ITV 2019



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Das ITV 2019 fiel dieses Jahr auf einen späten Termin und endete am 2. Juni. Die Ursache war astronomischer Natur und hängt mit dem ungewöhnlich späten Ostervollmond am am 19. April zusammen. ´Bei späten ITVs ist der Regen wärmer´ so lautete jahrelang ein Kalauer auf diesem Teleskoptreffen. Doch 2019 gab es im 4 Jahr in Folge gutes Wetter. Ob das der Klimawandel ist? ....Die nächsten Jahre werden es zeigen.

Die beste Nacht gab es von Mittwoch auf Donnerstag. Leider war die Anreise erst am Folgetag möglich. Die Anreise wurde per Bahn ´probiert´. Am Bahnhof in Lauterbach gab es eine Baustelle. Vom Bussteig 1 wurde man zum Bussteig 4 verwiesen. Dort gab es nach einigen Suchen einen Verweis auf den Bussteig ´In der Au´. Dort war die Odyssee aber noch nicht zu Ende. Denn am Bussteig ´In der Au´ hing ein Schild das der Bus am Bussteig ´Brennwasser ´ abfahren wird. ....Nach 4-mal rumsuchen war der Bus natürlich schon weg.


Der nächste Bus fuhr eine Stunde später....aber leider in die falsche Richtung..... Also nochmal eine Stunde warten. -
Die Ankunft in Gedern erfolgte mit 2 Stunden Verspätung.

Der Astroshop-stand war da schon geschlossen.


Auf dem Weg zur Unterkunft sah man den neuen Minigolfplatz der grade gebaut wurde. Gleich nebenan gab es ein Restaurant das demnächst in ´Loch 19´ umbenannt werden soll. Abends wurde da ein leckeres Zwiebelsteak gegessen. 




Donnerstag Abend war es wolkig doch am Freitag und Samstag war der Himmel zu 90% klar und nur gelegentliche Cirren sorgten für eine unwesentliche Beeinträchtigung. Die kurze Nacht war allerdings feucht und viele Optiken tauten zu. Dennoch gab es viele fleißige Beobachter die mit Föhn und Heizband ausgerüstet waren.
Im Vorfeld hatte ich mir eine Karte der aktuellen Supernova 2019ein ausgedruckt die in der schönen Galaxiengruppe um NGC5363 zu sehen war. Unweit eines helleren Sterns war diese Gruppe leicht zu finden und wurde mit mehreren Teleskopen beobachtet. Mit 12 Zoll war die etwa 14 mag helle Supernova nicht einfach aber indirekt sichtbar. Mit dem 18 Zöller von Uli Zehndbauer war die SN leicht sichtbar. Die 4 Galaxien der Gruppe bildeten ein Dreieck und waren gemeinsam im Okular zu erkennen. In den Galaxien waren Strukturen zu erahnen.





Uli stellte auch NGC7008 ein. Der Planetarische Nebel im Schwan wurde aus der Erinnerung gezeichnet. Der Zentralstern war selbst durch den Nebelfilter sichtbar.

Ein weiterer PN im Schwan ist NGC7026. Er wurde mit einem 12 Zöller beobachtet. In der leicht beschlagenen Optik waren nur zwei rundliche Helligkeitszentren zu sehen.

Das Seeing war sehr gut und so wurde in einem 8 Zöller auch Jupiter beobachtet. Bei dem niedrigen Horizontabstand ließ die Refraktion aber keine Detailwahrnehmung zu. Immerhin konnte am Samstag Abend der GRF gesichtet werden. Alle 4 Monde waren sichtbar und weit vom Planeten entfernt. Im Umfeld waren noch mehrere Sterne zu sehen.

Im 8 Zöller wurde auch NGC6356 beobachtet. Das ist ein kleiner Kugelsternhaufen unweit von M9 im Schlangenträger. Der Haufen war strukturiert aber nicht eindeutig auflösbar. Zu den prominenteren Objekten dieser Nacht zählten der Eulennebel M97, der Kugelhaufen M5, der Omeganebel und der Adlernebel M17. Letzterer war ohne Filter kaum zu sehen. Der Kugelsternhaufen M13 wurde mehrfach eingestellt und mit 3 verschiedenen Geräten beobachtet.

Am Samstag gab es Gelegenheit mit den Teleskopen von Lunt/Bresser die Sonne zu beobachten. Ein 100mm Lunt-Doublestack bot einen tollen Anblick. Die Sonnenoberfläche war gut strukturiert und am Rand waren kleine aber feine Protuberanzen zu sehen. Ebenfalls 100mm Öffnung hatte ein Lunt-CaK-Teleskop. Ganz typisch zeigte dieses Gerät visuell kaum Strukturen. Das änderte sich dramatisch nachdem eine ASI1600 angeschlossen wurde. Die Kamera hat einen großen Chip und so war es möglich fokal die gesamte Sonne abzulichten. Für die folgende Animation wurden 2 Belichtungsreihen kombiniert um die im CaK sichtbaren Protuberanzen zusammen mit der Oberfläche abbilden zu können.

Im H-Alpha waren Protuberanzen und Oberfläche leichter zusammen zu fotografieren.

Das H-Alpha-Foto wurde in der folgenden Animation mit dem CaK-Foto kombiniert.

Die Strukturem im Kaltziumlicht sind stabiler als im H-Alpha. Bei der nächsten Animation liegen 20min zwischen den Aufnahmen, doch die Oberfläche hat sich kaum verändert.


Auch in der Nacht sind einige Fotos entstanden. Zum Einsatz kamen 2 Teleobjektive mit 180mm und 135mm Brennweite. Mit 180mm wurde der Nordamerikanebel aufgenommen.

Auch die Supernova im NGC 5353 wurde probiert, doch leider lag die Optik neben dem Fokuspunkt und die SN ist kaum sichtbar.

Besser war das Ergebnis mit dem gut fokussierten 135mm Objektiv.


Während das 180mm Objektiv mit einer umgebauten EOS700 betrieben wurde kam am 135mm Objektiv eine nicht umgebaute EOS-M zum Einsatz. Versuchsweise wurden mal die HII-Nebel um Gamma-Cygnus probiert. Sie ließen sich tatsächlich nachweisen, waren aber schwer herauszuarbeiten.





Der Samstag gilt als der ´Händlertag´ auf dem ITV.
Wie immer hatte ICS als Veranstalter den größten Stand, doch auch Bresser hatte einiges aufgefahren.


Kleiner waren die Stände von APM, Astroshop und Vixen.
APM zeigte seinen 6-Zoll ED-Großfeldstecher der ein überzeugendes Bild lieferte.

Vixen hatte einen neuen bildstabilisierten Feldstecher im Sortiment.

Ebenfalls originell ist die L-Schiene für die Polarie.

Das folgende Video zeigt die Entwicklungen auf der ITV-Händlerwiese am Samstag Nachmittag. Zum Ende gibt es noch 2 Zeitraffersequenzen aus der Nacht.



Samstag Nachmittag gab es die Preisverleihung für die orignellsten Selbstbauten. Uli Zehndbauer spielte den Preisrichter.



Prämiert wurde u.a. ein selbstgegossener ultraleichter Spiegelrohling:


Das von Astroshop.de gesponserte 15mm, 100Grad Panoramaokular ging an Andreas Zottel für seinen Selbstbau-Cassgrain-Newton auf einer Selbstbaumontierung.


Mit dem Gerät wurde in der Nacht der Cirrusnebel beobachtet. Im Cassegrain-Modus ist es dafür sicher nicht das optimale Gerät, - dennoch war einiges zu sehen.
 

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