Im Oktober 2008 ging die Meldung durch die Fachpresse das McNeils Nebel
wieder zu erkennen ist. Am 12.10.08 gelang ein aktuelles Foto. Der
Nebel ereichte fast wieder die Helligkeit von 2004. Während zuvor
zwischen
den Erscheinungen oft Jahrzehnte vergangen sind, gelang diesmal schon
nach 2 Jahren ein Comeback.
M78 steht etwas oberhalb des linken Gürtelsterns im Orion.
Es ist einer der am leichtesten zu beobachtenden Reflektionsnebel.
Im Zentrum stehen zwei 10 mag helle Sterne. Ein dritter,
13 mag heller Stern ist in größeren Teleskopen zu erkennen.
Der Nebel ist im Fernrohr rundlich. Eine Seite ist etwas schärfer
begrenzt.
Um M78 herum gibt es weitere schwache Reflektionsnebel. Im Norden
ist NGC2071 mit mittleren Teleskopen relativ leicht zu erkennen. Er
wird von einem einzelnen hellen Stern beleuchtet.
Mit 13 Zoll konnte ich in den Alpen auch den südlichwestlich
liegenden NGC2064 beobachten. Anfang 2004 meldete der Amateurastronom
Jay McNeil die Entdeckung eines neuen Nebelobjektes das eine Helligkeit
von ca. 14 mag erreichte.
Nachfolgend ein Vergleich der ersten eigenen Aufnahme mit einem Bild
des Palomar-Sky-Atlas. McNeils-Nebel ist unten rechts markiert.
Bei dem Versuch McNeils Nebel zu fotografieren gab
es einige Schwierigkeiten. Der extreme Wind rüttelte
so stark am Fernrohr, dass nur 40% der Mintronaufnahmen verwendet
werden konnten. Das Seeing war so grauenhaft, dass
Optik und Mintron weit unter ihren Möglichkeiten geblieben sind.
Die Transparenz war allerdings so gut, dass der Nebel
schon auf den Mintron-Rohbildern zu
erkennen war. Dies erleichterte die Orientierung bei
der visuellen Suche.
Die Zielregion ist relativ einfach zu finden.
Man muss nur aus den beiden ´Augensternen´
und dem hellen, östlich stehenden Stern nach Süden
ein rechtwinkliges Dreieck bilden.
Im 13-Zöller war bei 160-fach eine schwache Aufhellung zu
sehen. Untersuchungen mit 20 Zoll lassen dennoch eine Sichtung
unwarscheinlich erscheinen. Vermutlich
handelt es sich um eine Verwechslung mit einem weiter südlich
stehenden Nebelobjekt.
Helle Orientierungssterne gibt es in dieser Region nicht.
Der Doppelstern links besteht aus zwei Komponenten
mit
15,1 und 15,8 mag.
Einen Monat später konnte ich nochmal McNeil´s
rätselhaften Nebel
beobachten. Unter sehr guten Bedingungen war im 13-Zöller
bei 160-fach wieder ein sehr schwacher Schimmer zu erkennen.
Die parallel entstandenen Mintronaufnahme ist oben zu sehen.
Im Vergleich zu dem vor
4 Wochen entstandenen Bild gibt es keine Veränderung bei Struktur
und Helligkeit.
Allerdings war das Seeing diesmal wesentlich besser,
so das auch mehr Details zu erkennen waren.
Die Aufnahme ist deutlich besser als beim ersten Versuch,
doch wenn man sich die Resultate des Subaru-Teleskopes anschaut,
könnte noch etwas mehr möglich sein.
In der nächsten Saison könnte es sich lohnen es nochmal mit
doppelt soviel Mintronbildern probieren, um über das bessere
Signal zu Rauschverhältnis eine intensivere
Schärfung zu ermöglichen.
Profi-Aufnahme des japanischen 8m Subaru-Teleskopes
Der Orion ist ein Wintersternbild. Deswegen waren im Sommer 2004 keine
Aufnahmen von McNeil möglich. Erst im September
wurde wieder ein ausreichender Sonnenabstand erreicht.
In den 6 Monaten scheint es kaum eine Änderung
gegeben zu haben. Die Aufnahme vom 17.9. wurde aus 766 Mintronbildern
a 2,56 sec gemittelt. Ansonsten sind die Daten
wie beim Bild vom 17.3.2004.
Am 16.1.2005 entstand eine neue Aufnahme. Wegen des Filtereinsatzes und
der wiedrigen
Bedingungen in der Münchener Innenstadt ist nicht zu
entscheiden ob der Nebel in seiner Helligkeit nachgelassen hat.
Kurz vor dem Verschwinden am Westhorizont wurde der Nebel am 2.4.2005
nocheinmal abgelichtet. Diesmal waren die Bedingungen besser.
der Nebel ist unverändert gut zu erkennen. Die geringen
Unterschiede sind
vermutlich nur auf Seeingeinflüsse zurückzuführen.
Am 1.12.2005 stand McNeils Nebel wieder auf der Zielliste. Nach fast 2
Jahren Sichtbarkeit scheint das Objekt jetzt langsam zu verblassen.
Für die Aufnahme im Inset wurde zwar nur die Mintron statt der
Watec verwendet
und bei extrem schlechten Seeing die Optik auf 10 Zoll abgeblendet,
aber dennoch hätte der Nebel
wesentlich klarer sichtbar sein müssen.
Am 16.10.2006 entstand eine Kontrollaufnahme
der Region südlich von M78. Von McNeils Nebel jedoch nichts zu
sehen.
Dies bot endlich Gelegenheit die Animationen
zu dem Veränderlichen Nebel
mit einem 0-Bild abzuschließen.
Nach einem extremen Anziehen der Gamma-Kurve
ist an der Stelle dennoch eine leichte Aufhellung zu erahnen.
Der Vergleich mit dem POSS zeigt aber, dass auch schon
früher dort etwas gewesen ist.
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