ESOP XL - 2021

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Der Tagungsausflug begann mit einem Besuch von Tykocin.

Tykocin besitzt einen der am besten erhaltenen historischen Stadtkerne Polens. Vor dem Zweiten Weltkrieg gehörte sie zu den wichtigsten Zentren des polnischen Judentums. Der touristisch beliebte Ort hat einige Highligts.  Es gibt einen Barocker Marktplatz mit passender Kirche. Eine Große Synagoge von 1642, heute Museum für jüdische Kultur und ein Ehemaliges Militärveteranenheim von 1634 das heute ein Restaurant ist.

Beim Eintritt in die Synagoge geht es einige Stufen nach unten. Der Boden wurde bewusst tiefer gelegt, um einen höheren Raum zu ermöglichen ohne das die Gebäudehöhe die Höhe der örtlichen Kirche übersteigt.


 Auf dem Fluss wurde eine Bootsfahrt angeboten.

Danach wurde eine ´neu erbaute´ Burg besichtigt. Sie wurde als Königsburg zwischen Warschau und Vilnius im 15 Jh. errichtet, aber in den nordischen Kriegen vollständig zerstört. Bis vor 30 Jahren standen nur ein paar Grundmauern. Der Baustil zeigt Ähnlichkeiten zu den Deutschordensburgen. 

Echt sind einige Museumsstücke der Innenausstattung wie z.b. der Kachelofen. 

Eher skurril war der Besuch eines kleinen Privatmuseum in Kiermusy. Mit Filmrequisiten wurde hier ein altes Landhaus in eine pseudomittelalterliche Burg umgebaut. Einige der Waffen sollen echt sein, aber die Originale gingen in einer Flut von Tinnef unter.

Die Raubkatzen wurden im Wald von Bialystok erlegt. Fürst Branicki hatte sie importiert und dort freigelassen.

 Der 2. Ausflug begann mit einem Stadtrundgang durch Bialystok. Das Schloss liegt mitten in der Stadt.

Ungewöhnlich ist diese neugotische Kirche.

Links ist eine kleinere weiße Kirche zu sehen, die schon im 17 Jh. erbaut wurde. Sie gehörte den Katholiken deren Zahl im 19 Jh. stark angewachsen ist. Der orthodoxe Zar wollte jedoch keinen Neubau genehmigen, weshalb man die Ostwand abgebrochen hat und die neue Kirche als ´Erweiterung´ angebaut hat. Die hochgotische Form wurde gewählt, um sicherzustellen das der Neubau nicht durch die Orthodoxen requiriert wird. 


Etwa 30% der Bewohner der Stadt sind Orthodox. Sie haben eigene Kirchen von denen eine besucht wurde.

Das Orthodoxe Kloster von Suprasil stand als nächstes auf dem Programm. Dort gibt es eine Sammlung von über 300 Ikonen, die vom polnischen Zoll bei Schmugglern beschlagnahmt wurden. 

Als Ursprung aller Ikonen gilt das Schweißtuch der Veronika mit dem Abbild Jesu. Durch diese Geste hat Jesus das alttestamentliche Abbildungsverbot aufgehoben.

Die meisten Ikonen sind aus dem 19.Jh. Einige sind teuer mit Juwelen besetzt.

Der schräge Balken im unteren Bereich des Orthodoxen Kreuzes verweist auf die beiden Räuber die neben Jesus am Kreuz hingen. Einer ging mit ihm in den Himmel der andere in die Hölle.

Marien-Ikonen sind in 3 Varianten erlaubt. 

1. Jesus und Maria haben getrennte Köpfe. 

2. der Kopf von Maria ist Jesus zugeneigt und als 

3. Jesus befindet sich vor Maria.

Die Klosterkirche wurde im Krieg zerstört. Im Museum sind Reste der Originalfresken zu sehen.



Im Bealowieza Nationalpark haben die Wisente überlebt. Beim Besuch sahen wir nur ein ausgestopftes Exemplar, dafür wurde aber die restliche Tier und Pflanzenwelt gut erklärt.


Im Park wurden einige Megalithe von Wünschelrutengängern zusammengestellt. Originale steinzeitliche Bauten soll es auch geben, aber es sind nur wenige erhalten.


Im Umland gibt es viele Störche und Tataren. Letztere sind Nachfahren muslimischer Söldner die vom polnischen König für ihre Dienste 1679 mit Land abgefunden wurden. Ihre ungewöhnliche Moschee ist 250 Jahre alt und der Friedhof ist einer von nur 3 muslimischen Friedhöfen in Polen.


Insgesamt sollen in Polen etwa 2000 Tataren leben. Im Ort sind es nur noch 33 Tataren. Einer von Ihnen führte uns durch die Moschee.


Die historischen Gräber des Tatarenfriedhofts sind anders als die modernen Gräber. In der Anfangszeit wurden die Grabsteine am Fußende aufgestellt. Der Name war aus der Sicht des Toten nicht zu sehen, denn vor Gott sind die Namen bedeutungslos und alle Toten sind gleich. Verwendet wurden aber lateinische Schriftzeichen.


Beim anschließenden Essen gab es endlich den ersten selbstgebrannten Wodka.


Auf der Rückreise gab es in Warschau nochmal 4 Stunden Aufenthalt. Die Zeit wurde genutzt um den Wilanów-Palast zu besichtigen. Er wurde 1677 im Auftrag von König Jan III. Sobieski am südlichen Ende Warschaus erbaut und wird als polnisches Versailles bezeichnet.



Die Fassade ist reich geschmückt mit Büsten der antiken römischen Kaiser und Konsuln sowie Reliefs glorifizierte die Siege Jan III. Sobieskis und die Tugenden seiner Gemahlin Königin Marysienka. Auf den beiden Türmen stehen Statuen von Atlas dem Titan.


 Leider ist das Museum Mittwochs geschlossen doch die Fassade allein ist schon sehenswert. Obwohl der Palast viel kleiner ist als Versailles beeindruckt er doch durch den ungewöhnlichen Reichtum und die Qualität bei der Fassadengestaltung.

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Die park-seitige Fassade besitzt eine Sonnenuhr des Danziger Astronomen Johannes Hevelius, die neben der Uhrzeit auch das Tierkreiszeichen anzeigt.




Hinter der alten Reitschule befindet sich ein modernes Gebäude mit einer Kunstplakatsammlung. Die Plakate zeigen die Städte und Landschaften Polens.


Die Kirche im Stil der Neorenaissance umgebaute Schlosskirche hat einige ungewöhnliche Ausstellungsstücke. Einen Mammutknochen und eine Statue des heiligen Johannes-Paul II.


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