Mond Sekundäres Licht in Farbe


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Das Sekundärlicht des Mondes ist auch als "aschgraues Mondlicht" bekannt, das von der Erde zum Mond reflektiert wird. Es erhellt bei schmaler Mondsichel die von der Sonne unbeleuchtete Mondscheibe und ist dann gut zu erkennen, allerdings nur "aschgrau".

In den letzten Jahren wurde viel mit den Farben des Mondes experimentiert. Sie sind normalerweise kaum wahrnehmbar und werden nur bei einer extremen Steigerung der Sättigung sichtbar.
Bei der Suche nach neuen ´sportlichen Herausforderungen´ stellte sich die Frage, ob die Mondfarben auch beim Sekundären Licht sichtbar sein könnten. Die Analyse der schwachen Mondfarben profitiert sehr von einem guten SNR. Beim Vollmond ist das kein Problem, bei einem schwachen Objekt aber schon.

Ein Problem ist auch die deutliche rotbraune Überstrahlung durch die viel hellere Mondsichel. Das belegt, dass das Sekundärlicht erheblich blauer ist als das vom Mond reflektierte Sonnenlicht. Es ist ja der Abglanz des "Blauen Planeten". Die besten Ergebnisse lassen sich erzielen, wenn die Mondsichel möglichst schmal ist und das Verhältnis zwischen der Helligkeit des Sekundärlichts und der Helligkeit des Primärlichts klein ist.

In den letzten Monaten wurde viel experimentiert und nun bin ich langsam einen Schritt weiter. Farbwebcam und Filtereinsatz mit SW-Kamera haben sich nicht bewährt, es klappt unerwartet mit einer EOS-M am besten. Der voreingestellte Weißabgleich ist wichtig. Unter 4500k gab es nur Probleme. Um die 5000k war gut.
Auch die Optik war ein Überraschung. Im SC gab es durch die Schmidtplatte zu-viele Reflexe.
Kurioserweise lieferte ein einfacher 80mm f/5 Fraunhofer die besten Resultate. - Die 2 linsige Optik ist streulichtarm und da die beleuchtete Seite des Mondes eher rötlich ist, könnte der konstruktionsbedingte Blausaum des FH beim Streulicht sogar vorteilhaft sein. So gleichen sich die Fehler halbwegs gegenseitig aus.

Ein Versuch vom 26.3. mit Rot- und Blaufilter und einer SW-Kamera führte noch nicht zum Ziel


Auch eine Farbwebcam am Newton funktionierte nicht. Der Weißabgleich beim folgenden Bild wurde auf der hellen Sichel  vorgenommen. Da die sonnenbeschienene Sichel im Vergleich zum Erdlicht eher rötlich ist, erscheint das sekundäre Licht im realen Farb-Ton der Erde eher blau.



Beim folgenden Versuch mit einer EOS-M zeigte sich kameratechnisch schon der richtige Weg. Das verwendete SC produzierte an der Schmidtplatte jedoch zuviel Streulicht.



Am gleichen Abend gelang mit einem kleinen FH-Refaktor ein besseres Ergebnis. Rechts eine Bearbeitung durch Wolfgang Bischof der sich ebenfalls mit dem Thema beschäftigt.



Am 25.4.2020 erschien die Geometrie ideal, doch leider gab es in München Wolken, die sich vor den Alpen stauten. Daher führte der Weg in die nördlich gelegene Holledau. Am Rand der Hopfenfelder war der Mond gut zu beobachten.

Das Ergebnis vom 25.4.2020 entspricht schon recht gut den Vorstellungen. Es ergeben sich ganz ähnliche Farben wie bei einer Vollmondaufnahme.
Ein wünschenswerter einheitlicher Weißabgleich ist problematisch. Weil das restliche Streulicht über die Mondscheibe unterschiedlich kompensiert werden muss, sind die Ergebnisse nicht exakt reproduzierbar. Der Vergleich der Resultate von verschiedenen Tagen zeigt jedoch eine klare Tendenz, so dass man schon von realen Farbeffekten ausgehen kann.


Am Folgetag spielte das Wetter nochmal mit und es entstand ein weiteres Foto mit etwas breiterer Mondsichel. Die Farbverteilung liess sich gut bestätigen



Auch am 27.4.2020 war das Wetter zunächst gut, - doch der Mond verschwand vorzeitig in den Wolken.

Immerhin konnte nochmal die Mondsichel fotografiert werden.
 


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