Namibia 2018



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2003 stand der Mars der Erde besonders nahe, so nah wie seit 56.000 Jahren nicht mehr. Bei dieser Gelegenheit gelangen Sebastian Voltmer einige ungewöhnlich gute Marsaufnahmen, die später von mir mit weiteren Aufnahmen von Stefan Seip zu Karten und Animationen verarbeitet werden konnten, die für einiges Aufsehen sorgten. Die Webcamtechnik steckte noch in den Kinderschuhen doch das Potential für die weiteren Entwicklungen war schon zu sehen. Am Ende der Reise vereinbarten wir zur nächsten optimalen Marsopposition im Jahre 2018 eine weitere Tour zu planen. Tatsächlich gelang es nach all den Jahren das Versprechen einzulösen und die Reise zu wiederholen. Leider gab es auf den Mars ab Mai 2018 einen globalen Staubsturm der den Blick zur Oberfläche trübte. Doch wie schon 2003 war auch 2018 der Mars nur ein Zielobjekt von vielen.

Der Flug verlief weitgehend Problemlos. In München ging es pünktlich los und in Köln sollte umgestiegen werden. Die Wartezeit lag über 3 Stunden. Aber das war OK. So konnten wir sicher sein das bei der Weiterleitung des Gepäcks nichts schiefging. Die Maschine war von Eurowings dem Billigableger der Lufthansa. Kostenloses Essen und kostenloses Kinoprogramm gab es nicht, aber das störte nicht besonders, Beim Nachtflug war es wichtig in Ruhe zu schlafen.

Der Flughafen in Windhuk ist klein. Er enspricht etwa einem deutschen Regionalflughafen wie Memmingen

In Windhuk gab es bei der Einreisekontrolle erstmal eine einstündige Warteschlange. Der Abholservice der Hakos-Farm funktionierte problemlos. Es mussten in der Hauptstadt noch einige Einkäufe erledigt werden. Unser Plan war, nach 2 Tagen Aufenthalt in Hakos für 5 Tage auf den Gamsberg zu reisen. Dort ist man auf eine komplette Selbstversorgung angewiesen. Die Straße zum Gamsberg ist sehr schwierig zu fahren und darf nur mit einer speziellen Erlaubnis benutzt werden. Leider war der geplante Fahrer krank und so saßen wir 2 Tage länger als geplant auf Hakos fest. Ein großer Schaden war es nicht, denn Wetter war sehr wechselhaft. Es gab zwar Wolkenlücken aber auch Sturm, Blitz und Regen. 

Hakos im Regen. 

Das folgende kleine Video zeigt den Blick von Hakos auf Windhuk. Die Stadt ist mehr als 100km entfernt und hat keinen Einfluss auf die Himmelsqualität. Die Reflektion des Stadtlichts an den Wolken ist aber gut sichtbar und hat in den letzten 15 Jahren zugenommen. Leider war die Optik unscharf - aber der Eindruck der vermittelt werden soll, leidet darunter nicht.


Da Nachts nicht soviel beobachtet wurde, gab es tagsüber Gelegenheit für längere Spaziergänge. 

Aus der Ferne erinnert die Farm an eine mittelalterliche Burg. Die Herrschaft wohnt in einer ummauerten Anlage auf der Spitze des Berges.  Darunter die Hütten des einfachen Volkes aus denen sich eine erste Siedlung bildet.

Hakos hat auch einen Planetenwanderweg. Das Sonnensymbol ist neben dem Eingangstor an der Mauerecke.

Am Planetenwanderweg erfolgte die erste ausführliche Marsbeobachtung.

Wer dem Planetenwanderweg folgt kommt an der IAS-Sternwarte vorbei. In den 15 Jahren seit dem letzten Besuch hat sich einiges geändert.

Das folgende Pano zeigt die Bauten der IAS-Sternwarte.

Einige Felsen erinnerten an versteinertes Holz, das in Namibia häufig zu finden ist.

Errosion funktioniert in Namibia nicht nur über Wasser sondern auch über die Hitze, die im Wechsel mit der kalten Nacht die Steine aufsprengen kann.

Tiere wurden auf der Farm nur wenige beobachtet. Es gab eine nur daumengroße Eidechse die sich gut fotografieren ließ und den größten Käfer den ich je gesehen habe. Mit Beinen und Fühlern dürfte er leicht 10 cm überftroffen haben.

Interessant ist wie sich Heuschrecken fortpflanzen. Die schauen sich nicht in die Augen. 
Das Pärchen hatte Ausdauer und ließ sich nicht stören. Fotos waren so einfach möglich.

Die Blütenpflanze sind in der namibischen Steppe nur klein und unscheinbar. Es gab keine Blüte die größer war als 1cm. Doch auch kleine Pflanzen haben oft Stacheln und Dornen.


Das kalte Wetter sorgte dafür, dass die Solarduschen tagelang nicht funktionierten. Wegen der niedrigen Temperaturen hat aber auch niemand geschwitzt. Dick eingepackt saßen wir beim Abendessen.... Immerhin war genug Zeit die Ausrüstung zu testen.

 

Es war sehr kalt. Die Kälte war umso mehr zu spüren als sich eine Halsentzündung breitmachte. Gegen die Halsentzündung halfen die Medikamente nur wenig. Die Mutter der Cheffin gab uns eine Heilpflanze zum kauen, die etwas Linderung brachte.

Trotz Regen war die Luft zwischenzeitlich oft so Trocken das die Lippen austrockneten und die Haut der Fingerkuppen aufplatzte

Nachts konnten gelegentliche Wolkenlücken zur Beobachtung genutzt werden. In den ersten 2 Tagen wurde so das Hubble-Space-Teleskop beobachtet.

Mit dem 24 Zoll Dobson auf der rechten Seite wurde das HST auch visuell verfolgt. Bei 60x war das Bild jedoch so hell, dass die Strukturen völlig überstrahlt wurden. Immerhin war grob die Form eines Kreuzes zu sehen. Die Sonnensegel waren also zu erahnen. 

Das Seeing war in der Nacht passabel und mit dem 24 Zöller wurde der Homunkulus-Nebel im Eta-Carina-Komplex eingestellt. Der winzige Nebel besitzt eine hohe Flächenhelligkeit und muss für Details hoch vergrößert werden. Zu sehen waren ein hellerer Stern und 3 elliptische Kringel von denen einer sehr schwach war. Auffällig war die gelbe Farbe des Objektes.

Am  Folgetag dem 13.7.2018 wurde mit einer etwas höheren Brennweite fotografiert um die Strichspur besser zu erfassen.

Das Kreuz des Südens ist rechts oberhalb der Spur gut zu sehen.

In den teilweise nutztbaren Nächten entstanden Videos mit den ziehenden Woken Das folgende Video besteht aus 2 Teilen. Vor Monduntergang sind die Wolken hell vor dem Sternenhintergrund. Nach Monduntergang sind die Wolken dunkel vor dem hellen Sternenhintergrund.







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