Beobachtungsnacht 8./9.12.2018


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Die Aussicht auf gleich mehrere Feldstecherkometen führte uns am Wochenende vom 8.12. nach Südtirol.

Während sich im Norden die Wolken stauten und ein kräftiger Wind wehte, war auf der Alpensüdseite der Himmel frei. Nur gelegentlich schwappten ein paar Wölkchen über den Hauptkamm, lösten sich aber nach kurzer Zeit auf. Die Temperaturen waren mit -3 Grad angenehm und es war windstill. Auf 2000m Höhe war die Luft trocken und Tau kein Problem.

Es wurde etwas über 3 Stunden beobachtet. Dabei lief eine Kamera mit Fiseyeobjektiv. Alle 30s machte sie ein Bild das zu einem Video verarbeitet wurde.



Mit der Software Iris wurden die Bilder entfaltet was zu interessanten Effekten führt.

Der Komet Wirtanen war schon beim Aussteigen aus dem Auto problemlos mit freien Auge zu sehen. Nicht hell aber doch klar sichtbar. Am schönsten war er als schwache runde Blase im Fernglas. Fotografiert wurde mit einem 180mm Teleobjektiv.



Im Teleskop war er fast etwas enttäuschend. Der Kern war sichtbar aber kein punktförmiger False Nucleus sondern relativ diffus. Das Umfeld war nicht kreisrund sondern leicht unsymmetrisch. Die leicht dreieckige Form des kernnahen Gebietes ist  bei genauen hinsehen auch auf dem Foto zu erkennen. Die folgende Zeichnung gibt den visuellen Eindruck wieder.


Auch im Fernglas war der Komet nicht perfekt rund sondern hatte auf der Südostseite eine leichte Delle.


Obwohl pro Bild nur 1 min belichtet wurde zeigt der schnelle Komet zwischen den Aufnahmen schon einen deutlichen Versatz. Die Gesamtbelichtungszeit lag bei etwa einer Stunde. In diesem Zeitraum war schon eine deutliche Bewegung zu erkennen.




Zwei weitere Kometen waren gut sichtbar. Der Komet 64P/Swift-Gehrels liegt nach offiziellen Angaben bei etwa 8,5 mag. Der Blick durch das Fernglas bestätigte diesen Wert. Er war auf der Verbindungslinie zwischen Alpha und Beta Triangulum in der Nähe eines 5 mag Sterns leicht zu entdecken. Der Komet erschien rund, sehr diffus und ohne Kern. Im Teleskop sah er aus wie eine Miniversion von Wirtanen.

Komet 38P/Stephan-Oterma stand im Grenzgebiet zwischen Krebs und Zwillingen. Helle Orientierungssterne sind dort rar. Im 8 Zoll Dobson war er trotzdem gut zu finden. Er erschien etwa halb so groß und halb so hell wie der Komet Swift-Gehrels war aber stärker kondensiert. Auch im 15x70 Fernglas war er nach einigen suchen zu identifizieren.


Natürlich wurden mit dem Dobson auch einige Deepsky-Objekte angeschaut. U.A. M67, h+Chi und NGC2903. Trotz der kleinen Öffnung zeigte NGC2903 bei 100x einige Strukturen.

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