Planetarische Nebel aus dem IRAS-Katalog
PN1908-0422
Planetarische Nebel besitzen bei ihrer Helligkeit eine gut bekannte Streuungsbreite.
Daher wurden sie erfolgreich zur Entfernungsbestimmung naher Galaxien verwerndet.
Die absolute Helligkeit ist relativ groß. Dabei sind die typischen Zentralsterne nicht besonders massereich. Sie entsprechen
nur etwa der Größe unserer Sonne.
Ein sonnenähnlicher Stern erreicht die größte Helligkeit seines Lebens
während der kurzen Existenz als Zentralstern eines planetarischen Nebels!
Die meiste Energie wird allerdings im nicht sichtbaren UV abgegeben.
Die gewaltige Energieverschwendung kann sich ein kleiner Stern nur kurze Zeit leisten.
Die Phase als ZS eines PNs dauert nur einige Tausend Jahre. Daher gibt es trotz
100 Milliarden Sternen in unserer Galaxis nur einige Tausend Planetarische Nebel.
Wegen der großen Helligkeit der PNs glaubte man in den 80´er Jahren die meisten
Objekte zu kennen. Auch punktförmige Objekte konnten relativ gut identifitiert werden
indem man den Himmel einfach nach Quellen in den typischen grünen Nebellinen absuchte.
Eine große Überraschung waren dann die Ergebnisse des Satelliten IRAS der
etwa 600 neue PNs im Infraroten entdeckte. Durch Staubextinktion auf der galaktischen
Ebene werden viele Planetarys soweit abgeschattet das im OIII kein Licht mehr durchkommt.
Doch im roten H-Alpha oder im Licht der SII-Linie sind sie immer noch zu erkennen.
In den 90-Jahren gab es zu diesen Objekten zahlreiche Veröffentlichungen, so das sich die
Frage stellte, ob nicht einige der Nebel auch mit Amateurtechnik erreichbar sein könnten.
Das 80cm-Teleskop der VSW München steht an einem denkbar schlechten Standort für
Deep-Sky-Beobachtung. Mitten in der lichtverseuchten Millionenstadt ist die Auswahl an Zielobjekten sehr begrenzt.
Die Straßenlaternen emittieren jedoch hauptsächlich Linienstrahlung im blauen, grünen und gelben Bereich.
Rot ist unterrepräsentiert und im Infrarot ist der Himmel fast schwarz. Die Ausgangssituation war
daher gar nicht so schlecht.
Zuerst wurden einige IRAS-PNs fotografiert die auch schon auf dem POSS zu sehen waren.
PN1908-0422 ist ein kleiner aber klar flächiger PN. Auf länger belichteten IR-Aufnahmen ist ein kleiner Ring zu sehen.
Die obige Aufnahme zeigt davon nur ein helles Segment. Oben sehen wir eine extreme Ausschnittsvergrößerung des unteren
Feldens.
PN1933-0400
Einige der IRAS-Planetarys erreichen mehr als 13 mag. Sie sind nur deshalb bei früheren Durchmusterungen
übersehen worden, weil sie punktförmig erscheinen. Ein typisches Beispiel ist
PN1933-0400. Hier lag die Herausforderung darin, die Flächigkeit zu beweisen.
Die Aufnahme zeigt nur einen verwaschenen Fleck. Doch der Vergleich mit einem
Stern gleichen Durchmessers zeigt, das der Fleck etwas lichtschwächer ist, als
dies bei einer reinen Punktquelle der Fall wäre. Der Vergleichsstern erreicht fast Sättigung mit einem
maximalen Grauwert von 243. Der fast gleichgroße PN erreicht nur einen Maximalwert von 195.
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