Beobachtungsbericht 25./26.1.2017


gauche.gif

In der Nacht vom 25 auf den 26.1.2017 waren die Bedingungen wechselhaft. Der Himmel war zwar klar doch ein feiner Eisnebel schwappte mehrfach über den Beobachtungsstandort und überzog die Optiken mit einer feinen Reifschicht. Dafür waren jedoch zeitweise sehr schöne Lichtsäulen zu sehen.
Die Lichtsäule ist ein Lichteffekt in der Atmosphäre und gehört zu den Haloerscheinungen. Ausgehend von der Lichtquelle erstreckt sich ein linear ausgedehnter schmaler Lichtstreifen senkrecht nach oben seltener auch nach unten.
Lichtsäulen entstehen durch die Spiegelung des Sonnenlichts an hexagonalen Eisplättchen, die bei nahezu Windstille langsam absinken und sich dabei vorzugsweise horizontal in der Luft ausrichten. Sie sind deshalb nur bei entsprechend windarmen Wetterbedingungen zu beobachten. Im Gegensatz zu den verwandten Haloerscheinungen Unter- und Übersonne und der Tatsache, dass die sechseckigen Eisplättchen in ihrer horizontalen Ausrichtung wechselnde Kippwinkel aufweisen, wird ähnlich einem Glitzerpfad der Sonne auf einer leicht bewegten Wasserfläche eine Lichtsäule sichtbar.

 


Nebenbei wurde auch mit einem Teleobjektiv die Region um den Weihnachtsbaum fotografiert. Das Ziel war die Passage des 13,9mag hellen Kleinplaneten 1023-Thomana bei NGC2261. Das verwendete 135mm Tele war für die Aufgabe grenzwertig, - aber grade darin lag der Reiz.

Das gesamte Feld der Aufnahme ist von H-II-Regionen durchzogen, die jedoch auf dem Bild mit der EOS-M wegen des IR-Sperrfilters nicht sichtbar sind. Dafür kommen die Dunkelwolken der Region gut raus, die sonst nicht gut zu erkennen sind.

Das Umfeld von NGC2261 wurde auch visuell untersucht. Der Reflexionsnebel IC447 ist auffällig. Er umgibt ein ´Y´-förmiges Sternmuster und wurde ohne Vorbereitung direkt erkannt. Der auf dem Foto durch seinen Farbkontrast sehr auffällige offene Sternhaufen TR5 wurde jedoch übersehen. Zusammen mit dem offenen Haufen NGC2259 und den kleinen Reflexionsnebeln NGC2245 und IC446 lohnt die Region sicher nochmal eine genauere Beobachtung.

Genauer beobachtet wurden nochmal die Reflexionsnenel im Umfeld des Pferdekopfnebels. Im Dezember wurde IC435 als strukturloser runder Nebel gesichtet. Die Größe lag bei etwa 1/5 des helleren NGC2023. Diesmal standen IC432 und IC432 auf dem Programm. Schon auf den ersten Blick gab es im Umfeld der beiden Sterne einen schwachen Glow. Die Beobachtung hielt jedoch einem genaueren Vergleich nicht stand. Der Stern nordwestlich von IC431 hatte bei ähnlicher Helligkeit einen ähnlichen Glow so das von Streulicht ausgegangen werden muss. NGC2024 und der Pferdekopfnebel waren in dieser Nacht gut zu sehen.

NGC5846 ist das Zentrum einer Galaxienkette in der östlichen Jungfrau. Sie hat eine Winkelausdehnung von 4,1' × 3,8' und eine scheinbare Helligkeit von 10,1 mag. Interessant ist die Doppelnatur dieser Galaxie die auch auf dem POSS gut zu sehen ist.


NGC5846-A war im 13 Zoll Dobson gut zu erkennen. Daneben waren auch NGC5850, NGC5845 und NGC5839 problemlos zu sehen. NGC5850 war oval. Der Balken wurde jedoch nicht gesichtet. NGC5838 erschien als helle Ellipse im Achsverhältnis 1:5. Der mittlere Bereich ist heller und besitzt etwa 20% des Gesamtdurchmessers.

Kurz vor dem Abbau wurde noch Jupiter angeschaut. Das Seeing war schlecht, doch der GRF zeigte sich mit einem hellen Rand abgesetzt zum SEB und im NEB war eine deutliche Störung zu erkennen. Der reizvolle Anblick wurde durch einen Mondschatten abgerundet.

droite.gif



Hauptseite
email.gif
zurück zur Photogalerie