Jupiter V - Amalthea während der Opposition 2014
Am 5.1.2014 stand der Jupiter in Opposition.
Das ist diesmal ein besonderes Ereignis, denn
von Jupiter aus gesehen fand ein Erdtransit statt.
Der Phasenwinkel war mit 0,03 Grad extrem klein und der
Oppositionseffekt bei den Monden extrem stark.
Bei den Uranusmonden war bei ähnlicher Geometrie
ein Helligkeitsanstieg von 30% gemessen worden.
In den Jahren 2011 und 2012 ist dadurch sogar
ein Foto der Uranusringe gelungen.
Der Versuch die Jupiterringe nachzuweisen, ist 2014 leider gescheitert.
Auf den Bildern war jedoch die Bewegung des Mondes Amalthea gut zu verfolgen,
der beim Beginn der Aufnahmeserie in östlicher Elongation gestanden hat.
Um sicherzustellen, daß es sich wirklich um Amalthea handelt, wurden die Ephemeriden
von Jupiter, Europa und Amalthea ermittelt, die Koordinaten in den POss-I eingetragen
und über die Feldsterne ein Overlay mit der eigenen Aufnahme gebildet.
Die Positionen stimmen gut überein. Es sind auch einige Feldsterne zu sehen.
Bei diesen Feldsternen wurde mit dem USNO-Katalog die Helligkeit ermittelt.
Da die Aufnahme mit einem Methanfilter entstanden ist, wurden die USNO-IR-Helligkeiten
verwendet. Der USNO wurde mit einem IR-Pass-Filter von 750-1000nm aufgenommen. Das passt
gut zum Methanfilter von 890nm.
Während die Messung von relativen Helligkeiten in der Photometrie meist gut funktioniert
ist die Messung von absoluten Helligkeiten oft schwierig. Um einen möglichen Fehler besser abschätzen
zu können,
wurden die Feldsterne relativ zueinander ausgemessen.
Bei den Sternen 1, 3 und 4 weichen die gemessenen Differenzen relativ zu den Solldifferenzen nur um 0,1 mag ab.
Stern 2 ist mit 0,8mag ein Ausreißer und wurde für die weitere Messung nicht benutzt.
Zur Darstellung wurde eine bearbeites geschärftes Summenbild verwendet. Gemessen wurde natürlich mit den
unbearbeiteten Originalbildern, auf denen die Objekte allerdings viel schwerer zu erkennen sind.
Amalthea hatte in der Oppositionsnacht eine IR-Helligkeit von 12,9mag.
Die Visuelle Helligkeit
hätte laut den Ephemeriden des Horizons-Tools der NASA (http://ssd.jpl.nasa.gov/horizons.cgi)
nur bei 14,1 mag liegen sollen. Die üppigen 1,2 mag Differenz sind nicht allein
auf den Oppositionseffekt zurückzuführen. Amalthea besitzt durch den Schwefelübertrag vom Vulkanmond IO eine
rötliche Farbe. Das könnte sich auch in der IR-Helligkeit bemerkbar machen.
Für klare Aussagen wird eine Vergleichsmessung benötigt, bei der Amalthea erneut in östlicher Elongation steht.
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Horizons-Tool der NASA (http://ssd.jpl.nasa.gov/horizons.cgi)
Mintron & Watec Aufnahmen
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