Mitte Juni 2021 gab es zeitgleich zwei 8 mag helle Novae am Himmel.
Neben der frischen Nova im Herkules die am 12.6.21 gefunden wurde, gab
es noch die 3 Monate alte Nova in der Cassiopeia
die am 17.3.21 entdeckt wurde, aber immer noch mit konstanter
Helligkeit gut zu beobachbar war.
Dadurch gab es ideale Bedingungen für einen direkten
Vergleich.
Mit einem Staranalyser100-Gitter wurden am 10 Zoll f/16 Refraktor der
VSW München am
13./14.6.2021 einige Spektren aufgenommen.
Die ältere Nova Cas2021 ist interessanterweise etwas blauer
als die frische Nova im Herkules.
Durch die hohe Geschwindigkeit der Gashülle hat die Nova
Her2021
signifikant breitere Spektrallinien.
Die Emission im H-Alpha ist dominant. Daher auch die schöne
rote Farbe im Teleskop.
Etwas Helium ist aber auch zu sehen.
Vor der H-Beta-Linie gibt es bei der Nova Her2021 ein P-Cygni-Profil.
Bei der älteren Nova Cas2021 ist die Hülle inzwischen
so langsam das der einfache Staranalyser100 das P-Cygni-Profil
nicht mehr auflösen kann.
Die Nova im Herkules befindet sich im Grenzgebiet zum Sternbild Adler
unweit des rechten
Flügels bei 18:57:31 +16:53:40
.
Da die H-Alpha-Linie bei der Emission so dominant ist, wurde ein Blink mit einem H-Alpha-Filter probiert. Es ist tatsächlich ein Effekt zu sehen.
Die Nova Cas2021
liegt in einem reizvollen Umfeld,
direkt zwischen dem Sternhaufen M52
und dem Bubble-Nebel
Da die Nova in der Cassiopeia schon 3 Montate zuvor beobachtbar war, wurde sie ausführleicher dokumentiert.
Die zu Beginn breiteren Linien durch die höhere Geschwindigleit der Hülle sind auch bei dieser Nova sichtbar.