H-Alpha-Aufnahmen
im Frühjahr 2018

Die Marsopposition fällt 2018 mit dem Vollmond zusammen auf
den 27. Juli. Um den Mars optimal fotografieren zu
können ist eine Reise in den Süden angedacht. Deepsky
dürfte
wegen des Vollmonds schwierig werden und daher wurde überlegt
die großen Wasserstoffnebel des Südhimmels im
H-Alpha-Bereich abzulichten. Die ASI 1600 besitzt einen recht
großen Chip und sollte in
Kombination mit einem 180mm Teleobjektiv bei 1:2,8 recht brauchbare
Resultate liefern können.
Vorab schienen einige Tests sinnvoll. Die Frage war, wie verhalten sich
der 12nm-Filter und die Kamera bei f/2,8
und mit welchen Belichtungszeiten ist zu rechnen.
Der besseren Auflösung wegen wurde statt des Teleobjektivs die
8 Zoll Flatfield-Kamera der Sternwarte verwendet
die ebenfalls 1:2,8 besitzt.
Ein erste Übersichtsbild entstand mit 55mm und einer
umgebauten EOS700d. Diese Kombination soll parallel eingesetzt werden.
Zur Nachführung wurde
eine Omegon Mini Track LX2-Montierung
verwendet. Sie ist rein mechanisch und basiert auf einer umgebauten
Eieruhr. Bei 2 min gab es durchgängig runde Sterne. Die
Eieruhr läuft etwa eine Stunde und muss daher
regelmäßig kontrolliert werden. Leider ist sie nur
am Nordhimmel einsetzbar und kann daher bei der Reise in den
Süden nicht mitgenommen werden.

Von den gut sichtbaren Nebel um
Gamma-Cygnus
wurden mit der Flatfield mehrere Teilbilder erstellt.




Der Cirrusnebel stand erst in den Morgenstunden hoch genug. Daher
konnten nur wenige Rohbilder gewonnen und verwendet werden.



Die vielleicht besten Aufnahmen gelangen
vom
Propeller und vom Tulpennebel.


NGC7000 und
NGC6888 zeigten unscharfe Sterne am linken oberen Rand. Der
große Chip ist
anfällig gegen eine Kippung der Bildebene und die
Flatfieldkamera ist nicht optimal justiert.


Der Schwan stand zu Beobachtungsbeginn
noch
nah am Horizont. Deshalb wurden am Abendhimmel
noch 2 Objekte im Fuhrmann und in den Zwillingen probiert.
Darunter der sehr schwache Riesen-PN PuWe-1.


Bei IC443 wurde versehentlich in 8 Bit
aufgenommen. Daher ist das Bild in den Tiefen sehr verrauscht
Die subjektiven Eindrücke
lassen sich wie folgt zusammenfassen.
-Binning scheint wenig zu bringen. Wenn die Optik es
zuläßt, ruhig mit voller Auflösung arbeiten.
-2min
Belichtungszeit sind eher die Untergrenze. Wenn es die
Nachführung zuläßt, sind eher
5 bis 10 min anzustreben.
-12x5min also 1h liefern schon ein recht brauchbares Resultat. Mehr ist
aber besser.
-der 12nm Omegon-Filter funktioniert bei 1:2,8, macht jedoch an hellen
Sternen Reflexe.
-Die Gain-Einstellung spielt auch im 16-Bit Mode eine Rolle. Unter dem
Münchener Stadthimmel
war 300 ein guter Richtwert bei 2min Belichtungszeit.
-Gamma blieb auf dem Vorgabewert von 50. Ev. lohnen da weitere
Experimente.
-Die Kamera liefert starke Geisterbilder. Bei -20 Grad braucht man 2
Folgebilder bis der Afterglow komplett ausgelesen ist.
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