Beobachtungs-Bericht 15/16.8.2002
Ort: Sudelfeld 1400 m
Gerät: 333mm 1:4,5 Newton
Datum 15/16.8.2002 0:00-3:20 MESZ
In der Nacht von Donnerstag dem 15. auf Freitag den 16.8.2002
war nocheinmal
der Himmel klar. Da der Mond schon um Mitternacht hinter dem
Horizont verschwand, konnte wieder einmal
einige Stunden beobachtet werden.
Am Sudelfeld wurde es richtig schön dunkel, das Seeing war exzellent!
Wie schon am Vortag waren wieder einige Perseiden unterwegs.
Doch wirklich helle Exemplare gab es diesmal nicht.
Auf dem Beobachtungsplan standen u.a. 4 Galaxiengruppen
aus Steinickes KDG. Doch dazu ist es dann doch nicht gekommen.
Neben den üblichen Standartobjekten (einem horizontnahen
Lagunennebel, M17, M22, M13 und M15) wurden
der als Saturnnebel bekannte NGC 7009, M71, und die
helle HII-Region in M33 etwas genauer untersucht.
Doch zuvor wurde noch der obligatorisch Blick auf den
Kometen Hönig geworfen. Auch an diesem Tag war im 13'er kein
Schweif sichtbar. Insgesamt schien er wieder etwas schwächer
geworden zu sein.
-M71 ist ein etwas seltsamer Kugelsternhaufen.
Er ist eher 3-eckig und gestreut, ähnlich wie einige OC.
Der Anblick erinnert etwas an M67 im Krebs.
Zwei Seiten sind scharf begrenzt. Die dritte Seite
enthält 2 dunkle Einbuchtungen. Zentral steht ein
etwas hellerer Stern, es gibt jedoch etwa ein halbes Dutzend
weiterer Sterne, die nur wenig schwächer sind.
-NGC7009 ist bei 160-fach eine kleine Ellipse mit
klarer Ost-West-Orientierung und einem Seitenverhältnis ist etwa 3:2.
Bei 320-fach war kaum mehr zu erkennen. Vielleicht ist er westlich vom Zentrum
etwas dunkler. Bei indirekten Sehen war in der ost-westlichen
Verlängerung ein schwacher Glow sichtbar.
Von einem abgehobenen 'Ring' kann man allerdings kaum sprechen.
-Bei M33 war die Spiralstruktur deutlich besser sichtbar als am Vortag.
Der dunklere Sudelfeldhimmel macht sich bezahlt.
Die HII-Region knallt heraus und läßt sich daher einfach vergrößern.
Bei 320-fach erscheint sie mit OIII elliptisch und leicht strukturiert,
jedoch lassen sich die Strukturen nicht klar definieren. Eventuell ist mittig
eine Art Taille sichtbar. Ohne OIII
ist die Region eher rund, so dass schon Zweifel aufkamen ob es sich
bei der Ellipse um eine Täuschung gehandelt haben könnte. Anhand von Fotos
ließ sich die Lage der Längsachse aber klar bestätigen.
Da das Luftruhe so außergewöhnlich gut war, wurde auch noch
Uranus aufs Korn genommen. Die Sichtung der Monde ist
extrem Seeing-kritisch. Selbst bei geringster Luftunruhe
werden sie auch in großen Optiken unsichtbar.
In dieser Nacht waren bei 320-fach 2 Monde leicht sichtbar,
ein 3 Mond lag an der Wahrnehmungsgrenze.
Der am weitesten entferne Mond lag bei 11:30 Uhr.
Der zweite, fast gleichhelle Mond lag bei etwa 2/3 des Abstands
und einem Positionswinkel von 7:00 Uhr. Der 3. Mond
wurde bei 5:30 Uhr gesichtet.
Die Bewegungsrichtung lag bei etwa 20:00 Uhr.
Eingenordet ergibt sich folgendes Bild:
1. Mond 0:30, zweiter Mond 8:00, 3. Mond 6:30 Uhr.
Im Internet konnten die Positionen der Monde errechnet werden.
Demnach stand am 15.8.2002 Titania bei 0:30, Oberon bei 7:30 und Ariel bei 6:00.
Oberon hat dabei 2/3 des Abstands wie Titania. Innerhalb der
üblichen Schätzschwankungen passt dies sehr gut!
Alle 3 Monde können als gesehen verbucht werden!
Hauptseite
Beonachtungsberichte