Geminiden 2015

Geminiden 2015



2015 fielen sowohl die Perseiden als auch die Geminiden sehr günstig auf einen Neumondtermin. Es war dadurch ein ideales Sternschnuppenjahr! 

Das Maximum der Neumond-Geminiden sollte in den Nachmittag des 14.12. fallen. In der Nacht vor dem Maximum sollte die ZHR bei etwa 40 liegen. Das Wetter spielte mit und in den Alpen war der Himmel klar. Die Fallraten lagen etwa Faktor 2 über der Prognose. Zweimal waren innerhalb weniger Sekunden 4 Meteore zu sehen, so dass sich fast etwas Sturmfeeling einstellte. 

Fotografiert wurde mit 2 Techniken. Einmal mit einer EOS500 und einem 14 Weitwinkelobjektiv und einmal mit einer Wateckamera und einem lichtstarken 8,5mm Videoobjektiv.

Auf den EOS-Bildern waren innerhalb von ca. 5 Stunden immerhin 30 Meteore zu finden. Der Radiant nördlich von Castor ist gut zu identifizieren.



Die Watec war im Ergebnis noch ergiebiger. 172 Geminiden und 26 Sporaden  konnten innerhalb von 6 Stunden aufgezeichnet werden. Sie wurden 2 Videos kombiniert.  Das erste zeigt die Schnuppen mit ihrer realen Fallgeschwindigkeit. 

Die reale Fallgeschwindigkeit sieht etwas ´lahm´ aus. Daher gibt es ein zweites Video mit 2,5x-Beschleunigung. Das ´wegspritzen´ der Meteore vom Radiant ist damit besser zu verfolgen.

Das Video gibt es als HD auch unter: https://vimeo.com/150826738


Aus den Watec-Daten wurde versucht die ZHR zu berechnen. 

Mithilfe einer visuellen Zählung wurden die Videodaten geeicht und ein Korrekturfaktor von 2,8 ermittelt.

 

Laut den Videodaten lag die mittlere ZHR in der nacht bei etwa 80 und das Maximum hat kurz nach 1 Uhr UT gelegen. Das passt gut zu einigen Modellen die für den 13. auf den 14.12.2015 ein zusätzliches Vormaximum errechnet haben.
In den Intervallen wurden Schwankungen zwischen einer ZHR von 60 und 100 gemessen und es gab 2 Maxima mit einer ZHR über 100. Es stellte sich die Frage, ob diese Schwankungen signifikant sind oder als Zufall erklärt werden können.
 
Die Grundgesamtheit der Meteore erschien ausreichend groß, um die Verteilung auf Substrukturen näher zu untersuchen. Dazu wurden die zeitlichen Abstände zwischen den Fällen ermittelt. Das ungewöhnliche Minimum um 3 Uhr wurde ausgeklammert und die Auswertung auf den Zeitraum von 22 Uhr bis 2 Uhr UT beschränkt.

 

Insgesamt gab es in den 4 Stunden 123 Meteore. Der kürzeste Pause  zwischen 2 fotografierten Meteoren lag bei 1,6 Sekunden. Die längste Pause lag mit 564 Sekunden nahezu bei 10 Minuten.

Wenn man die zeitlichen Abstände gruppiert zeigt sich das in 21 Fällen der zeitliche Abstand unter 20 Sekunden gelegen hat. Falls es ein Clustering gibt, sollte bei der Messung dieser Wert größer sein, als bei einer Zufallsverteilung .
 


Mit einem Zufallsgenerator wurden 3 Messreihen mit einer zufälligen Metorverteilung simuliert und mit der gleichen Methode ausgewertet. Es zeigte sich keine signifikante Abweichung innerhalb des 20 Sekunden-Intervalls. Bei der Simulation wurden zweimal 20 Meteore und einmal 22 Meteore mit weniger als 20 Sekunden Abstand ermittelt.







Nebenbei wurde die SN in NGC 3583 beobachtet. Mit 13,7mag wenig spektakulär und schwierig von der Galaxie zu lösen, aber im 13 Zoll Dobson sicher zu erkennen. 

Ein Bild war wenige Tage zuvor am 6.12.15 entstanden.




Das Kometchen C/2014 S2 (PANSTARRS) im Drachen war mit 9,5 mag gut sichtbar. Als Vergleichsstern diente TYC 4194-2487


Das wichtigere Ziel war natürlich C/2013 US10 (Catalina). Mit 6 mag ist der Komet nah am Horizont nicht wirklich spektakulär. Die grünliche Koma ist fast rund und der Kern diffus. Die beiden Schweife waren im 13 Zöller gut sichtbar. Die visuelle Länge wurde auf etwa 30 und 10 Bogenminuten geschätzt. 

Auf dem Fotos ist vom Schweif natürlich mehr zu sehen. 


Das Catalinafoto entstand mit einem 8 Zoll Schmidtnewton.  Weil etwas Zeit übrig war, entstand im Vorfeld der Kometenaufnahme. ein IC2177 mit gleicher Ausrüstung.




Vom Auf- und Abbau der Ausrüstung ist ein Video entstanden https://vimeo.com/




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