4429-Chinmoy im Herbst 2015


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4429-Chinmoy ist ein etwa 50km großer Kleinplanet im Hauptgürtel. Er wurde nach dem wurde nach dem bengalischen Schriftsteller, Dichter und Philosophen Sri Chinmoy (1931–2007) benannt. Seine Bahnexzentrizität ist mit 0,2127 relativ groß und daher gibt sehr unterschiedliche Oppositionshelligkeiten zwischen ca.16 und 18,5 mag.

Mit 1,46 Grad Neigung ist seine Bahn ekliptiknah. Günstige Oppositionen fallen in den Winter und sind auf der Nordhalbkugel bei positiver Deklination gut zu beobachten. 2015 lief die Oppositionsschleife durch das Grenzgebiet von Stier und Zwillingen. 

Ich wurde gebeten die günstige Gelegenheit für ein Foto zu nutzen. Bei der Recherche stellte sich heraus, dass die Rotationsperiode bislang unbekannt ist.  Bislang sind nur bei etwa 2000 Kleinplaneten die Tageslängen bekannt. Ab den 4000er Nummern gibt es noch Lücken die sich auch mit der Gaia-Raumsonde nicht schließen werden. Die Messpunkte von Gaia sind zu weit gestreut und die Rotationskurven ändern sich über die Zeit zu schnell für eine sinnvolle Analyse. Die kontinuierliche Photometrie über mehrere Nächte wird sich nicht ersetzen lassen. Hier kann man als Amateur in Zukunft noch Beiträge leisten. 

Um einen Asteroiden mit 16 mag zu photometrieren eignet sich am besten die Wendepunkte der Oppositionsschleife. Sie sind dort zwar 1 bis 2 mag schwächer laufen dafür aber während der Aufnahme nicht aus dem Gesichtsfeld. Bei  4429-Chinmoy war Ende Oktober 2015 der Idealpunkt erreicht. Leider erschwerten Mond und schlechtes Wetter die Beobachtung. Die erste Messung gelang erst am 28.10.2015 und wurde schon nach 2 Stunden durch Wolkenaufzug beendet. Besser waren die Bedingungen am 8.11 ...

....und am 11.11.2015, als jeweils etwa 7 Stunden gemessen werden konnte. 

Leider zeigten die Kurven keine Überschneidung. Die sichtbare Amplitude war gering und lag im Bereich unter +-0,05 mag. 

Eine Vergleichsmessung benachbarter Sterne zeigte, das das Rauschen in einem ähnlichen Bereich anzusiedeln ist.

Das erwünschte Ergebnis gab es nicht, aber die Messung war dennoch nicht sinnlos. Immerhin läßt sich sagen, dass die  Amplitude mit weniger als 0,05  mag sehr gering und mit der verwendeten Technik nicht signifikant ist. Die Vermutung ist naheliegend, dass es sich um einen symmetrischen Rotationsellipsoiden handelt. Das lässt sich dennoch nicht sicher sagen, weil seine Achsneigung unbekannt ist. Vielleicht schauen wir bei günstigen Oppositionen zufällig auf einen der Pole und die unregemäßige Form wird dadurch verschleiert.

Aus den Bildern vom 8.11. und 11.11.2015 wurden 2 Videos erstellt um die Bewegung des Himmelskörpers optimal zu präsentieren.
Der Abstand zwischen den einzelnen Bildern liegt bei 5 min.



 




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