599 Luisa bedeckt HIP 26592 am 29.12.09
Die Bedeckung eines 6 mag Sterns durch einen Kleinplaneten
ist ausreichend selten um sich ins Auto zu setzen und eine
größere Wegstrecke auf sich zu nehmen.
Am 29.12.09 sollte 599 Luisa HIP 26592 verfinstern. Eine dauer von 4,9 sek war
prognostiziert.
Die Finsternislinie sollte in Süddeutschland von Heilbronn über Ulm und Garmisch nach Innsbruck verlaufen.
Meine Position lag einige Kilometer nordwestlich von Ulm bei 9:51:10 ö.L. und
48:35:17 n.B.. Das ist
fast genau auf der prognostizierten Zentrallinie die mit etwas über
30% Wahrscheinlichkeit getroffen werden sollte.
Am frühen Abend war der Himmel klar, doch in der zweiten Nachthälfte
zogen Wolken auf.
Die Bedingungen waren extrem schlecht.
Die Bewölkung lag bei 100%, - nicht mal der Mond war sichtbar.
Zum Glück war schon vor dem heranrücken der Front alles eingestellt.
Der Zielstern wurde mit Goto einfach gefunden.
Der Stern war am 6 Zöller durch die Wolkenschicht zu halten.
Leider mußte die Belichtungszeit auf 2,56 Sekunden
raufgeschraubt werden um ein sicheres Signal zu gewährleisten.
Zum Prognosezeitpunkt konnte dann tatsächlich eine Verfinsterung aufgezeichnet werden.
Realtimeanimation der Verfinsterung
Leider sind Belichtungszeiten von 2,56s zu lang für eine exakte Durchmesserbestimmung.
Durch Helligkeitsmessung der partiell verfinsterten Bilder läßt sich das
Fenster auf etwa 1 Sekunde verfeinern was immer noch sehr grob ist,
aber
doch zur Bahnverbesserung
vielleicht einen Beitrag leisten könnte.
Luisa von 4:49:36 bis 4:49:51,2. Durch Deinterlace wurden die Bilder auf 1,28s reduziert,
unscharf gerechnet und unten im Gamma korrigiert
Nach der Gammakorrektur kann man erkennen, dass es im dritten Bild noch keine vollständige
Verfinsterung gegeben hat. Die Finsterniszeitpunkt konnte
so um 1s angepasst werden. Das Endergebnis sieht so aus:
Der Kleinplanet scheint größer zu sein als erwartet, wobei man aber sicher
auch mit einem Fehler von +-2 sek rechnen muß.
Zum Glück wurde die Verfinsterung auch von anderen Beobachtern unter besseren Bedingungen gesichtet.
Auf meiner Sehne gibt es weitere Meldungen, so dass der Fehler gut bestimmt werden kann.
Durch die Grenzwertigkeit meines Signals fiel der Stern schon im Belichtungsintervall unter
die Nachweis-Grenze. Meine Messung ist daher zu breit und auch der Zeitnahmefehler ist gut zu erkennen.