Rückfahrt über Lourdes


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Nach der Sternbedeckung durch Polymele waren einige Stunden Schlaf notwendig. Am späten nachmittag ging die Fahrt zurück in Richtung Toulouse, von wo aus am nächsten Tag das Flugzeug nach München starten sollte. 

Vor der Abfahrt gab es noch einen Spaziergang durch Almenar de Soria. Das Dorf hat heute weniger als 300 Einwohner, verfügt aber über eine stattliche Burganlage. 

Die Burg stand wahrscheinlich schon in maurischer Zeit an der Stelle, doch ihr heutiges Aussehen entstammt größtenteils den Umbaumaßnahmen des 15. Jahrhunderts. Es ist eine quadratische Anlage mit umgebendem Zwinger mit jeweils vier Rundtürmen in den Ecken; im Zentrum der Anlage befindet sich ein weitgehend gleich gestalteter Wohntrakt. Die Burg befindet sich in Privatbesitz und ist nicht zu besichtigen.

Die etwas außerhalb des Ortes am Ende einer Allee stehende ´Ermita de la Virgen de la Llana´ ist eine große Klosterkirche aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Im Zentrum eines barocken Altarretabels beherbergt die Kirche eine in der Region ehemals hochverehrte spätromanische Muttergottesstatue mit dem Jesuskind auf dem linken Knie sitzend.



In den Pyrenäen wurde übernachtet und in einem Restaurant mit ambitionierter Küche bestens gespeist.


Am nächsten Tag war noch etwas Zeit für einen Umweg über den Wallfahrtsort Lourdes. Coronabedingt war es dort vergleichsweise ruhig und alles konnte ohne Mühe besichtigt werden.

1858 soll Bernadette Soubirous nahe der Grotte Massabielle mehrfach Erscheinungen einer weiß gekleideten Frau gehabt haben.  Bei einer dieser Erscheinungen wurde die Quelle in der Grotte freigelegt. Die hl.Maria bat Bernadette Soubirous sich in dem Wasser zu reinigen. Diesem Beispiel folgten einige Kranke die dadurch geheilt wurden.
Die kirchlichen und weltlichen Oberen sahen diese Erscheinungen, die am 16. Juli 1858 endeten, zunächst mit Argwohn an und versuchten, die Menschenaufläufe zu verhindern. Erst nach einiger Zeit glaubten auch Priester und Bischöfe dem Mädchen .

Der rasch einsetzende Pilgertourismus führte zu drei großen Kirchenbauten. Das älteste Bauwerk, das zum Gedenken an die Marienerscheinungen errichtet wurde, ist die 1866 geweihte Krypta. Die kleine Kirche hat mächtige Säulen, auf denen die 1871 vollendete, im neugotischen Baustil errichtete Mariä-Empfängnis-Basilika ruht. Direkt östlich an den Sakralbau angeschlossen befindet sich die Rosenkranz-Basilika mit der vergoldeten Krone auf der Kuppel.

Der Eingang zeigt ein Mosaik der Hochzeit zu Kanaan. Auch das Innere ist mit Mosaiken aus der Heils- und Mariengeschichte reich geschmückt.

Die kranken stehen in Lourdes im Mittelpunkt. Für Kranke ist daher im vorderen Bereich der Kirche stets der Platz freigehalten.

In den Kirchen gibt es Dankesinschriften der Geheilten. Die Zahl geht in die Tausende. 

 

Von den fast 7.000 Fällen, die im medizinischen Büro seit seiner Gründung gemeldet wurden, hat die römisch-katholische Kirche aber nur 70 Heilungen offiziell als Wunder anerkannt. Zu den geheilten Krankheiten gehören u. a. Multiple Sklerose, Tuberkulose, Infektionskrankheiten, Knochenkrebs. Nicht geheilt wurden Erbkrankheiten. 

Die Oberkirche hat ein schönes neogotisches Raumgefühl.

Die Fenster zeigen die Geschichte des Wallfahrtsortes.

Die von Bernadette Soubirous freigelegte Quelle hat eine Schüttung von ca. 40.000 Litern pro Tag. Das Wasser hat Trinkwasserqualität und kann aus einer Reihe von Wasserhähnen vor der Grotte abgefüllt werden. Daneben ist es auch möglich in dem Wasser zu baden. Dazu war die Zeit leider zu knapp.

Die heutige Kirche steht direkt über der Grotte, die nicht verändert wurde.

Coronabedingt mussten die Gläubigen Abstand halten. Dazu waren auf dem Boden passende Markierungen gemalt.

Die unterirdische Basilika erinnert zunächst an eine Tiefgarage ist aber ein bemerkenswertes Beispiel moderner Architektur. Sie fasst 25.000 Menschen und wurde Papst Pius IX. geweiht.




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