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Perseiden 2012


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Besuch der Orion-Burggespräche

Jedes Jahr zum Perseiden-Wochenende finden im Schloss Albrechtsberg die Burggespräche des Orion statt (http://www.der-orion.com/burggespraeche) . Dieses Jahr war das Programm besonders interessant. Zu den Referenten gehörten  der TWAN-Fotograf Babak A. Tafreshi (http://www.twanight.org) , der Professor und Kabarettist Heinz Oberhummer (http://www.sciencebusters.at) und Jerry T. Bonnell der die bekannte Internetseite Astronomy Picture of the Day (APoD) betreut. Zudem gab es einen Ausflug zum Stift Melk. Es gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO und befindet sich nur wenige Autominuten vom Tagungsort entfernt.

Das Stift Melk wurde gleich am Ankunftstag besichtigt. Es ist das größte barocke Kloster im deutschen Sprachgebiet.



Die riesige Anlage  bedeckt einen Fläche von etwa 200m mal 200m und soll mehr als 300 Räume und mehr als 1000 Fenster besitzen. Nur im Modell kann man die Größe wirklich abschätzen.


Am interessantesten sind die repräsentativen Kaiserräume. Maria-Theresia war 3 mal im Stift zu Gast.

Im Deckenfresko nimmt die Kaiserin eine zentrale Position ein. Ihr Vater ist  als Herkules dargestellt. Man sieht ihn auf der linken Seite mit einer Keule in der Hand.

Das Stift wird heute noch von Mönchen bewohnt. In einer kleinen Ausstellung versuchen  sie nicht nur die Schätze des Klosters zu präsentieren, sondern auch ihre Botschaft zu transportieren.

Highlights des Museums sind ein hochmittelalterlicher Tragaltar aus Elfenbein...

....eine barocke Monstranz ...

...und ein romanisches Kreuz aus dem 13 Jh.

Im Zentrum der Anlage steht die Kirche, die wunderbar ausgeschmückt ist.

Melk war ein Zentrum der Gelehrsamkeit und besitzt eine große Bibliothek.

Das Deckenfresko zeigt die Gründung des Klosters und einen Bauplan.

Das die Mönche auch an der Astronomie interessiert waren, beweist dieser Himmelsglobus.


Die Bibliothek verfügt über eine umfangreiche Sammlung astronomischer Handschriften. Als Astronomen bekamen wir in einer Sonderführung einige Schätze zu sehen, die dem gewöhnlichen Publikum verschlossen sind.
 

Im Bestand befindet sich das älteste Buch Österreichs. Es ist ein Kalendarium mit Formeln zur Berechnung des Osterdatums. Die Handschrift ist aus dem 8. Jahrhundert, also über 1200 Jahre alt. 

Das Buch enthält u.A. eine Liste mit den Feiertagen der einzelnen Heiligen.


Eine Handschrift aus dem 15 Jh. enthält Berechnungen von Regiomontanus. Die Messungen verraten, dass er zeitweise in Melk gewesen sein muss.


Zum Abschluss des Besuchs gab es noch ein Gruppenfoto



Am folgenden Tag gab es Gelegenheit sich das Schloss etwas genauer anzuschauen. Die Anlage ist zum größten Teil aus dem 16. Jh.


Obwohl sich die Eigentümer mit dem Erhalt viel Mühe geben, macht das Schloss an vielen Stellen einen etwas verfallenen Eindruck.



Unter dem alten Dach herrscht jedoch Leben in Form einer großen Fledermauskolonie.





Es war sehr beeindruckend von dutzenden dieser Tiere umschwirrt zu werden. Die Atmosphäre geben 2 kleine Videos wieder.


Im Video gelang es kaum die Fledermäuse im Flug zu filmen. Doch einige Einzelbilder sind dennoch gelungen.
 


Die Luft auf dem Dachboden war sehr stickig. Es war ein heißer Sommertag und der Kot der Tiere lag stellenweise einen Meter hoch.



Die niedliche Schlosskatze hatte sich in mich verliebt und folgte mir auf Schritt und tritt. Sie durfte jedoch den Fledermaus-Dachboden nicht betreten.


In der Nacht gab es eine Schlossführung im Kerzenschein. Der letzte Graf hatte die gesamte Einrichtung mitgenommen. Alles was heute zu sehen ist, wurde von den aktuellen Eigentümern über viele Jahre angesammelt. Auch wenn die Originalaustattung fehlt, so haben viele Räume heute wieder ein historisches Flair.
 


Auch die Schlosskapellle ist inzwischen wieder geweiht. Etwas kurios ist das ewige Licht, das elektrisch betrieben wird.




Am folgenden Tag stand der Vortrag von TWAN-Fotograf Babak A. Tafreshi auf dem Programm.  Etwa 20 Teilnehmer lauschten seinen Worten. Über 3 Stunden berichtete er von seinen Reisen, seinen Fotos und seinen  Aufnahmetechniken. Trotz der Länge war es nie langweilig. Es ist schon erstaunlich was man auch ohne Nachführung alles machen kann.  Goethe hat wohl recht wenn er sagt: „In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister"




Der zweite Referent Jerry T. Bonnell beschäftigt sich bei der NASA hauptberuflich mit dem Nachglühen von Gamma-Ray-Burst im Infrarot. Daneben betreut er die weltweit meistbesuchte astronomische Internetseite ´Astronomical Picture of the Day´ (APOD) . Der Zugriff liegt bei etwa einer Million Usern pro Tag.

Seinen Vortrag begann er mit einer Handschrift die wir einen Tag zuvor im Stift Melk gesehen hatten und die auch schon mal ein APOD gewesen ist.


Etwa eine Stunde referierte er über die Philosophie des APOD und stellte einige besonders gelungene Bilder vor.



Am Abend wurde im Hof gegrillt.


Nochmal die Ehrengäste mit der Organisatorin Maria Pflug-Hofmayr und ein abschließendes Gruppenfoto.

 

In der Perseiden-Nacht spielte das Wetter mit und es wurde ausgiebig beobachtet. Die Resultate gibt es beim Drücken der ´Weiter´-Taste.
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