Komet 2006/P1 McNaught
In der Nacht vom 29. auf den 30.12.
zogen in München ständig Cirren durch.
Daher war es recht mühsam den inneren Schweinehund zu überwinden
Am Ende hat es sich doch gelohnt. Im entscheidenen Moment
öffnete Petrus die entscheidende Wolkenlücke.
So gelang es noch im alten Jahr erstmals einen Blick
auf den Kometen McNaught zu werfen.
Zum Beobachtungszeitpunkt gegen 7:20 MEZ
lag der Horizontabstand bei stark aufgehellten
Himmel nur bei etwa 4 Grad. Die
Sonne stand nur 7 Grad unter dem Horizont!
Trotzdem war im 80-er der VSW München ein
Schweifansatz zu erkennen. Der Schweif muß
zu diesem Zeitpunkt schon sehr hell gewesen sein! Die Horizontsicht
war dank Föhnwetterlage sehr gut. Der Blick
zu den 50 km entfernten Alpen
wurde kaum von Dunst getrübt.
Dennoch ist eine Helligkeitsschätzung unter
derartigen Extrembedingungen schwierig.
Die auf der VDS-Kometenseite genannten
4 - 5 mag dürften wohl stimmen.
Um 7:15 MEZ entstanden durch den 80-er
4 Aufnahmen zu
je einer Sekunde mit einer EOS 10D.
Davor und danach wurde der Blick durch ein
Cirrusband getrübt.
Den schwierigen Umständen entsprechend
ist das Resultat eher unspektakulär.
Zu sehen ist nur ein diffuser Fleck mit
einem schönen Refraktionsfarbsaum.
Die Staubkringel sind auf das fehlende Flat zurückzuführen.
Kurz zuvor war eine identisch belichtete Aufnahme
eines 4,6 mag Sterns entstanden.
Damit wurde versucht die Helligkeit des
Kometenkerns abzuschätzen. Der Kern hätte
demnach 6 mag, doch aufgrund der
Extinktion und des aufgehellten Himmels sind
die Größen der Fehlerquellen unklar.
Das Ergebnis ist ohne praktische Relevanz,
zumal der Kern nur einen Teil der
Kometenhelligkeit ausmacht. Erfahrungsgemäß
ist der Gesamtkomet mehrere Magnituden heller.
Beim genauen Nachmessen zeigte sich, dass
die Himmelsregion rechts vom Kometen etwas
heller ist als das Gebiet auf der linken Seite.
Im gleichen Positionswinkel war auch visuell ein schwacher
Schweifansatz zu erkennen. Die dunklen Streifen oberhalb und unterhalb sind Cirruswolken.
Kurz nach der Kometenaufnahme entstanden
einige Bilder des Alpenpanoramas um die
Transparenz der Atmosphäre zu dokumentieren.
In Horizontnähe sind einige Cirrusbänder zu erkennen.
Im Vordergrund das 80cm-Teleskop der VSW München
Es handelte sich um die letzten Astrobilder im Jahre 2006.
40 Stunden später sah es auf der Sternwartenplattform so aus:
Die einzelnen Bilder sind 20 sek belichtet!
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Am Silvesterabend war es ungewöhnlich warm. Nach Mitternacht zog aber eine Schlechtwetterfront
heran. Ab 3 Uhr begann es zu regnen. Zuvor wurde der Wetterumschwung von einem schönen 22 Grad-Mondhalo
angekündigt
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