Bedeckung
des 11 mag hellen Sterns TYC 1298-00763-1 durch (45) Eugenia am
24.9.2016
Am Morgen des 24.9.2016 sollte der Kleinplanet (45) Eugenia den 11 mag
Stern TYC 1298-00763-1 bedecken. Eugenia gehört mit 184km
Durchmesser zu den größeren Asteroiden
und die Bahn ist relativ gut bekannt. Der Schattenpfad sollte
quer über die Alpen laufen und die Schweiz und
Österreich
überstreichen.
Die Zentrallinie sollte den Brennerpass treffen und
der Südrand von Deutschland sollte am Nordrand des
Schattenpfades
liegen.
Der Tycho-Sternkatalog gilt inzwischen als veraltet, doch die neuen
Gajadaten standen
für die Prognose noch nicht zur Verfügung. So war die
Position unsicher.
Neben der Vorhersage von Steve Preston gab es eine weitere Prognose von
Andrey Plekhanov
die den Verlauf der Zentrallinie eine halbe Pfadbreite nach Norden
verschob.
In der Nacht
vom 23. auf den 24.9. gab es für den
nördlichen Alpenraum einen weitgehend
klaren Himmel. meine Position lag unweit von Bayrischzell auf 1300m
Höhe.
Dieser Platz sollte bei beiden Prognosen innerhalb des Schattens
liegen.
Die Verfinsterung wurde mit einem 8 Zoll Schmidtnewton und einer
Watec-Kamera
aufgezeichnet und mit einem 13 Zoll Dobson beobachtet. Der Stern war 15
Grad
vom Mond im letzten Viertel entfernt und relativ leicht zu finden.
Visuell war eine ungewöhnlich lange Bedeckung zu sehen. Mit
der
Kamera wurden 16,4 Sekunden
gemessen. Das sind 1,4 Sekunden mehr als auf der Zentrallinie erwartet
worden ist.
Der Kleinplanet ist also etwas größer als
vorhergesagt und
und der Beobachtungsort muss sehr nahe der Zentrallinie gelegen haben.
Die Messung zeigt beim Wiedererscheinen des Sterns eine
kleine Helligkeitsstufe. Hier sind verschiedene Erklärungen
denkbar.
Ein Messfehler ist es vermutlich nicht, da
die
Stufe auch visuell gesehen wurde.
Wahrscheinlich handelt es sich um einen sehr engen Doppelstern.
Eugenia hat 2 Monde die Petite-Prince und Petite-Princesse
getauft wurden. Sie sind nur wenige Kilometer groß. Die
Lichtkurve
wurde daher in den Minuten vor und nach der Bedeckung besonders genau
untersucht. Weitere Verfinsterungen waren jedoch nicht zu entdecken.
Obwohl die Zentrallienie verfehlt
wurde, sind insgesamt 4 positive
Messungen
bei der Erfassungsstelle Euraster eingegangen. Die Schattenlinien
bestätigen das aktuelle Rotationsmodell in
der DAMIT-Datenbank.
Auch die Vermutung das mein Schattenpfad nahe der Mitte gelegen haben
muss und das Eugenia etwas größer ist als bisher angenommen,
hat sich bestätigt.
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