Sonnenfinsternis 2019 IX - San Pedro



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Vom VLT aus fuhren wir eine weite Strecke zum Touristenort San Pedro im Norden des Landes. Unterwegs sahen wir auf den Gipfeln weitere Observatorien aus der ferne.

Einen Stopp gab es am ´Mano del Desierto´. Der ´Mano del Desierto´ ist eine 1992 geschaffene, 11 m hohe Eisen- und Zementskulptur in Form einer halb im Sand versunkenen Hand. Die Hand mahnt mit den Umweltsünden aufzuhören, damit die Erde nicht überall zu einer Wüste wird. 

Die Hand steht unweit der PanAmericana und ist daher ein beliebtes Touristenziel. Zugleich ist das Kunstwerk der einzige Sicht- und Windschutz weit und breit. Während die Vorderseite gern fotografiert wird, wird die Rückseite wenig respektvoll als Pinkelmauer genutzt (Wir waren am Zustand unschuldig!).



San Pedro ist ein  Örtchen mit nur 2 Tausend Einwohnern. Seine Existenz verdankt das Dorf eine Flussoase mitten in der Atacama-Wüste, die eine der trockensten und einsamsten Landschaften der Erde ist. San Pedro ist als Ort eine Enttäuschung. Es gibt nur bescheidene Gebäude und ungepflasterte Straßen. 

Eigentlich ist das Dorf ein Slum. Der Slum lebt von den jährlich 50.000 Touristen die das phantastische Umland besuchen. 
Es gibt im Ort nur Gebäude die als Restaurant, Hotel, Souvenirladen, Reiseagentur oder Wechselstube genutzt werden. 

Auch Touren zum Sternenhimmel werden von den Reiseveranstaltern angeboten.

Um San Pedro herum gibt es mehrere Siedlungen auf die sich nochmal 3000 Einwohner verteilen. In einem der Vororte hatten wir uns per AirBnB eingemietet. Per AirBnB stellen Privatleute Wohnraum zur Verfügung um sich ein paar Euro dazuzuverdienen. Als Tourist kann man so erfahren wir die normalen Menschen vor Ort leben. Unsere jungen Gastgeber lebten in einer Art Baracke mit Hippie-Atmosphäre. Hauptberuflich züchten sie Lamas. 

Für die Besucher gab es ein Matratzenlager in einer angebauten Bretterbude. Das klingt wenig komfortabel, war aber eigentlich recht gemütlich. 

Von der langen Fahrt und der vorherigen Beobachtungsnacht erschöpft, sind wir trotz winterlicher Kälte unter den dicken Decken sofort eingeschlafen.

In der Nacht entstand mit einem 6,5mm Fisheye eine Serienaufnahme die zu einem Video verarbeitet wurde. Die Kamera lag einfach auf dem Dach des Autos das im Hof der Lama-Farm abgestellt war.




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