Offene Sternhaufen und Kugelsternhaufen

Bei den offenen Sternhaufen und den Kugelsternhaufen handelt es sich um 2 grundverschiedene Objekte. Offene Sternhaufen sind zumeist sehr nahe Objekte mit nur einigen Dutzend bis einigen Tausend Sternen. Sie sind sehr jung, meistens erst wenige Millionen Jahre alt. Oft kann man noch Reste des Nebels erkennen aus denen sie entstanden sind. So z.B. bei NGC 2244 der sich aus einem Teil des Rosettennebels gebildet hat. Auf der unteren Aufnahme ist gut zu erkennen, das der Sternhaufen die Mitte des Objektes bereits aufgezehrt hat, während sich in den Außenbezirken noch immer Sterne bilden, die den Nebel zum Leuchten anregen (117 kb).
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Einige offene Sternhaufen sind schon mit freien Auge zu beobachten. Bekannt sind z.B. die Plejaden, die als Siebengestirn am Herbsthimmel zu sehen sind.
Mit einem kleinen Fernglas sind schon mehr als 50 offene Sternhaufen zu erkennen. In diese Kategorie fallen M36, M37 und M38 im Sternbild Fuhrmann, die auf der 128mm-Teleaufnahme unten abgebildet sind.
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Bei genauen hinsehen fällt auf, das diese ca. 4000 Lichtjahre entfernten Objekte nicht exakt gleich sind. Die Sterndichte, Sternenzahl und Sternenhelligkeit ist unterschiedlich! Diese Eigenheiten machen offene Sternhaufen zu einem immer wieder interessanten Beobachtungsobjekt.
Oben links machen sich 2 Wasserstoffnebel bemerkbar. Diese Sternentstehungsgebiete zeichnen sich durch Ihre typische rote Farbe aus. An dieser Stelle werden gerade 2 neue Sternhaufen geboren!

Zu den bekanntesten offenen Sternhaufen zählen H und Chi im Perseus und M52 in der Cassiopeia. Links neben M52 ist der interessante Bubble-Nebel (NGC 7635) zu finden.
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Bei den Kugelsternhaufen handelt es sich um sehr alte Objekte. Sie haben sich seit der Entstehung unserer Galaxis vor ca. 15 Milliarden Jahren nur wenig verändert. Sie stehen nicht direkt in unserer Milchstraße, sondern befinden sich in einem ca. 50000 Lichtjahre großen, kugelförmigen Halo der unsere Heimatgalaxie umgibt. Die Zeichnung unten links verdeutlicht die Position. Während unsere Milchstraße von oben die bekannte Spiralform aufweist, gleicht sie von der Seite eher einem Diskus oder 2 aufeinander gelegten Suppentellern mit einem schwarzen Staubband als Abstandshalter. Die weißen Punkte sind die Kugelsternhaufen, die das Zentrum der Milchstraße umkreisen.
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Oben rechts sehen wir einen typischen Vertreter seiner Klasse. M5 ist ca. 25000 Lichtjahre entfernt. Im Fernglas erscheint er als strukturloses kleines Nebelfleckchen. Erst im größeren Teleskop löst er sich in eine Vielzahl von Sternen auf, die dicht beieinander stehen. Kugelsternhaufen gibt es in verschiedenen Grössen und Helligkeiten. Die beiden prachtvollsten Objekte kann man leider nur auf der Erd-Südhalbkugel sehen. Erst die Nr.3 ist auch von Deutschland aus sichtbar. M22 (unten 37 kb) ist ca. 3 mal grösser als der sehr viel bekanntere M13, ist jedoch wegen seiner Horizontnähe sehr viel schwerer zu beobachten.
Beim Vergleich von M5 und M22 wird deutlich, dass es bei Form und Konzentrationsgrad Unterschiede gibt. M5 ist fast rund und besitzt einen Kern mit hoher Sterndichte, während M22 eher etwas eliptisch und flächig erscheint. Als Erklärung für wäre eine stärkere Rotation von M22 denkbar.
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Bei beiden Kugelsternhaufen erscheinen die hellen Sterne eher rötlich/orange. Dies ist kein Zufall, sondern ein Beleg für das hohe Alter dieser Objekte. Die Sternentstehung ist seit ca. 10 Mrd. Jahren abgeschlossen. Dies hat zur Folge, dass heute nur noch späte Sterne im Rote-Riesen-Stadium zu erkennen sind.

Experimente mit einer Webcam führten ab 2002 zu einer deutlichen Qualitätssteigerung.
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