Der Daystar H-Alpha Quark-Sonnenfilter
Im Preissegment unter 1000 Euro gab es bislang 2 Möglichkeiten für einen Blick auf die H-Alpha-Sonne. Das PST mit 40mm Öffnung von der Firma Coronado und den ST 35/400 von der Firma Lunt dessen Optik mit 35mm noch etwas kleiner ist.
Nun hat die Firma Daystar eine interessante Alternative auf den Markt gebracht. Der Quark-Sonnenfilter ist im unteren Preissegment eine Revolution! Er wird einfach hinten in den Auszug gesteckt und verwandelt ein schon vorhandenes Teleskop in ein Sonnenfernrohr. Es wird keine extra-Optik benötigt und es kann die volle Öffnung des vorhandenen Gerätes genutzt werden.
Ideal ist ein kleiner
Refraktor. Vielen Beobachtern ist es
wichtig, die Sonne im Okular komplett zu sehen. Bis 450mm Brennweite
ist dies problemlos möglich. Bei Brennweiten zwischen 450mm
und
800mm empfiehlt der Hersteller die Kombination mit einem
Webcamreducer
der unter 50 Euro erhältlich ist. Der Quark-Filter
besitzt teleskopseitig ein 1,25''-Gewinde in das der Reducer
eingeschraubt werden kann. Allerdings benötigt der Reducer
etwa 5cm
Lichtweg nach innen. Der Fokus wird problemlos erreicht, wenn das
Zenitprisma hinter den Quark-Filter verlegt wird. Bei
Öffnungen über
80mm sollte zudem ein einfacher Infrarotsperrfilter vorgeschaltet
werden.
Die Wärmeabfuhr erfolgt über einem
fest eingebauten Interferenzfilter. Er sitzt in der 1,25 Zoll Hülse des
Quark-Okulars und reflektiert den nicht benötigten Teil der Sonnenstrahlung
zurück durch den Tubus. Die gleiche Technik wird auch bei den neueren PSTs verwendet.
Das Quark-Okular bleibt dadurch kalt. Es erwärmt sich nur durch die eingebaute Filterheizung.
Getestet habe ich den Quark-Filter mit einem Omegon Apochromatischen Refraktor ´Photography Scope´. Er hat 72mm Öffnung und ist mit f/6 eine gute Wahl. Das Teleskop zeigt ohne Reducer die komplette Sonne.
Der Quark-Filter ist in der Kombination mit Binokularen gut zu verwenden. Mit dem Omegon Apochromatischer Refraktor Photography Scope ist beim Binoeinsatz noch die komplette Sonnenscheibe sichtbar - und das ohne Glaswegkorrektor!
Der Strahlengang ist durch die Telezentrik am Ausgang fast parallel.
Es gibt nur eine geringe Fokusdifferenz und eine geringe
Brennweitenänderung. Daher liefert auch JEDE Kamera ein
scharfes
Bild. Die besten Ergebnisse lassen sich jedoch mit einer
Schwarzweiß-Videokamera erzielen. Passend sind die DMKs von
TheImagingSource, die Celestron Skyris-M, die ALCCD5 oder die
MM-Modelle von ZWO.
Es wurden einige Testaufnahmen mit der weit
verbreiteten DMK21 erstellt. Sie besitzt einen 1/4 Zoll SW-Chip mit
4mm Kantenlänge. Diese Kameras liefern die besten Ergebnisse
bei
einem Öffnungsverhältnis von f/20 bis f/30. Der
Quark-Filter
verlängert die Brennweite um den Faktor 4,3. Mit dem Photography
Scope ergibt sich bei f/24 eine
optimale Auflösung.
Ein wichtiges Kriterium bei der Qualitätssicherung ist die Streuungsbreite der Interferenzfilter.
Bislang gab es die Möglichkeit durch 6 verschiedene Chromosphärenquarks
zu blicken - die waren alle exakt gleich gut!
Auch 2 Protuberanzenexemplare wurden
untersucht. Sie waren etwas heller als die Chromoversion aber untereinander identisch.