Beobachtungsbericht 2.3.2011
Anfang Mai 2011 standen einige Objekte auf der Zielliste die teilweise schon vorab fotografiert worden waren.
In der Nacht vom 5.5.2011 wurden sie mit dem 13 Zoll Dobson ´nachbeobachtet´.
Kein eigenes Foto gibt es von den Galaxien im Hintergrund von M44. Der flächige, lockere offene Sternhaufen
bedeckt eine ausreichend große Fläche um einige weit entfernte Hintergrundgalaxien durcheinen zu lassen.
Die Hintergrundgalaxien besitzen zwischen 13 und 15mag und waren schon häufiger Gegenstand
von Artikeln und Amateurbeobachtungen.
Von den 8 bekannten Galaxien wurden mit dem 13 Zoll Dobson 5 sicher gesehen. Dabei war IC2388 am
schwierigsten. 2 weitere Galaxien wurden als unsicher eingestuft und eine als nicht gesehen. Die Unterste der 8 Galaxien wird oft übersehen, weil
sie trotz großer Helligkeit keine NGC-Nummer besitzt.
NGC2245, Durchmesser: 2', Helligkeit: 11 mag
NGC2245 zählt zu den Kometarischen Nebeln die eigentlich
bipolarer Nebel sind, bei denen jedoch Teile durch
eine Dunkelwolke abgedeckt werden. Im Inneren
eines bipolaren Nebels befindet sich meist ein junger
Stern der noch nicht zu einem stabilen Hauptreihenzustand gefunden
hat. Entlang seiner Magnetfelder bilden sich jetartige Materieauswürfe
die das Licht des jungen Sterns reflektieren und auf diese
Weise sichtbar werden. Einige Kometarischen Nebel sind variabel. Bekannte
Beispiele sind NGC2261, McNeil oder NGC6729. Von NGC2245 sind jedoch keine Veränderungen bekannt.
Der Nebel ist mit 2 Bogenminuten Durchmesser nicht besonders groß und wird eher selten fotografiert.
Hochaufgelöste Bilder sind kaum zu finden.
Visuell erscheint der Nebel im 13 Zöller grob dreieckig mit
etwas dunkerer Südkante und diffusen Auslaufen
NGC3239, Durchmesser ca. 5', Typ IR, Helligkeit 13,5 mag
NGC3239 ist eine kleine aber flächenhelle Galaxie im Löwen,
mit Strukturen die auch schon
in mittleren Geräten zu erkennen sind.
Im 13 Zöller sieht man einen grob dreieckigen Nebel mit 2 kleinen Flecken.
Der hellere ist gut zu erkennen. Der schwächere ist nur etwa halb so hell und erfordert
etwas mehr Aufmerksamkeit. Der 3-eckige Nebel ist in sich nicht homogen und nach Süden
kann man einen schwachen Glow identifizieren.
Auf der Südseite befinden sich einige weitere Galaxien die einen kleinen Haufen bilden.
Zwei davon sind flächenhell und waren unter Voralpenhimmel recht leicht zu sehen.
Je eine weitere wurden als nicht gefunden und unsicher eingestuft.
Während die obigen Aufnahmen parallel zu Beobachtung mit kleinem Gerät entstanden sind,
wurden die unteren Aufnahmen später mit dem münchener 80cm Spiegel angefertigt.
Besonderes Interesse galt den beiden eingebetteten Flecken. Bei ihnen
handelt es sich um riesige Sternentstehungsgebiete mit HII-Regionen
Diese HII Regionen wurden von Hodge in
http://cdsads.u-strasbg.fr//full/1991PASP..103..268K/0000270.000.html
und
http://cdsads.u-strasbg.fr//full/1990PASP..102...41K/0000047.000.html
näher untersucht. Von dort stammt die folgende Vergleichssgrafik
Die Wasserstoffnebel lassen sich gut wiederfinden:
NGC3310, Galaxie Typ Sb, Durchmesser ca. 3', Helligkeit 11 mag
Im Jahre 2005 berichtete Jens Bohle über seine Beobachtung
einer Jumbo-HII-Region in der kleinen Starburstgalaxie NGC3310.
Schon damals kam das Objekt auf die Zielliste.
NGC3310 besitzt einen hellen ovalen Ring in dessen Umfeld sich
17 Superstarcluster tummeln. Die meisten konnten mit
http://cdsaas.u-strasbg.fr:2001/AJ/journal/issues/v123n3/201401/201401.html
identifiziert werden. Die bekannte Jumbo-HII-Region ist unten markiert. Auch sie enthält
2 Superstarcluster mit der Bezeichnung 108+109.
Der Name Jumbo wäre noch in anderer Hinsicht angemessen.
Etwas Kontrastverstärkung offenbarte einen
teilweise abgelöste Spiralarm als riesigen Rüssel..
Visuell wurden die HII-Regionen am 13 Zoll Dobson nicht gesichtet, doch
das die Galaxie oben rechts schwächer ist, konnte schon erkannt werden.
NGC3718, Durchmesser ca. 8', Typ SB0, Helligkeit 10,6 mag
NGC3718 und NGC3729 bilden ein schönes Galaxienpärchen nahe des Großen Wagens. Am 2.3.2011 standen die beiden Galaxien auf der Zielliste und wurden visuell und fotografisch untersucht. Im 13 Zoll Dobson ist NGC3718 ein diffuser elliptischer Glow. In der Mitte sieht man einen Balken und Ansätze von Spiralarmen. Auch NGC3729 scheint strukturiert zu sein, wurde aber nicht gezeichnet.
Das Galaxiengrüppchen unterhalb von NGC3718 hat den namen Hickson55. Die Hickson 55
wurde am 5.5.2011 visuell mit einem 13 Zoll Dobson untersucht. Sie erschien als länglicher
Streifen mit 2 diskreten Punkten. Die Galaxien waren als Einzelobjekte nicht zu trennen.
NGC5257/5258, Durchmesser ca. 1.8', Typ SB0, Helligkeit 13,7 mag
NGC5257 und NGC5258 sind ein wechselwirkendes Galaxienpärchen in der Jungfrau. Die beiden Galaxien sind mit weniger als 2 Bogenminuten und 13mag klein und unscheinbar.
Auf Fotos sahen sie aber ausreichend interessant aus, um auch einmal visuell untersucht zu werden.
Tatsächlich lassen sich ein paar Details erkennen.
NGC5256 ist die schwächere Komonente. Sie wirkt länglich und zeigt keine auffällige
Helligkeitakonzentration. NGC5257 hat etwas mehr zu bieten. Diese Galaxie ist etwas bauchiger.
Der Kern ist außermittig nach Westen versetzt. Von den sich berührenden Spiralarmen war nichts
zu erkennen.
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