Quadrantiden 4.1.2008

Der Sternschnuppenstrom der Quadrantiden gilt nach den Perseiden und Geminiden als der drittstärkste des Jahres. Das Maximum ist allerdings sehr spitz. Nur wenige Stunden vorher und nachher sind kaum noch Meteore zu sehen. Für den 4.1.2008 war das Maximum von der IMO um 7:40 MEZ vorhergesagt, während Meteorguru Peter Jennisken 3:00 MEZ prognostizierte. Zu dieser Zeit steht der Radiant für Deutschland ideal, so dass man auf gute Fallraten hoffen konnte.
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Die Prognosen im Vergleich: Die spannende Frage: Welches Modell ist richtig?
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Das Wetter war im Alpenraum wechselhaft. Zwischen 3.00 und 7:00 hatten wir an unserem Standort jedoch zeitweise sehr gute Bedingungen. Zwischen 4 und 5 Uhr wurde die Fallrate auf etwa 30 Meteore geschätzt. Gegen 5:30 MEZ gab es kurzfristig einen steilen Anstieg. In 5 min wurden 5 Sternschnuppen gezählt. Die HR dürfte zu dieser Zeit bei etwa 60 gelegen haben. Danach fiel die Rate wieder auf 20 zurück. Das Maximum kam also etwa 2 Stunden früher als erwartet und ist eher unterdurchschnittlich ausgefallen. Der Zeitpunkt des Maximums lag zwischen den unterschiedlichen Prognosen. Fazit: Kein Rechenmodell kann als Sieger bezeichnet werden.
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Der Radiant befindet sich nahe der Deichsel des großen Wagens. Auf dem Summenbild sind 22 Quadrantiden und 2 Sporaden zu erkennen die innerhalb von etwa 2 Stunden aufgezeichnet wurden. Der Radiant ist gut zu identifizieren.


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Diese Animation dokumentiert den zeitlichen Verlauf der Aktivität. Zwischen 5:30 und 6:00 waren die Schnuppen häufiger und heller!

Der hellste Meteor war um 5:50 MEZ zu sehen. Die Animation entspricht der realen Fallgeschwindigkeit:
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Aus den Mintrondaten wurde versucht die visuelle Fallrate abzuleiten. Dabei wurde ein aus visuellen Zählungen gewonnener Korrekturfaktor verwendet. Die Grundgesamtheit in den einzelnen Intervallen ist für die Statistik zu klein, doch das gleitende Mittel gibt den Verlauf der Aktivität gut wieder:
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Das Maximum 2008 (schwarzer Balken) fiel an eine unerwartete Stelle:
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Die Internationale Meteor Organisation sieht in ihren Zählungen ein breites Maximum deutlich später. Eventuell haben wir nur ein Nebenmaximum gesehen.
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H.G.Schmidts lebendige Beschreibung der nächtlichen Vorgänge (hier klicken)

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