Die Beobachtungsnacht vom 22.1.2020 führte auf den 1055m hohen
Auerberg.
Den ganzen Tag über lag die Nebelgrenze um die 1000m und es
war klar das die Spechtellei ein knappe Sache werden könnte.
Tatsächlich lag der Auerberg nur knapp über dem
Nebel.
Webcambilder vom nur 80m niedrigeren Hohenpeißenberg zeigten
über die Nacht eher schlechte Bedingungen.
Auf dem Auerberg steht eine Kirche die
Nachts beleuchtet wird.
Es ist aber möglich sich 100m entfernt ein abgeschirmtes
Plätzchen mit Südblick zu suchen.
Der Platz ist mit dem Auto nicht zugänglich, so dass man seine
Ausrüstung
tragen muss.
Wir hatten einen 14 Zoll Hubble-Leichtbaudobson dabei. Als erstes
Objekt stand der Komet C/2017 T2 (PanSTARRS) auf der Zielliste. Er ist
mit 10mag wenig spektakulär, stand jedoch
in der Nacht unweit des Doppelsternhaufen H+Chi. Er war dadurch leicht
zu finden und bot einen reizvollen Anblick. Im Teleskop sah man einen
diffusen, flächigen Ball umgeben von einem sehr
schwachen, keilförmigen Glow der etwa einen Winkel von 120
Grad hatte.
Den False Nucleus sah man indirekt aufblitzen.
Parallel wurde mit einen 72mm f/6
Omegon-Scope fotografiert
Der Vergleich mit einem Foto vom Vortag,
das
Oliver Schneider veröffentlicht hat, zeigt die Bewegung
innerhalb von 24 stunden.
Natürlich wurden auch einige
Standardobjekte eingestellt.
Für den mitbeobachtenden Kollegen war es die erste Nacht unter
(Vor-)Alpenhimmel. Der Merope-Reflektionsnebel in den Plejaden war ein
leichtes Objekt und
der Rosettennebel zeigte reiche Strukturen.
Im Rosettenebel gab es in dieser Nacht einen Kleinplaneten der am Rand
vorbeizog.
(40161)1998 Qo91 erwies sich als überraschend hell und war
leicht zu fotografieren.
(4418) Fredfranklin hätte im Zentrum des Nebels stehen sollen,
lief aber wohl
über einen der hellen Sterne und wurde nicht gesehen.
NGC2359 auch bekannt als Ducknebel oder
Thors-Helm ist ein typisches
Winterobjekt,
ist aber wegen mangelnder Orientierungssterne nicht leicht zu finden.
Ausgehend vom M46/M47 kommt man an einigen NGC Sternhaufen vorbei. -
Ein reizvolles Umfeld.
Mit Nebelfilter und großer Öffnung zeigt NGC2359
reichlich Strukturen.
Der Nebel wird von einem Wolf-Rayet-Stern angeregt und strahlt deutlich
im OIII.
Er hat eine scheinbare Helligkeit von +11,45 mag und eine
Winkelausdehnung von 9' × 6'.
Im Teleskop zeigt er eine ovale Ringform mit
ungleichmäßiger Helligkeit.
Ebenfalls im Großen Hund befindet
sich der Gasnebel Sharpless
2-301.
Ganz entgegen der Erwartung war er leicht zu sehen. Im OIII-Filter sah
man 2 Helligkeitszentren in
Form einer ´8´ wobei der nördliche Teil
nur halb so groß ist wie der Südteil.
Im UHC war er besser zu erkennen und hatte einen
größeren Umfang.
Zeitweise schien er den Sternenketten folgend ein Oval einzunehmen, was
aber ein Filterartefakt sein könnte.
Nebenbei liefen noch 2 Kameras mit
Weitwinkelobjektiven zur
Himmelsüberwachung.
Aus deren Einzelbildern ist das folgende Video entstanden.
Auf den Videos sieht man, dass zeitweise der Nebel über den
Gipfel schwappte.
Dadurch verloren wir zwar eine halbe Stunde Beobachtungszeit, hatten
aber Gelegenheit einige Brockengespenster zu produzieren.
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