Haumea am 21.1.2017



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Neben München gab es 10 weitere Observatorien die eine positive Messung gemeldet haben.

Aus den verschiedenen Sehnen ließ sich der Verlauf des Schattens recht genau rekonstruieren. Die bereits vermutete Randlager der Sehne in München wurde bestätigt.


Zu den bestätigten Schlussfolgerungen gehört das Fehlen einer Atmosphäre.

Der Durchmesser von Haumea wurde bisher  indirekt aus der Reflektion im Infrarot bestimmt. Das Achsverhältnis war gut bekannt, doch erst die Sternbedeckung gab einen exakten Maßstab. Danach ist Haumea größer als bisher angenommen. Bisher wurde via Spitzer und Herschel die Albedo auf 0.7 bis 0.8 bestimmt.



Tatsächlich liegt die Albedo jedoch bei 0.51. Haumea ist deutlich größer als bisher vermutet! !

Die eigentliche Sensation ist jedoch die Entdeckung eines Rings.


Der Ring läuft entlang des Haumea-Äquators. Für die Sehnen rechts von ´O´ lag der Ring-Austritt hinter Haumea oder im Haumeaschatten.

Auch der Ring hat einen Einfluss auf die Gesamthelligkeit. Über die sich ändernde Achsneigung wurde versucht diesen Einfluss abzuschätzen. Zufällig gab es erst 2001 eine Ringkantenstellung, was die Messung begünstigt. Leider gibt es nur wenige Messpunkte vor der Entdeckung und die sind auch noch sehr ungenau. Die beiden aktuellen Messwerte bestätigen eine Simulation mit einem 5% Anteil der Ringe am Gesamtfluss.  

Wenn der Einfluss der Ringe gering ist, kommt mehr Licht vom Zwergplaneten und dadurch wird Haumea größer. Vermutlich ist der Haumea-Durchmesser auf der längsten Achse etwas größer als Pluto.

Die Masse von Haumea ist durch die Bahnen der beiden Monde gut bekannt

Mit dem zunehmenden Durchmesser sinkt die Dichte auf einen Wert unter dem Hydrostatischen Gleichgewicht. Damit erfüllt Haumea eigentlich nicht mehr das Zwergplanetenkriterium.

Die von José Ortiz zusammengetragenen und ausgewerteten Resultate waren so bemerkenswert, das die Arbeit von der bedeutensten Wissenschaftszeitschrift Nature akzeptiert wurde. Alle Personen die eine Messung eingesendet haben wurden als Co-Autoren genannt.

Die Messung war im Januar, doch ein Bericht war wegen der Geheimhaltungspflicht erst im Herbst möglich. Die Sperrfrist endete am 11. Oktober 2017.

Veröffentlichung in Nature:

Die Umlaufzeit der Ringpartikel steht mit der Haumearotation vermutlich in einer Resonanz von 1:3. Die Auswirkungen des inhomogenen Schwerefeldes sind noch unklar.


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