Geminiden 13./14.12.2006

Zu den Geminiden 2006 herrschten am Alpenrand beste Bedingungen. In der Nacht vom 13. auf den 14.12. konnten wir die Entwicklung des Stroms in der Nähe von Bayrischzell gut verfolgen. Unsere Gruppe bestand aus 4 Mitgliedern der VSW München. Insgesamt zählten wir inklusive Sporaden ca. 700 Meteore. Die Beobachtung startete etwa gegen 1:00 Uhr. Auch nach dem Mondaufgang um 1:30 MEZ war kaum ein Sinken der Fallraten festzustellen. Das Maximum sollte zwar erst am 14.12. in den Mittagsstunden stattfinden, dennoch war der Anstieg bei den gesichteten Meteoren zum Morgen eher flach. Dies dürfte mit dem nach 2 MEZ sinkenden Radiantenstand zusammenhängen. Eigene Intervallzählungen erbrachten HRs zwischen 60 und 90. Der Mittelwert lag bei 75 Stück pro Stunde und Beobachter. Die meisten Meteore waren eher schwach und hatten eine Helligkeit zwischen +2 und +3 mag. Es gab aber auch einige Exemplare mit -2 bis -4 mag.

Parallel zur visuellen Zählung wurde eine Mintronkamera mit einem 8,5mm 1:1,3 Objektiv eingesetzt. Durch den kleinen Mintronchip entsprechen 8,5mm Brennweite vom Gesichtsfeld her etwa einem 50mm Normalobjektiv beim Kleinbildformat.

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Der subjektive Eindruck, dass die Meteore im Mittel schwächer waren als 2004, ließ sich anhand der Mintrondaten nicht bestätigen. Die folgende Animation zeigt 19 zufällig ausgewählte Meteore von 2004 und 2006. In beiden Jahren wurde die gleiche Technik verwendet. Die Helligkeitsverteilung scheint ähnlich gewesen zu sein.
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Insgesamt wurden mit der Mintron 126 Geminiden und 30 Sporaden aufgezeichnet. Im folgenden Bild sind alle Meteore versammelt. Die Lage des Radianten oberhalb von Castor ist gut zu erkennen und wurde mit einem Punkt markiert.
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Die hellste Schnuppe fiel um 6:10 MEZ. Die Bildrate der Animation repräsentiert die reale Fallgeschwindigkeit.
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Die aufgezeichneten Schnuppen verteilen sich wie folgt auf die 20min-Intervalle
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Die folgende Grafik zeigt die aufgezeichneten Schnuppen im gleitenden Mittel. Damit werden die durch die geringe Grundgesamtheit bedingte Zufallsschwankungen gedämpft und das Aktivitätsprofil wird besser sichtbar. Die Zahlenwerte sind als Stundenraten hochgerechnet.
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Die HR der durch die Mintron aufgezeichneten Meteore lag um den Faktor 2,6 unter der Anzahl der visuell gesichteten Meteore in den Zählintervallen. In der folgenden Grafik wurde versucht, aus den Mintrondaten die visuellen Raten zu schätzen. Der Aktivitätseinbruch zwischen 2:40 und 3:40 MEZ wurde allerdings visuell nicht so deutlich gesehen. Möglicherweise wird durch die Radiantenpositionierung der Kamera der Eindruck verfälscht. Für den visuellen Beobachter spielt vermutlich der Horizontabstand des Radianten eine größere Rolle.
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Parallel zur Mintronaufzeichnung gab es eine Gruppenzählung der Meteore, an der wechselnd 2 bis 4 Beobachter beteiligt waren. Aus der Gruppenzählung kann man nicht direkt die ZHR ableiten, doch das visuell registrierte Aktivitätsprofil deckt sich gut mit den Mintrondaten.
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Das zu Beginn der Beobachtung die visuellen Balken höher sind, dürfte an dem zu dieser Zeit noch niedrigen Mondstand liegen. Im laufe der Nacht dürfte durch den steigenden Mond die Grenzgröße um etwa eine halbe Magnitude zurückgegangen sein. Durch die kurze Belichtungszeit und die geringere Empfindlichkeit reagiert die Mintron anders als das menschliche Auge. Sie hat unter dem Mondlicht nicht zu leiden.
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