Burggespräche des Orion 2019



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Die Perseiden 2019 fielen auf einen Termin nahe Vollmond und waren nur schlecht zu beobachten. dafür ließen sich die diesjährigen Burggespräche des Orion aber günstig mit dem Feiertag Maria Himmelfahrt kombinieren. Über 4 Tage verteilt gab es ein entspanntes Programm in kleiner Gruppe.

Die Vorträge waren teilweise als Workshop organisiert. So hatte Carolin Liefke mehrere Rucksäcke mitgebracht die eine DSLR und eine Fotomontierung enthielten.

Der in Österreich bekannte wiener Planetariumsdirektor Werner Gruber hielt einen öffentlichen Vortrag über das 50-jährige Jubiläum der Apollo-Missionen.

Der Vortrag war öffentlich und es gab zahlreiche Besucher aus der Region. Das Schloss hatte sich seit dem letzten Besuch wenig verändert. Dennoch ist es immer wieder spannend an der Burgführung teilzunehmen. Diesmal stand u.a. die Gruft auf dem Programm. Auf der Burg sind 22 Bestattungen bekannt.

Der Kampf um den Erhalt ist ein Kampf mit den Windmühlen. Der aktuelle Besitzer sieht es mit Gelassenheit. 


Die Unterbringung ist wenig komfortabel aber ausreichend. 

Das Catering war wie immer gut und das gemeinsamen Essen in der Taverne bot Gelegenheit zum Austausch und Gespräch.

Nachts wurden Jupiter und Saturn beobachtet:




Auf dem Heimweg gab es einen Abstecher zum Stift St. Florian.

Der heilige Florian war ein Märtyrer unter Kaiser Diokletian. Das Kloster wurde nicht erst im Mittelalter gegründet sondern schon in der Antike. Es kann seine Wurzeln bis zur Römerzeit zurückverfolgen und ist das älteste Stift im Österreich.  St.Florian ist eines der größten und bekanntesten Klöster aus der Barockzeit in Österreich. Die Außenfront der Anlage ist  über 200m lang.



Die nahezu unversehrt erhaltenen Barockgebäude mit der Stiftsbasilika sind unter den Baumeistern Carlo Antonio Carlone, Jakob Prandtauer und Johann Gotthard Hayberger von 1686 bis 1750 entstanden. Um 1710 entstanden der Südtrakt mit dem prachtvollen Marmorsaal, das Sommerrefektorium als Annexbau an der Ostseite des Stiftes, der Konventbau und vieles mehr. Als letztes wurde die Bibliothek fertiggestellt.

Im Deckengemälde der Bibliothek treffen sich die Allegorien von Wissenschaft und Religion. Die Wissenschaft ist mit einigen astronomischen Attributen ausgestattet.


Von 1848 bis 1855 wirkte Anton Bruckner als Stiftsorganist; er ist direkt unter der von Franz Xaver Krisman erbauten Brucknerorgel bestattet.

Bruckner stand als Komponist schon zu Lebzeiten in hohen Ansehen. Im Stift sind ihm 2 Zimmer gewidmet.

u.a. ist sein Sterbebett zu sehen.


Im Stift gibt es eine gotische und barocke Galerie. Am bekanntesten sind die gotischen Tafelbilder des Sebastianaltares von Albrecht Altdorfer. Altdorfer war einer der großen Meister des 16Jh. Er ist vergleichbar mit Dürer, Bruegel, Holbein und Cranach. Dennoch ist er wenig bekannt da nur wenige seiner Werke überliefert worden sind. 

Die künstlerische Ausgestaltung des Marmorsaals spielt auf die Zeit der Türkenkriege an. Kaiser Karl VI. und Prinz Eugen finden darin ihre Verherrlichung. Das Deckengemälde zeigt eine Apotheose Karls VI. als Türkensieger und drückt die Hoffnung auf eine neu anbrechende Friedenszeit aus. Auffällig sind die omnipräsenten Farben Rot und Weiß, die mehr oder weniger dezent den gesamten Saal bestimmen.
Die 14 Kaiserzimmer im Stift waren für den Besuch des Kaisers und seiner Begleitung eingerichtet. 

Neben den prunkvollen Räume für den Kaiser und die Kaiserin finden sich noch weitere Räume wie z. B. das Soldatenzimmer, das ein kurioses Bett birgt. Es war für den Prinzen Eugen vorgesehen, der das Stift jedoch nie besucht hat.



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