Sternbedeckungen
durch 92 Udina und 58 Alexandra am 5. und 14.8.2015
leider lassen sich Sternverfinsterungen durch Asteroiden bislang nicht
exakt vorhersagen. Für jeden Treffer gibt es ein paar
Fehlversuche. Im August 2015 standen für München 2
vielversprechende Ereignisse auf dem Programm.
Am 5.8. sollte der 11,7 mag helle Kleinplanet Undina einen 12,5mag
hellen Stern verfinstern. Der Abfall von nur 0,5mag machte das Ereignis
für die meisten Beobachter uninteressant, denn nur per
Photometrie lassen sich sichere Aussagen treffen.
Für eine Beobachtung sprach jedoch eine ungewöhnlich
lange Finsternisdauer von 33 Sekunden. Selbst mit einer geringen
Bildrate lassen sich wissenschaftlich verwertbare Informationen
gewinnen.
Bei dieser Verfinsterung konnte auf die sonst verwendete Watec
verzichtet werden. Statt dessen wurde eine CCD mit 16 Bit verwendet.
Die Bildrate lag durch die hohe Auslesezeit bei etwa 2 Sekunden, aber
das SNR hätte eine sichere Identifizierung einer Verfinsterung
zugelassen.
Die Schwankungsbreite
des Signals lag bei +-0,12 mag. Ein
höherer Wert wäre sicher registriert worden.
Für München kann eine Bedeckung >2s sicher
ausgeschlossen werden.
Für die Bedeckung eines 12,3mag Sterns durch den 13,1mag
Asteroiden 54-Alexandra am 14.8.2015 war ein Drop von 13,1mag
vorhergesagt. Das Ereignis fiel auf das Wochenende nach den Perseiden.
Zu diesem Zeitpunkt war ein Besuch der
´Burggespräche des Orion´ auf Schloss
Albrechtsberg geplant. Das Schloss liegt in der Nähe von Melk
etwa 100km westlich von Wien, genau auf der prognostizierten
Zentrallinie.
Leider war das Wetter wechselhaft. Der Zielstern befand sich
nur
12
Grad über dem Horizont. Dort stauten sich durchziehende Wolken
und mehrfach war bei schlechter Transparenz gar nichts zu erkennen. Die
Belichtungszeit der Watec mußte auf 1,28s gesteigert werden,
um noch ein halbwegs ausreichendes SNR zu erreichen.
Die Auswertung gestaltete sich schwierig.
Die Helligkeit des Zielstern wird durch die grüne Linie
dargestellt. Der Mittelwert entspricht etwa 600. Die Schwankung liegt
bei
+-350 was etwa 1mag entspricht. Der prognostizierte Drop liegt
innerhalb der Schwankungsbreite. Dennoch ist eine Bedeckung eher
unwahrscheinlich. Wenn es sie gegeben hätte, dann war sie
nicht breiter als 1 Bild also 1,28 Sekunden.
Die Mittelung von je 2 Messwerten zeigt zwar ein verdächtiges
Minimum um 22:17:25, doch das wäre 10s zu früh
gewesen und in seiner Tiefe unterhalb der Prognose.
Während der Beobachtung ist ein Zeitraffervideo entstanden.
Die am Horizont entlangziehenden Wolken zeigen die schlechten
Bedingungen.
Das bei 12 Grad Horizontabstand überhaupt eine Messung
zustande kam, war ein glücklicher Zufall.
In der Nacht gab es tatsächlich 2 erfolgreiche Messungen. Die
eigene Messung war die erste außerhalb des Schatten-Pfades. Das
negative Ergebnis konnte durch E.Bredner bestätigt werden, der an
einer ähnlichen Position stand.
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