Beobachtungsbericht 26., 29. und 31.8.2011
In einem einwöchigen Urlaub Ende August konnte 3 Nächte beobachtet werden.
Am 26.8. kam es zu einer Passage des Kometen Garradd am Kugelsternhaufen M71.
Leider
war fast überall in Deutschland das Wetter schlecht.
Auch im Süden Bayerns gab es nur gelegentliche Wolkenlücken.
Von 3 Stunden Beobachtungszeit war der Himmel nur etwa eine Stunde klar.
In den Lücken war die Luft aber sehr transparent und der Komet bot
im 13 Zoll Dobson einen schönen Anblick.
Der Kugelsternhaufen war gut aufgelöst.
Garrad hatte einen leicht diffusen Kern mit elliptischer Koma.
Der Schweif erschien visuell länger als dies die Fotos vermuten lassen.
Am besten war er bei 100-fach zu sehen.
Nebenbei wurde mit mit einem 6 Zoll Newton und einer DSI-3 fotografiert.
Die Aufnahme ist auf die Sterne zentriert, dadurch ist der Komet eine kleine Strichspur.
Auf den Kometen zentriert sieht das Bild so aus:
Es konnte auch eine kleine Animation erstellt werden.
3 Tage später am 29.8.2011 entstand diese Zeichnung des Kometen....
...und parallel dieses Foto:
In dieser Nacht war das Seeing extrem gut. Der Jupiter sah im 13 Zoll Dobson so aus, wie auf den Spitzenbildern
Christopher Go und Donald Parker. Einer der Monde stand als eisiges Scheibchen vor dem Planeten und zeigte schwache Strukturen. In den Bändern waren bei 500-fach mehr als ein Dutzend kleiner Stürme zu erkennen.
Der GRF leuchtete orange und war von einem dunklen Rand und einer Schleppe kleiner Stürme umgeben. So hatte ich visuell den Planeten noch nie gesehen!. Um das gute Seeing zu nutzen, wurde der nur 30 Bogensekunden große Planetarische Nebel NGC7662 alias Blue Snowball eingestellt.
Bei 500-fach sah man einen elliptischen inneren Ring umgeben von einem leicht rautenförmigen Halo mit
3 hellen Spitzen. Die vierte ecke war signifikant dunkler. In der Mitte des Rings gab es eine Aufhellung, vermutlich war es der Zentralstern.
Leider war es am 29.8.2011 nicht möglich die helle Supernova in M101 zu beobachten. Bei der Ankunft
am Beobachtungsplatz war sie bereits hinter den im Norden stehenden Bergen untergegangen. Deswegen wurde am 31.8.2011
ein Standort mit besserer Horizontsicht südlich von Schongau angesteuert. Die zu dieser Zeit fast 10 mag helle Supernova war im 13 Zoll Dobson bei jeder Vergrößerung leicht zu erkennen. Trotz Horizontnähe und aufgehellten Himmel im Norden war auch die Spiralstruktur von M101 gut auszumachen. Es entstanden die folgende Skizze und parallel mit dem 6 Zoll Newton das folgende Foto
Die verblassende Supernova im M51 wurde ebenfalls nochmal aufgespürt. Sie hatte in den letzten Wochen stark nachgelassen und
war nur noch bei genauer Kenntnis der Lage grenzwertig
zu erkennen.
Gegen den POSS ist die SN gut zu identifizieren.
Der Helligkeitsänderungen waren innerhalb weniger Tage gut zu verfolgen.
Zwischen dem 29.8. und dem 1.9. überrundete die SN den Stern 3 auf
dem unteren POSS-Vergleichsbild
Als nächstes wurde Palomar 12 eingestellt. Dieses Objekt gehört zu den eingefangenen Kugelsternhaufen des
Sagittariusdwarf. Im 13 Zoll Dobson erschien er als kleine flächige
Aufhellung nördlich von 3 Sternen. Er war in der Nacht nicht leicht zu identifizieren, aber doch sicher zu sehen.
Er wurde auch mit dem 6 Zoll Newton fotografiert, doch das Ergebnis ist wenig spektakulär.
Besser gelang das Foto ein paar Wochen zuvor mit dem 80er in München bei sehr guten Seeing.
Als Zentrum des Sagittariusdwarfs wird M54 angenommen. Wie die Messiernummer
vermuten läßt ein einfaches Objekt. In dieser Beobachtungsnacht stand er aber schon nah am
Horizont Einzelsterne waren nur mit Mühe zu erahnen. Das Foto gibt die schlechten Bedingungen
gut wieder.
Ein besseres Foto entstand ein paar Wochen zuvor.
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