Der Planet Jupiter
Experimente mit einer Webcam
führten 2001 zu einer deutlichen Qualitätssteigerung.
Der Jupiter ist der größte Planet des Sonnensystems. Er besitzt etwa das 1200 Erdvolumen
und ca. die 300-fache Erdmasse. Schon in kleinen Fernrohren sieht man 2 dunkle Streifen auf dem Planeten.
Es handelt sich dabei um Wolkenstrukturen die durch Auf- und
Ab-Bewegungen der Gasmassen, des im inneren sehr heißen Himmelskörpers, entstehen.
Auffällig ist auch die starke Abplattung des Scheibchens. Sie entsteht durch Fliehkräfte
am Äquator des Riesenplaneten. Der gewaltige Himmelskörper dreht sich in weniger als
10 Stunden um seine eigene Achse! In mittleren Teleskopen (so ab 15 cm) kann man bei guter Luftruhe
kleine Dellen in den Streifen erkennen. Dabei handelt es sich um gewaltige Wirbelstürme, die oft
mehrere Erddurchmesser besitzen. Die vorliegende Aufnahme gibt davon einen sehr guten Eindruck. Alle
Details die auf der Zeichnung zu erkennen sind finden sich auch auf dem (Original)-Abzug! (27 kb)
Die ständigen Änderungen in den Stürmen machen den Jupiter zu einem besonders interessanten Beobachtungsobjekt. Gelegentlich kommt es sogar zu großräumigen Strukturänderungen. So verschwand Ende der 80´er Jahre das Südliche Äquatorband (SEB) fast vollständig. Zuvor hatte es über mehrere Dekaden keine Änderung dieses Ausmaßes gegeben! Erst ab 1992/93 erfolgte eine langsame Restauration. (66 kb)
Der auffälligste und bekannteste Sturm auf dem Jupiter ist der Große
Rote Fleck (GRF). Auch er ändert seine Intensität. Die oberen
Aufnahmen belegen dies. Ende der 80´er (links) war er nur eine Delle im SEB.
Am 8.4.92 (mitte) jedoch eine deutliche dunkle Struktur. Im Oktober 2000 (rechts) hebt er sich
sichtbar vom wieder vollständig erholten SEB ab. Seine Farbe ist sogar im 6-Zöller schon zu erkennen.
Ein besonderes Ereignis war 1994 der Absturz des Kometen Shoemaker-Levy 9 auf den Planeten Jupiter.
Trotz miserablen Seeing, versuchten wir damals einige Aufnahmen mit einer
Überwachungskamera der ersten Generation. Sie besaß noch
eine Videkon-Röhre und lieferte ein stark rauschendes Signal.
Die von uns auf einem analogen VHS-Rekorder aufgezeichneten Aufnahmen
wurden zehn Jahre später digital gescannt. Durch die
Überlagerung mehrerer Bilder konnten 3 Einschlagsgebiete sichtbar
gemacht werden. Es handelt sich vermutlich um die Fragmente Q1, Q2 und R.
Die Bilder entstanden im Verlauf von 60 min. Innerhalb dieser Zeit macht sich schon
die Rotation des Riesenplaneten bemerkbar, wie man auf der nachfolgenden Animation erkennen kann.
Alle Aufnahmen vor 1999 entstanden mit einem 200 Newton 1:6
unter Okularprojektion auf Kodak TP 2415. Alle Aufnahmen nach 1999 entstanden mit einem
150 Newton 1:10 und einer Digital-Kamera.
Experimente mit einer Webcam führten 2001 zu einer deutlichen Qualitätssteigerung.