Jedes Jahr zum
Perseiden-Wochenende finden im Schloss Albrechtsberg die
Burggespräche des Orion statt
(http://www.der-orion.com/burggespraeche)
. Dieses Jahr war das Programm besonders interessant.
Zu den Referenten gehörten der TWAN-Fotograf Babak A.
Tafreshi
(http://www.twanight.org)
, der Professor und Kabarettist Heinz
Oberhummer
(http://www.sciencebusters.at)
und Jerry T. Bonnell der die
bekannte Internetseite Astronomy Picture of the Day (APoD) betreut.
Zudem gab es einen Ausflug zum Stift Melk. Es gehört zum
Weltkulturerbe der UNESCO und befindet sich nur wenige Autominuten vom
Tagungsort entfernt.
Das Stift Melk wurde gleich
am Ankunftstag besichtigt. Es ist das größte barocke Kloster
im deutschen Sprachgebiet.
Die riesige Anlage bedeckt einen Fläche von etwa 200m mal
200m und soll mehr als 300 Räume und mehr als 1000 Fenster
besitzen. Nur im Modell kann man die Größe wirklich
abschätzen.
Am interessantesten sind die repräsentativen Kaiserräume.
Maria-Theresia war 3 mal im Stift zu Gast.
Im Deckenfresko nimmt die Kaiserin eine zentrale Position ein. Ihr
Vater ist als Herkules dargestellt. Man sieht ihn auf der linken
Seite mit einer Keule in der Hand.
Das Stift wird heute noch von Mönchen bewohnt. In einer kleinen
Ausstellung versuchen sie nicht nur die Schätze des Klosters
zu präsentieren, sondern auch ihre Botschaft zu transportieren.
Highlights des Museums sind ein hochmittelalterlicher Tragaltar aus
Elfenbein...
....eine barocke Monstranz ...
...und ein romanisches Kreuz aus dem 13 Jh.
Im Zentrum der Anlage steht die Kirche, die wunderbar
ausgeschmückt ist.
Melk war ein Zentrum der Gelehrsamkeit und besitzt eine große
Bibliothek.
Das Deckenfresko zeigt die Gründung des Klosters und einen Bauplan.
Das die Mönche auch an der Astronomie interessiert waren,
beweist dieser Himmelsglobus.
Die Bibliothek verfügt über eine umfangreiche Sammlung
astronomischer Handschriften. Als Astronomen bekamen wir in einer
Sonderführung einige Schätze zu sehen, die dem
gewöhnlichen Publikum verschlossen sind.
Im Bestand befindet sich das älteste Buch Österreichs. Es
ist ein Kalendarium mit Formeln zur Berechnung des Osterdatums. Die
Handschrift ist aus dem 8. Jahrhundert, also über 1200 Jahre
alt.
Das Buch enthält u.A. eine Liste mit den Feiertagen der
einzelnen Heiligen.
Eine Handschrift aus dem 15 Jh. enthält Berechnungen von
Regiomontanus. Die Messungen verraten, dass er zeitweise in Melk
gewesen sein muss.
Zum Abschluss des Besuchs gab es noch ein Gruppenfoto
Am folgenden Tag gab es
Gelegenheit sich das Schloss etwas genauer anzuschauen. Die Anlage ist
zum größten Teil aus dem 16. Jh.
Obwohl sich die Eigentümer mit dem Erhalt viel Mühe geben,
macht das Schloss an vielen Stellen einen etwas verfallenen Eindruck.
Unter dem alten Dach herrscht jedoch Leben in Form einer großen
Fledermauskolonie.
Es war sehr beeindruckend von dutzenden dieser Tiere umschwirrt zu
werden. Die Atmosphäre geben 2 kleine Videos wieder.
Im Video gelang es kaum die Fledermäuse im Flug zu filmen. Doch
einige Einzelbilder sind dennoch gelungen.
Die Luft auf dem Dachboden war sehr stickig. Es war ein heißer
Sommertag und der Kot der Tiere lag stellenweise einen Meter hoch.
Die niedliche Schlosskatze hatte sich in mich verliebt und folgte mir
auf Schritt und tritt. Sie durfte jedoch den Fledermaus-Dachboden nicht
betreten.
In der Nacht gab es eine Schlossführung im Kerzenschein. Der
letzte Graf hatte die gesamte Einrichtung mitgenommen. Alles was heute
zu sehen ist, wurde von den aktuellen Eigentümern über viele
Jahre angesammelt. Auch wenn die Originalaustattung fehlt, so haben
viele Räume heute wieder ein historisches Flair.
Auch die Schlosskapellle ist inzwischen wieder geweiht. Etwas kurios
ist das ewige Licht, das elektrisch betrieben wird.
Am folgenden Tag stand der Vortrag von TWAN-Fotograf Babak A. Tafreshi auf dem Programm.
Etwa 20 Teilnehmer lauschten seinen Worten. Über 3 Stunden
berichtete er von seinen Reisen, seinen Fotos und seinen
Aufnahmetechniken. Trotz der Länge war es nie langweilig. Es
ist schon erstaunlich was man auch ohne Nachführung alles machen
kann. Goethe hat wohl recht wenn er sagt: „In der
Beschränkung zeigt sich erst der Meister"
Der zweite Referent Jerry
T. Bonnell beschäftigt sich bei der NASA hauptberuflich mit dem
Nachglühen von Gamma-Ray-Burst im Infrarot. Daneben betreut er die
weltweit meistbesuchte astronomische Internetseite ´Astronomical
Picture of the Day´ (APOD) . Der Zugriff liegt bei etwa einer
Million Usern pro Tag.
Seinen Vortrag begann er mit einer Handschrift die wir einen Tag zuvor
im Stift Melk gesehen hatten und die auch schon mal ein APOD gewesen
ist.
Etwa eine Stunde referierte er über die Philosophie des APOD und
stellte einige besonders gelungene Bilder vor.
Am Abend wurde im Hof gegrillt.
Nochmal die Ehrengäste mit der Organisatorin Maria Pflug-Hofmayr
und ein abschließendes Gruppenfoto.
In der Perseiden-Nacht spielte das Wetter mit und es wurde ausgiebig
beobachtet. Die Resultate gibt es beim Drücken der
´Weiter´-Taste.