NGC2655, Durchmesser ca. 5', Typ S0/Sa, Helligkeit 11,2 mag
Eine weitere visuelle Schätzung gab es am 2.2.2011 um 4:00 UT. Die SN lag da bei 13,1mag.
Das Durcheinander bei den Vergleichsternen wurde von der AAVSO etwas gelichtet:
Am 25.1.11 konnte die Supernova erneut beobachtet werden. Auf der Alpensüdseite gab es zwar
immer wieder durchziehende Wolkenfelder, doch SN2011B war im 13 Zöller auf dem ersten Blick
leicht zu erkennen. Über die Helligkeiten der umliegenden Sterne gibt es wiedersprüchliche Angaben
und die visuelle Schätzung ist schwierig. Subjektiv hatte ich den Eindruck das die SN mit steigender
Vergrößerung immer heller wird. Möglicherweise liegt das am Streulicht der nahen Galaxie.
Bei 300-fach mit etwa 1mm AP wurde die Helligkeit auf 12,5 geschätzt. Die folgende
Grafik fasst die bei der Beobachtung entstandenen Notizen zusammen.
Der als visueller Beobachter sehr erfahrene Klaus Wenzel
schätzte die Supernova fast zeitgleich auf 12,7 mag.
Zuhause wurden die parallel mit einem 6 Zöller und einer DSI
gewonnen Bilder photometriert und das Ergebnis lag nur bei 12,9 mag.
Allerdings wurde kein Filter verwendet.
Hier nochmal die Galaxie mit Umfeld in bearbeiteter Version für alle die sich im Zielgebiet
orientieren möchten. Die Galaxie steht zwischen 2 auffälligen 7mag Sternen was die Suche
sehr vereinfacht.
NGC2655 ist eine mittelhelle, späte Galaxie in der Giraffe.
Bei +78 Grad Deklination ist sie
nur 12 Grad vom Himmelpol entfernt und jede Nacht gut zu beobachten.
Sie zeigt Eigenschaften einer elliptischen Galaxie und
hat einen aktiven Kern. Zugleich sind Reste von Spiralarmen zu erkennen.
Anfang Januar 2011 wurde dort
die Supernova 2011B entdeckt, die in den ersten 6 Tagen bei 14 mag gelegen hat.
Zwischen den 10.1. und 17.1. wurde sich wegen des Mondes kaum überwacht. Als
am 16.1. Klaus Wenzel einen Blick darauf warf, war sie auf überraschende 12,9 mag gestiegen.
Es handelte sich um
eine Supernova vom Typ Ia. Dieser Typ zeigt häufig nach etwa einer Woche einen Helligkeitsanstieg,
doch 1,5 mag sind schon ungewöhnlich.
Aufgeschreckt durch die e-mail von Klaus auf der Deepskyliste
konnte ich noch in der gleichen Nacht die Supernova überprüfen und seine
visuelle Schätzung bestätigen. Die photometrische Messung zeigte sogar
eine Helligkeit von 12,8mag.
Die kleine Abweichung dürfte aber praktisch keine Rolle spielen, da
die Vergleichsterne je nach Katalog
einige Zehntel Abweichung besitzen und der Hintergrund der Galaxie schwer abzuziehen ist.
Die ungewöhnliche Helligkeitsentwicklung der Supernova hatte einiges Interesse in der Fachwelt geweckt.
Die Maximalhelligkeit der Supernovae vom Typ Ia ist ein wichtiger Parameter in
der intergalaktischen Entfernungsbestimmung.
Einige Messwerte vom JM Llapasset wurden erst nachträglich
recherchiert und eingefügt. VSNET gab einen Beobachtungsaufruf heraus.
( ooruri.kusastro.kyoto-u.ac.jp/mailarchive/vsnet-campaign-sn/1052
)
Bis zum 23.1.2011 gab es einen weiteren Anstieg auf 12,5mag.
Unweit von NGC2655 gibt es die Spiral-Galaxie NGC2715 die in der gleichen Nacht ebenfalls aufgenommen wurde.
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