BD+30 3639, Durchmesser ca. 6'', Helligkeit 11,3 mag
BD+30 3639 ist auch als HD184738 oder Campbells Hydrogenstar bekannt.
Zumindest die letzte Bezeichnung ist etwas überraschend, da der Zentralstern
als Wolf-Rayet-Objekt geführt wird und eigentlich die Heliumlinien
dominieren sollten. Der Durchmesser dieses Planetarischen Nebels
liegt bei etwa 6 Bogensekunden. Dabei ist die Flächenhelligkeit
extrem hoch, so das trotz Verwendung einer Barlowlinse
am 80´er bei f/20 für die Rohbilder 0,32 sek ausreichend gewesen sind!
Die Profis haben sich ausführlich mit diesem Objekt beschäftigt. Es
gibt eine Vielzahl von Aufnahmen u.a. vom HST, Subaru, Gemini und Chandra.
Auffällig ist die ungleichmäßige Helligkeitsverteilung im Ring. Da es zwischen
Visuell und IR keine Intensitätsschwankungen gibt, handelt es sich wohl
nicht um eine Extinktionserscheinung.
Kastner, Soker et.al
konnten bei Beobachtungen im Röntgenbereich
eine nordöstlich verlaufende Blase aus heißem Gas nachweisen.
Wodurch sie entsteht ist unklar, doch ein Zusammenhang
mit der ungleichmäßigen Ringhelligkeit ist naheliegend.
Das Aufnahme oben zeigt einen Vergleich von HST, Gemini
und Chandra mit einem eigenen Bild. Man beachte den Maßstab
in der rot einfärbten
Aufnahme des Gemini-Teleskops.
Eine Zeichnung von Rainer Töpler.
zeigt BD+30 3639 als roten Ring.
Gewisse Ähnlichkeiten lassen sich
schon feststellen, wenngleich es mit den
Winkeln und Proportionen
etwas schwierig ist.
Es ist ungewöhnlich, dass ein
so junges, helles, heißes Objekt im HII
uns nicht im OIII dominiert. - Aber das
läßt sich bei vielen WR-Sternen finden.
Visuell war im 80´er der VSW München
bei 380-fach ein kleiner roter gemottelter Ring zu sehen.
Die Strukturen waren jedoch nicht eindeutig zu identifizieren.
Der ZS schien leicht aus der Mitte versetzt zu sein. Dieser
Eindruck könnte aber auch durch eine ungleichmäßige Ringhelligkeit
verursacht worden sein.
Arbeit von Kastner, Soker et.al.
cdsaas.u-strasbg.fr:2001/AJ/journal/issues/v123n5/201530/201530.html
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