Internationale Raumstation ISS vor der Sonne am 4.7.2014


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Am 30.6.2014 um 12:36 und 17 Sekunden wäre die ISS von meinem Balkon aus, vor der Sonne vorbeigezogen. Leider spielte das Wetter nicht mit. Den ganzen Morgen regnete es. Erst kurz vor dem Transit zeigten sich ein paar blaue Wolkenlücken. Doch die reichten nur um das Teleskop scharfzustellen.
Um 12:37:17 war vor der Sonne lediglich ein Wolkentransit zu sehen.
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Mit einem weiteren Versuch sollte das Glück erzwungen werden. Für irgendeinen Punkt auf der Erde steht die ISS schließlich immer vor der Sonne.
Der nächste Transit in einer Reichweite bis 70km, sollte schon wenige Tage später am 4.7.2014 in der Nähe von Landsberg stattfinden.
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Leider stand die Sonne zum Transitzeitpunkt um 10:58:24 etwas niedriger und damit war die ISS auch etwas weiter entfernt.
Diesmal spielte das Wetter mit und die Wolken verzogen sich rechtzeitig. Visuell wurde mit einem 80mm f/15 FH-Refraktor beobachtet.
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Fotografiert wurde mit einem 72mm f/6 Omegon Photographyscope in Kombination mit einem Daystar Quark HII-Filter. Der Daystar-Filter enthält eine 4,3x Barlow. Die Aufnahmebrennweite lag daher bei 1,85m oder f/26. Die DMK-Kamera liefert zwischen f/20 und f/30 die besten Resultate. Auf einen Reducer wurde daher bewusst verzichtet.
Die ISS hatte eine Winkelgeschwindigkeit von 46 Bogenminuten pro Sekunde. Die Belichtungszeit wurde auf 1/1000 Sekunde eingestellt. In dieser Zeit sollte sich die ISS nur 2,76 Bogensekunden bewegen. Bei dem mäßigen Seeing und einem starken Verstärkerrauschen der DMK erschien dies als ausreichender Wert. Das kleine Gesichtsfeld wurde genau in der Sonnenmitte platziert. Zum Glück gab es am oberen Rand noch einen interessanten Sonnenfleck.

Pünktlich um 10:58:24 zischte die ISS über die Sonnenmitte und konnte im 80mm Refraktor wunderbar gesehen werden. Die Auswertung des Videos brachte bei 60fps acht Aufnahmen auf denen die ISS zu erkennen ist. Nachfolgend werden sie in Originalgeschwindigkeit gezeigt.
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Langsamer abgespielt sind die Details besser zu erkennen
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Die Sonnenoberfläche kann optimiert werden, indem man die +-10s entstandenen Aufnahmen mittelt und mit den ISS-Bildern kombiniert:
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Die Sonne hatte an diesem Tag einiges zu bieten:
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Infos wann Transits zu sehen sind, gibt es unter:
http://www.calsky.com/