waren nur 10 Bogenminuten Schweif sicher zu erkennen. Weitere 10 Bogenminuten waren mit Fieldsweeping zu erahnen. Der Kern (FalseNucleus) war bei 250x nur indirekt zu sehen.
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Komet Encke zeigte keinen Schweif und wirkte im 13 Zoll Dobson auf den ersten Blick eher rundlich, aber heller und besser definiert als ISON. Auf den zweiten Blick erschien die Koma leicht dreieckig mit einem außermittigen hellen Zentrum. Ein Kern war nicht zu sehen.
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Lovejoy erschien deutlich heller als der 7,2mag messende Encke. Der Schweif füllte ein Drittel des Gesichtsfeldes beim 32mm Übersichtsokulars, was etwa 0,5 Grad entspricht. Die Koma hatte eine ungleichmäßige Helligkeit. Sonnenseitig wirkte sie etwas schwächer und zur Mitte heller. Hinter dem FalseNucleus zeigte der Schweifansatz eine kleine zungenförmige Aufhellung. Hinter der Koma verlor der Schweif abrupt an Helligkeit, war aber noch klar zu erkennen.
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Blick ins Tal in der Morgendämmerung






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