Helligkeitsmessung eines Geostationären Satelliten


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Auf den Fotos vom 18.11.2020 fand sich ein ungewöhnlicher Satellit. Das Bild entstand um 22:35 UT.

Laut heavens-above.com gab es zu der Zeit kein passende Objekt (https://www.heavens-above.com/AllSats.aspx?lat=47.7836&lng=11.1333&loc=Unnamed&alt=0&tz=CET)
Alle erdnahen Satelliten sind um Mitternacht im Erdschatten. Die abgeschätzte Winkelgeschwindigkeit würde aber zu einem geostationären Orbit passen. Die Satellitenbahn hat eine recht große Inklination. Er stand 10 Grad über dem Himmelsäquator. 

Zwischen den Blinks liegen 2,5 Sekunden. Die Dauer der Blinks muss unter 0,5 Sekunden gelegen haben.  Um sich auf den Bildern so gut durchzuzeichnen, muss das Blinken mit dem freien Auge sichtbar gewesen sein. ....Das wäre sicher beeindruckend gewesen, wenn es bemerkt worden wäre. ....
Das so weit entfernte Satelliten so hell werden können, ist erstaunlich.  Das fehlende taumeln spricht eher für eine 2-achsige Stabilisierung und eher gegen Weltraumschrott.

Es stellte sich die Frage wie man die Helligkeit von geostationären Satelliten bestimmen kann. Im Prinzip weiß man wo die stehen aber ob sie einen hellen Flare erleben weiß man vorher nicht. Auf Bildern mit stehender Kamera verraten sich die Satelliten als stillstehende Punkte uns sind dadurch oft kaum von Hotpixeln unterscheidbar.

Auf nachgeführten Bildern verraten sich die Satelliten als Strich und sind dadurch leicht zu identifizieren. Problematisch ist jedoch die Helligkeitsbestimmung da sich die Sternhelligkeiten während der Belichtung auf einem Punkt kumulieren sind sie als Vergleichsmaßstab wenig geeignet.

Die Lösung ist die Nachführung mit halber Sterngeschwindigkeit. Die Sterne und die Satelliten bilden etwa gleichlange Spuren, die sich gegeneinander bewegen. Man braucht dann nur noch für die Satellitenspur eine gleichhelle Sternspur zu finden.

Ein Versuch wurde am 18.12.2020 gestartet. Es ging tatsächlich ein heller Geostationärer Satellit ins Netz. Es handelt sich um die Spur rechts oberhalb der Bildmitte. 

Zu der Satellitenspur wurde mit TYC168-2116 eine etwa gleichhelle Sternspur gefunden. TYC168-2116 hat 6,9mag. Der Geostationäre Satellit wäre also ein leichtes Fernglasobjekt gewesen.

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