CCD-Workshop : PHEMU at Jupiter

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Meist stehen die Monde nicht auf einer Sichtlinie.

2 mal innerhalb eines 12 jährigen Jupiterjahres herrscht im Jupitersystem Tag- und Nacht-gleiche. Dann ist die Achsneigung des Mondsystems gegenüber der Sonne gleich 0 und gegenseitige
Verfinsterungen sind möglich.

Ähnlich wie auf der Erde gibt es auch beim Jupiter eine Achsneigung die zu Jahreszeiten führt. Allerdings ist

die Achsneigung nicht 23 Grad sondern nur 3 Grad.

Die 3 Grad reichen jedoch aus, damit der Mond Kallisto meist oberhalb oder unterhalb des Planeten vorbeiläuft

Der gleiche Effekt verhindert auch das wir ständig gegenseitige Jupitermondverfinsterungen sehen.


Beobachtet wurde die erste gegenseitige Verfinsterung durch Cassini 1676. Davon wissen wir jedoch nur indirekt durch einen Brief eines anderen Autors der in den englischen Philosophical Transactions über die französischen Beobachtungen berichtet hat.

Danach gab es keine wesentlichen Beobachtungen. Die Bahndaten waren zu ungenau für sichere Prognosen. Das die Verfinsterungen und Bedeckungen selbst zur Bahnverbesserung genutzt werden können rückte erst Ende des 19.ten Jh. in den Blickpunkt. Pionierarbeit leistete der Mondbeobachter Philipp Fauth.

Obwohl nur visuell beobachtet wurde gab es Genauigkeiten bei der Minimumsbestimmung im Bereich von einer halben Minute:

Der Krieg beendete die für einen Erfolg notwendige internationale Kooperation.

Erst in den 70ern wurde das Thema wieder wichtig, als die Nasa im Planetensystem navigieren wollte

Die Genauigkeit der Prognosen war noch gering.Selbst  in den 90ern gab es Abweichungen im Bereich von 2 bis 5 min.

In die Zeit fällt meine erste  Jupitermondverfinsterung. In Ahnerts Kalender für Sternfreunde gab es 1985 erste Prognosen. Erst aus Anlass des Vortrags wurde eine Beobachtung rekonstruiert die ohne genaue Daten 30 Jahre an der Wohnzimmerwand gehangen hat.


Unterschieden werden gegenseitige Bedeckungen und gegenseitige Verfinsterungen . Wie schon vor 100 Jahren sind gemeinsame Beobachtungen wichtig, um Fehler ausschließen zu können. Co-Beobachter war Michael Parl von der VSW München.

Die Verfinsterung ist asymmetrisch da sich die Geschwindigkeiten der Monde während der Verfinsterung änderten.

Die Messung de Minimums ist entscheidend. Dies kann mithilfe einer vorberechneten  Kurve optimiert werden.

Abweichungen kann es auch heute noch geben.
Halbschatteneffekte bei Kallisto sind wegen der großen Distanz schwer zu modellieren.

Bei langen Ereignissen sind die Zeitabweichungen größer.


Nahe der Opposition laufen Verfinsterung und Bedeckung ineinander und bilden eine gemeinsame Kurve.


An den diesjährigen Beobachtungskampagnen haben sich auf Anregung des IMCCE viele Amateure beteiligt.
Wo sind heute die Herausforderungen?

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