583 Klotilde bedeckt UCAC 25871413 am 10.08.11
Am Mittwoch dem 10.8.11 gab es für Süddeutschland die Chance 2 Asteroidensternbedeckungen innerhalb
von nur 1 Stunde und 10 min zu beobachten. Beide Ereignisse waren nicht bei
Steve Preston und dem EAON gelistet,
befanden sich jedoch in den Berechnungen von
Andrey Plekhanov die sich schon oft als zuverlässig erwiesen haben.
583 Klothilde und 372 Palma sind mit 81km und 188km recht groß
so das für den gesamten deutschsprachigen Raum südlich der Mainlinie
gute Chancen bestanden.
Das Wetter spielte mit, nur
der fast volle Mond machte die Aktion recht sportlich.
Der nur 13,5mag helle Stern von 583 Klothilde
war nur 5 Grad vom Mond entfernt.
Ohne Goto und gute Karten
war der nicht zu finden.
Leichter aufzuspüren war der 12,9mag Stern
zu 372 Palma. Da Palma aber selbst etwas heller ist als
der Stern, liegt hier der Drop bei nur 0,5 mag was den Nachweis deutlich erschwert.
Die Chance auf ein positives Ereignis lag für München bei 64%
Die Chance beide positiv zu erwischen lag bei nur 8%.
Meine Position lag etwa 40km westlich von München bei 11:01:41 ö.L. und
48:05:26 n.B. im Garten von Hans Gerritsen mit dem ich gemeinsam beobachtete.
Bei 583 Klothilde gelang ein positiver Nachweis.
Von 21:00:55,2 bis 21:01:03,2 verschwand der Stern für 8 Sekunden.
Das entspricht einer Sehnenbreite von 76km.
Bei einer angenommen Kugelform von 81,6km hat meine Position
nah der Pfadmitte gelegen.
Das folgende Animated Gif zeigt das Ereignis in Realtime. 583 Klotilde
läuft über den Stern unten rechts. Durchlaufende Cirren ließen
die Messung beinahe scheitern. Das Signal hebt sich nur knapp vom Rauschen ab.
Bein Eintritt meint man ein schwaches Fading zu erkennen.
Neben unserer Station hatte auch Michael Parl die Bedeckung positiv gesehen.
Doch
Eric Frappa konnte keine Übereinstimmung in den Positionen finden.
Offensichtlich gab es einen Zeitfehler. Bei der Überprüfung der Daten stellte sich heraus, dass
der abgefilmte Funkwecker gegenüber der Systemzeit des Computers etwa 4 Sekunden vorgegangen ist.
Korrekt wäre also 21:00:51,2 bis 21:00:59,2. Richtig gut sieht die Messung mit den neuen Daten aber immer noch nicht aus:
Die Auswertung der Messung von
372 Palma gestaltete sich schwierig.
Es wurde mit einer DSI-3 gearbeitete weil so die Hoffnung bestand
die 0,5mag Drop besser photometrieren zu können.
Das war wohl ein Fehler, denn das Rauschen
war doch sehr stark und die Auflösung ist mit 1s auch nicht
besonders gut.
Falls es eine Bedeckung gab, fand sie etwa 10 Sekuden früher statt als prognostiziert,
was etwa einer Pfadbreite entspricht. Nachfolgen 2 Messungen mit gleitenden Mittel
von jeweils 2 Sekunden und 3 Sekunden. Von 22:11:17UT bis 22:11:27 gibt es einen stärkeren Ausschlag
der aber nicht signifikant ist auch einfach nur Rauschen
sein könnte.
Einen ähnlichen Ausschlag gibt es zum Prognosezeitpunkt von 22:11:35 UT. Da wäre die Bedeckung aber
nur 2 Sekunden breit gewesen. Ohne weitere Referenzbeobachtung kann man aus dieser Messung nichts ableiten.
Das passende Referenzen gefunden werden, ist jedoch nicht hoffnungslos, da auf dem Pfad das Wetter weitgehend
gut gewesen ist. Von 583 Klotilde gibt es zumindest schon eine weitere positive Meldung.
Michael Parl konnte im Ostteil von München ebenfalls eine Bedeckung aufzeichnen.
Michael Parl wertete auch die Messung von Palma nochmal aus, konnte jedoch gleichfalls nichts entdecken.
Er konnte simulieren das ein Drop von 0,5mag wohl hätte sichtbar sein müssen. Doch
leider lag der Drop unter der Prognose bei nur etwa 0,3mag und verschwindet so im Rauschen.
Nach Messungen anderer Beobachter sollte sich der Pfad um etwa eine halbe Pfadbreite nach Südwesten verschoben haben.
Knapp östlich von Paris gab es die längste Verfinsterungsdauer. Eine kurze aber unsichere
Bedeckung wurde von Van Den Abbeel aus Belgien gemeldet. Auf dem Pfad von Van den Abbeel lagen
auch die Positionen von Otto Farago und von mir. Die Messung von Otto Farago ist noch nicht ausgewertet.
Da die Watec grade angeschlossen war wurden
noch eine Stunde lang die Perseiden beobachtet. Zwischen 0:45 und 1:45 MEZ registrierte die Kamera 10 Schnuppen
von denen jedoch mindestens 2 Sporaden gewesen sind. 2 Tage vor dem Maximun dürften die Fallraten bei etwa
20 Stück pro Stunde gelegen haben.
In der folgenden Animation wurden die 10 gesichteten Schnuppen zusammengefasst.
Die Fallgeschwindigkeit ist realtime.