Zwerplanet Ceres 2009

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m August 2006 änderte die Internationale Astronomische Union (IAU) die Nomenklatur des Planetensystems und führte eine neue Objektkategorie ein. Heute unterscheidet man die sonnenumkreisenden Körper in Planeten, Zwergplaneten und Kleinplaneten. Ein Zwergplanet ist demnach das dominanteste Objekt innerhalb einer Population von Kleinplaneten. Der bekannteste Zwergplanet ist sicher Pluto. Er dominiert einen Streifen planetarer Trümmer knapp jenseits der Neptunbahn. Ein weiterer Trümmerstreifen befindet sich zwischen Mars und Jupiter. Der grösste Himmelskörper in diesem Gebiet ist 'Ceres' der inzwischen ebenfalls als Zwergplanet klassifiziert wurde. Zwischen Mars und Jupiter ziehen mehr als 100000 Kleinplaneten ihre Bahn. Doch Ceres ist etwas besonderes. Als einziger Himmelskörper in diesem Bereich hat er einen Durchmesser von fast 1000km. Der an zweiter Stelle stehende Kleinplanet Vesta ist nur etwa halb so gross. Da das Volumen mit der dritten Potenz zum Durchmesser wächst, ist der Unterschied bei den Massen noch sehr viel gravierender. Auf Ceres allein entfällt etwa ein Drittel der Masse aller 100000 Hauptgürtelasteroiden!

Im Jahre 2009 hatte Ceres eine besonders günstige Opposition. Am 26. Februar lag der Abstand bei 1,583 Astronomischen Einheiten (AU) - so nahe wie zuletzt 1857 und als nächstes wieder 4164!
Grund genug sich mit dem Objekt näher zu beschäftigen. Am 17.3. wurde der Zwergplanet am 80cm Spiegel der VSW-München ausgiebig beobachtet. Zu dieser Zeit war die größte Annäherung zwar schon vorüber, dennoch war Ceres immernoch näher als bei der nächstbesten Opposition 2012 und erreichte einen Durchmesser von fast 0,8 Bogensekunden. Dies ist kaum weniger als bei den Jupitermonden, welche im größeren Teleskop schon deutlich scheibchenförmig erscheinen. So gelang es dann auch bei Ceres ein Scheibchen zu sehen. Etwa ein halbes Dutzend Sternwartler und sogar 2 Gäste konnten die Sichtung eindeutig bestätigen. Im Vergleich mit einem gleichhellen Stern erschien das Ceresscheibchen etwa doppelt so groß und hatte einen klar definierten Rand. Später am Abend wurde auch versucht das Ceres zu fotografieren. Leider hatte zu dieser Zeit das Seeing schon deutlich nachgelassen. Die Scheibe war nur nach phasenweise zu sehen, dennoch war der Unterschied noch immer zu erkennen. Weitere Aufnahmen folgen am 21.3.
Ähnlich wie beim Mars schwankt auch bei Ceres aufgrund der eliptischen Umlaufbahn die Entfernung.
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Im März gelangen einige Beobachtungen und Aufnahmen des Zwerplaneten. Die Hoffnung war zumindest am Seeing den Scheibchen-Charakter erkennen zu können. Anders als bei einem Stern erscheint ein flächiges Objekt in der Regel ruhiger da sein Scheibchencharakter trotz Luftunruhe nie ganz verloren geht.
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Die folgende Animation zeigt einige Bilder von Ceres im Vergleich mit einem ähnlich hellen Stern. Es ist schon das etwas ruhigere Ceresbild zu identifizieren.
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Hier gibt es dazu auch ein AVI bei dem in der Mitte zwischen Ceres und Stern gewechselt wird.

Ein ausgesuchtes Einzelbild läßt die Flächigkeit ebenfalls erkennen.
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Und im identisch verarbeiteten Summenbild wird die Situation noch klarer:
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Die Auswertung des Bildes vom 17.3.09 zeigt ebenfalls ein klares Scheibchen:
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Nocheinmal am 2.4.09 ein klares Scheibchen:
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Hier wurde der Scheibendurchmesser nochmal mit VSPEC analysiert. Links das vertikal gestreckte Ceresscheibchen und rechts der Stern.
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Bei besseren Seeing wäre sicher noch mehr möglich gewesen. Eine Ceres-Aufnahme wie erträumt hat Willem Kivits zustandegebracht.
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Die Simulation legt nahe das sogar die Abplattung von 975:909 zu erkennen ist. de.wikipedia.org/wiki/Ceres_(Zwergplanet) Sie Achsverhältnisse stimmen überein mit einem Vergleichsmodell
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