CCD- Workshop in Stuttgart 2019


gauche.gif

Der CCD-Workshop in Stuttgart findet alle 2 Jahre statt. 2019 fiel er auf das letzte Oktoberwochenende. Das Programm hatte wieder ein hohes Niveau und verteilte sich über 2 Tage.

Die Eröffnung erfolgte durch Andy Eberle.

Die Themen reichten von Zeitraffern von Polarlichtern, über Zwergplanetenatmosphären, bis zur Wiederholung des Eddington-Experiments. 

Gerald Eichstätt berichtete über neue Erkenntnisse der Juno-Sonde. 

Beim Einsatz einfacher Prismen-ADCs hat das Öffnungsverhältnis einen großen Einfluss auf die Bildperformance.

Dem Selbstbau widmeten sich die Vorträge zur Teleskop-Steuerung ´Teen-Astro´ und zum Dobson-Bau mit dem 3-D-Drucker.

Der Hut des gedruckten Dobsons war noch recht massiv ausgelegt. Ein gedruckter Okularauszug zeigte die Grenzen der Technik.

Gleich 2 Vorträge beschäftigten sich mit der Sonnenfinsternis. Siegfried Bergthal zeigte  Sofi-Aufnahmen mit Minimalequipment und Reinhard Neul berichtete u.a. über Resultate bei der Wiederholung des Eddington-Experimentes. 

Die von Stefan Benz vorgestellte Software APT hat interessante Funktionen zur Kamerasteuerung und funktioniert via USB auch mit DSLRs

In einem zweiten Vortrag am Sonntag präsentierte er Überlegungen zur optimalen Belichtungszeit. Sie ist stark vom Himmelshintergrund abhängig. Und vom Hintergrund ist wiederum abhängig ob eine Kühlung Sinn macht.

Stefan Seip hielt einen Vortrag zu Praxis der Astrofotografie 



Der eigene Beitrag beschäftigte sich mit dem Nachweis von Exoplaneten mit Amateurtechnik. Eine Internetseite dazu gibt es unter: http://www.astrode.de/ccd2019/Planeten%20bei%20anderen%20Sternen.html


Am Abend war das Wetter recht passabel und von der Sternwarte auf der Uhlandshöhe konnte der Himmel beobachtet werden.


Am dortigen 7 Zoll Starfire wurde für eine halbe Stunde eine EOS-M angehängt um den Erdbahnkreuzer 1998-HL1 zu fotografieren. Im 5s-Takt war die Bewegung des Kleinplaneten gut zu sehen. Es entstand die folgende Animation.

1998 HL1 am 26.10.2019
20:00 - 20:28 UT
Starfire Refraktor
VSW Stuttgart
5s je Bild, EOS-M
https://vimeo.com/369957328



In der Vergangenheit gab es einige Erbahnkreuzer mit rascher Rotation. Bei einem Rekordhalter wurde eine Umdrehung unter 15min gemessen. Bei 1998-HL1 gab es für so rasche Rotation keine Anzeichen .


 

Am Sonntag Nachmittag wurde noch das Landesmuseum Württemberg besucht. Die Zeit war viel zu knapp und ein weiterer Besuch lohnt sich. Aufgabe des Museums ist die Darstellung der Landesgeschichte von der Steinzeit über die Keltenzeit, die Römer, die Alamannen, das Mittelalter, die Renaissance, den Barock bis hin zum 19. Jahrhundert im Königreich Württemberg.


Besonders die Vor- und Frühgeschichtliche Sammlung ist für Deutschland einmalig. Beim letzten Besuch 2019 wurde nur die Urzeitliche Etage besichtigt. Diesmal wurde die Etage mit den Römern und der Eisenzeit genauer untersucht.

Die Ausgrabungen des Fürsten von Hochdorf gibt es in der Ausstellung ´Prunkgräber und Machtzentren des 7. bis 5. Jahrhunderts´. Die Präsentation ist eine Gesamtschau zur Kultur der frühen Kelten in Südwestdeutschland und ihrer Vernetzung im prähistorischen Europa. Das Landesmuseum verfügt mit dieser Teilsammlung über einen der weltweit wichtigsten Bestände zu dieser Epoche.

Ein Highlight des Hochdorf-Grabes ist ein etruskischer Metkessel der vor der Grablege bis zu  hundert Jahre im Gebrauch gewesen sein soll. In dieser Zeit waren Reparaturen nötig. Einer der Löwen wurde in einer keltischen Werkstatt nachgebildet.

Aus der herzoglichen Zeit Württembergs haben sich Teile der  Raritätensammlung erhalten.

Ungewöhnlich sind diese aztekischen Schilde und ein Jakobsstab zur Höhenmessung der Gestirne. Er ist ein Vorläufer des Sextanten.

droite.gif

Vortrag CCD-Workshop
CCD-Workshop 2017