Drakonidenmaximum 2011


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Warum Ägypten?



Für den 8.10.2011 wurde ein besonders starkes Maximum der Drakoniden vorhergesagt. Der Mutterkomet dieses Sternschnuppenstroms ist 21P/Giacobini-Zinner, dessen Bahn die Erdbahn nahezu kreuzt. Alle 13 Jahre (zwei Umlaufsperioden von Giacobini-Zinner) kommt es zu nahen Begegnungen zwischen Giacobini-Zinner und der Erde, wodurch sich die Erde durch die Teilchenwolke des Kometen hindurchbewegt. Dadurch kam es 1933, 1946, 1985 und 1998 zu einer erhöhten Rate an Meteoren. Die spektakulärsten Ereignisse traten 1933 und 1946 auf, bei denen eine Zenithal Hourly Rate (ZHR) von annähernd 10.000 Meteoren pro Stunde beobachtet wurde – d. h. bei günstigem Standort etwa 3 pro Sekunde! In den Jahren 1985 und 1998 erreichte die ZHR einen Wert von über 500 Meteoren pro Stunde.
In einem ähnlichen Bereich lagen die Prognosen für 2011. Leider ist in Mitteleuropa das Wetter meist schlecht. Es lag daher nahe Urlaub und Beobachtung im wetterbegünstigten ägypten zu verbringen.
Es sollten 2 Trails aus dem 19ten Jh. gestreift werden. Der Streifschuss machte die Prognosen extrem unsicher und zugleich die Messung wissenschaftlich extrem interessant.
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Leider sind die Wetterprognosen für Oktober in Deutschland unsicher.
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Wetterguru Jay Anderson und das MFSC der NASA empfahlen in den rot umrandeten Bereich in Nordafrika auszuweichen.
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Um beim Wetter auf Nummer sicher zu gehen, begab ich mich zusammen mit Markus Schnoebel in das sonnige Aegypten. In Hurgada gibt es 360 sternklare Naechte pro Jahr. Um der Lichtverschmutzung um Hurgada zu entgehen, wählten wir das Hotel Coral Garden etwa 23km südlich von Safaga, was einen dunklen Himmel versprach.
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Der Abflug in München erfolgte bei besten Wetter.


Beim Flug über den Alpenhauptkamm waren die schneebedeckten Gipfel gut zu sehen.

Die weitere Reise führte direkt über den Hafen von Athen. Von oben war von den Protesten nichts zu sehen. Ungestört konnte man den Milliarden des Rettungschirms zum Abschied hinterherwinken.

Nach einem etwa halbstündigen Flug über das Mittelmeer tauchte die die afrikanische Küste auf. Unter uns war klar die Verbindungsstraße zwischen Alexandria und Mersa Matruth zu sehen auf der wir zur Sonnenfinsternis vom 29.3.2006 entlang gefahren sind.

Östlich des Nils flogen wir über eine reizvolle Landschaft mit ausgetrockneten Flusstälern (Wadis) die im roten Licht der niedrig stehenden Sonne sehr an den Mars erinnerte.

Bemerkenswert war eine Formation von Gullys die man ähnlich vom roten Planeten kennt.


Beim ersten Abendessen fiel der Blick auf die Bierflasche und es war klar, dass wir mit den lokalen Getränken auf jeden Fall Sterne sehen würden. Der Urlaub mußte ein Erfolg werden und es gab strahlende Gesichter.



Wir waren nicht nur in Hirgada um zu baden und die Sterne zu beobachten. Um die Zeit optimal zu nutzen wurden gleich am ersten Tag einige Ausflüge geplant.








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