Die Aussicht auf gleich mehrere Feldstecherkometen führte uns
am Wochenende vom 8.12. nach Südtirol.
Während
sich im Norden die Wolken stauten und ein
kräftiger Wind wehte,
war auf der Alpensüdseite der Himmel frei. Nur gelegentlich
schwappten ein paar Wölkchen über den Hauptkamm,
lösten sich aber nach kurzer Zeit auf. Die Temperaturen waren
mit -3 Grad angenehm
und es war windstill. Auf 2000m Höhe war die Luft trocken und
Tau kein Problem.
Es wurde etwas über 3 Stunden beobachtet. Dabei lief eine
Kamera mit Fiseyeobjektiv. Alle 30s machte sie ein Bild das zu einem
Video verarbeitet wurde.
Mit der Software Iris wurden die Bilder entfaltet was zu interessanten
Effekten führt.
Der Komet
Wirtanen war schon beim Aussteigen aus dem Auto problemlos mit freien
Auge zu sehen.
Nicht hell
aber doch klar sichtbar. Am schönsten war er als
schwache runde Blase im Fernglas. Fotografiert wurde mit einem 180mm
Teleobjektiv.
Im Teleskop
war er fast etwas enttäuschend. Der Kern war sichtbar aber
kein punktförmiger
False Nucleus sondern relativ diffus. Das Umfeld war nicht kreisrund
sondern leicht unsymmetrisch. Die leicht dreieckige Form des kernnahen
Gebietes ist bei genauen hinsehen auch auf dem Foto zu
erkennen. Die folgende Zeichnung gibt den visuellen Eindruck wieder.
Auch
im Fernglas war der Komet nicht
perfekt rund sondern hatte auf
der Südostseite eine leichte Delle.
Obwohl pro Bild nur 1 min belichtet wurde
zeigt der schnelle Komet zwischen den Aufnahmen schon einen deutlichen
Versatz.
Die
Gesamtbelichtungszeit lag bei etwa einer Stunde. In diesem Zeitraum war
schon eine deutliche Bewegung zu erkennen.
Zwei weitere Kometen waren gut sichtbar. Der Komet 64P/Swift-Gehrels
liegt nach
offiziellen Angaben bei etwa
8,5 mag.
Der Blick durch das Fernglas bestätigte diesen Wert. Er war
auf der Verbindungslinie zwischen Alpha und Beta Triangulum in der
Nähe eines 5 mag Sterns leicht zu entdecken. Der Komet
erschien rund, sehr diffus und ohne Kern.
Im Teleskop sah er aus wie eine Miniversion von Wirtanen.
Komet 38P/Stephan-Oterma stand im
Grenzgebiet zwischen
Krebs und Zwillingen. Helle Orientierungssterne sind dort rar.
Im 8 Zoll Dobson war er trotzdem gut zu finden.
Er erschien etwa halb so groß und halb so hell wie der Komet
Swift-Gehrels
war aber stärker kondensiert.
Auch im 15x70 Fernglas war er nach einigen suchen zu identifizieren.
Natürlich wurden mit dem Dobson
auch einige Deepsky-Objekte
angeschaut.
U.A. M67, h+Chi und NGC2903. Trotz der kleinen Öffnung zeigte
NGC2903 bei 100x
einige Strukturen.