Beobachtungsbericht 29. bis 31.12.2016


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Vom 31.10. Zum Jahresende von 2016 gab es gleich mehrere Neumond-Nächte hintereinander an denen in den Voralpen unter besten Bedingungen beobachtet werden konnte. Auf 1400m Höhe gab es noch keinen Schnee. Die Temperaturen lagen am frühen Abend über null und fielen erst im Laufe der Nacht unter den Gefrierpunkt. An 2 Nächten war Uwe Glahn mit seinem 27 Zöller am Platz und Frank Richardsen knackte mit seinem neuen Dobson die 30 Zoll Grenze. 
Da wirkte der eigene 13 Zöller etwas kümmerlich, doch Christian Rausch und Uli Schaake waren ebenfalls mit Kleingeräten unterwegs.

 
Das eigene Beobachtungsprogramm war umfangreich. 

-Der Ausbruch des Quasar CTA 102 stand am frühen Abend auf der Liste. Er hatte gegenüber der letzten Beobachtung eine Woche zuvor
noch einmal eine enorme Steigerung erfahren.  Am 29.12. um 19:45 UT schätzte ich ihn visuell auf 11,5 mag.
Das 8 Mrd Lichtjahre entfernte Objekt war zu dem Zeitpunkt wohl das hellste Objekt im Universum.

Obwohl prominent hatte ich Mirachs Geist nie zuvor beobachtet. Die Galaxie NGC404 steht direkt neben dem hellen Stern zu Beginn der Lichterkette nach M31.

Zwischen Mirach und M33 gibt es einige Galaxiengruppen.  Im Umfeld von NGC 536 wurden alle 4 NGC-Objekte gesichtet. NGC542 ist etwas unsicher, da ein Bezugspunkt fehlte.

Bei der Gruppe um NGC 507 wurden ein paar schwächere Mitglieder übersehen. NGC498 und NGC503 sowie ein paar IC-Galaxien sollten mit 13 Zoll noch machbar sein.

Whiting-1 ist ein sehr schwacher Kugelsternhaufen der dem Sagittarius-Dwarf zugeschrieben wird. Der Versuch all GCs des Sag-Dwarf zu beobachten ist ein schon länger laufendes Projekt. Whiting-1 war mit dem 13 Zöller nicht zu knacken. Versuchsweise wurde ein Nachtsichtgerät auf das Okular gesetzt. Auch damit war er nicht zu identifizieren. Erst im 27 Zöller von Uwe Glahn war er bei 419x mit Mühe zu erkennen.



IC435 ist nach NGC2023 der hellste Reflektionsnebel in der Nähe des Pferdekopfnebels. Während NGC2023 deutliche Struktur zeigt und in Richtung Pferdekopf eine Kante besitzt, ist IC435 nur ein runder, strukturloser Schimmer. Er besitzt nur 20% der Größe von NGC2023. 

Natürlich wurde auch der Pferdekopfnebel eingestellt. Im 13 Zöller war er mit H-Beta als strukturlose dunkle Blase gut zu sehen. Im 27 Zöller von Uwe Glahn wurden auch die Schnauze und die helle Außenkante sichtbar.

IC348 ist ein offener Sternhaufen am Südende des Perseus mit schwachen Reflektionsnebeln. Im Umfeld sind die Dunkelnebel Barnard 4 und 5 zu erkennen. IC 348 besteht nur aus wenigen Sternen die in einem rechtwinkligen Dreieck angeordnet sind. Um einige Sterne ist etwas Nebel zu erkennen.

Ebenfalls im Perseus liegt der Wasserstoffnebel NGC1491. Er besteht aus einem direkt sichtbaren quadratischen helleren Teil im Süden und einem schwachen dreieckigen Bereich im Norden. Im helleren südlichen Quadrat ist eine diagonale Struktur zu erkennen.

Der Lambda Orionis Ring bildet als Sh2-264 den Kopf des Orion. Dieses max.Ap-Objekt wurde mit einem H-Beta-Filter abgefahren. Es ist ein schwacher Nebel über einem weit gestreuten Sternfeld. Leicht oval in der Ost-west-Achse. Im Norden ist er gut begrenzt ansonsten diffus auslaufend. 

Ein heller Gasnebel ist NGC896. Es ist die hellste Region innerhalb des Herznebels IC1805. der Nebel ist gut zu erkenenn und besitzt einige Struktur.

Zu den Überraschungsobekten der Novemberbeobachtung gehörte der Klauennebel Sh2-157. Ohne Vorbereitung war eine helle Nebelkante mit OIII sofort zu erkennen. Uwe Glahn meinte dieser helle Sharpless sei die ´Mutter aller Sharpless-Objekte´, trotzdem war mir der Riesennebel im prominenter Umgebung zu M50 und dem Bubble-Nebel zuvor nie aufgefallen. 

Auf dem POSS ist neben der Nebelkante auch noch ein sehr heller ovale Zentralbereich zu erkennen. Dieser war im Teleskop erstaunlich schwach. Zu sehen war ein zweigeteiltes Objekt, das an den Trifidnebel mit einer Kleinstoptik erinnerte.
 

Sh2-216 stand nochmal auf dem Programm. Es wurden gegenüber der letzten Beobachtung jedoch keine weiteren Strukturen erkannt.  Auch Abell-34 stand am 30.12. ein zweites mal auf dem Programm. Mit OIII war an der Wahrnehmungsgrenze ein sehr schwacher Nebel zu erahnen. Die Sichtung war so unsicher, dass auf eine Zeichnung verzichtet wurde.

Nebenbei sind auch einige Fotos entstanden. Am bemerkenswerten ist vielleicht ein Bild von M78. Im Süden ist McNeils veränderlicher Nebel zu erkennen, der zum Jahreswechsel aktiv gewesen ist.

Am 30.12. entstanden mit einem 8 Zoll Newton Bilder vom Pferdekopf und Weihnachtsbaum sowie NGC4565

Am Folgetag wurden M45 und IC2177 abgelichtet. Die Verbesserung des SNR ist bei M45 deutlich spürbar, wenn statt 30s einmal 60s je Roh-Bild belichtet wird. 

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