Aldebaranbedeckung am 23.12.2015
Als Roter Riese hat Aldebaran eine gut messbare Ausdehnung.
Die Aldebaran-Bedeckung vom 23.12.2015 zeigte bei der Videoauswertung
einen Fadingeffekt. Auf mindestens 4 Bildern
bei 58fps ist die Abschwächung sichtbar.
Aus der Lichtkurve läßt sich einiges ableiten. Vom ersten zum zweiten Bild wird die Helligkeit des Sterns halbiert. Es wäre logisch, wenn dann der Stern auf dem 3. Bild verschwunden wäre. Er ist jedoch nicht nur auf dem 3. Bild sondern auch noch auf dem 4. Bild und 5. Bild zu sehen. Seine Oberfläche kann daher keine gleichmäßige Helligkeit besitzen.
Rote Riesen besitzen eine riesige leuchtende Atmosphäre die durch die große Ausdehnung des Sterns kaum gravitativ gebunden ist. Fachleute sprechen von einem ´Roten Vakuum´. Die Halbierung des Lichtes innerhalb von einer Aufnahme deutet darauf hin, dass unser Mond je Bild etwa einen Aldebearan-Radius zurücklegt. Der Nachweis des Sterns auf 3 weiteren Aufnahmen bedeutet, dass die Atmosphäre etwa 1,5 Aldebaran-Durchmesser besitzen muss. Da Rote Riesen aufgrund ihrer Ausdehnung sehr langsam rotieren, kann eine kugelförmige Atmosphäre angenommen werden.
Auf Basis der gemessenen Daten ist eine Simulation möglich, die das Helligkeitsverhältnis der Aldebaran-Oberfläche in Relation zu seiner Atmosphäre widerspiegelt.
Natürlich sind in der Realität die Übergänge
fließend. Für eine genauere Simulation würde eine
höhere zeitliche Auflösung benötigt. Im Mittel
dürften die Helligkeits- und Größenverhältnisse
zwischen Oberfläche und Atmosphäre aber ungefähr stimmen.