Satellitenspiele


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Strichspur des Spaceshuttles Challenger während der D1 Mission 1985. Es war der letzte erfolgreiche Flug vor der Explosion der Raumfähre. Oberhalb ist Wega im Sternbild Leier zu erkennen. 45mm 1:4 Normalobjektiv, 10 sek auf 400 ASA Farbdiafilm

Die Winkelgeschwindigkeit lag in Zenitnähe bei ca. einem Grad pro Sekunde. Auf einer 10 Sekunden lang belichteten Aufnahme wurde der Punkt durch die Bewegung zu einem etwa 10 Grad langen Strich auseinandergezogen. In den letzten Jahren gab es viele Missionen zur neu erbauten internationalen Raumstation ISS. Zuweilen kann man beobachten, wie sich eine Raumfähre oder eine Sojuskapsel der Raumstation nähert. Dann fliegen 2 Lichtpunkte nebeneinander und produzieren eine doppelte Strichspur

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Eine Sojuskapsel nähert sich der Raumstation Mir. Die Aufnahme entstand während einer Rettungsmission nachdem die Station am 1988 durch den Zusammenstoß mit einem Progresstransporter beschädigt wurde. 45mm 1:4 Normalobjektiv, ca 10 sek auf 400 ASA Farbdiafilm, Ausschnitt unten

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Die Daten wann, wo, welcher Satellit zu sehen ist, erhält man im Internet bei www.heavens-above.com. Die Zeiten werden für jeden Ort der Erde individuell gerechnet. Helligkeit, Beginn und Ende der Sichtbarkeit sowie Azimut und Höhe werden speziell für jeden Überflug kalkuliert. Es gibt dort derartige Informationen nicht nur zur ISS sondern auch für alle anderen hellen Satelliten. Besonders interessant ist die Beobachtung von Iridiumflares. Iridium ist ein weltweites Mobiltelefonsystem mit niedrig fliegenden Instrumententrägern auf polaren Umlaufbahnen.

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Die Satelliten selbst sind so klein, dass man bei ihnen kaum Strukturen auflösen kann. Sie besitzen jedoch glatt polierte Antennen, die bei günstigen Lichteinfall extrem helle Spiegelungen erzeugen können. Diese Flares erreichen bis zu -8 mag und sind damit fast 30 mal heller als die Venus.

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Iridiumsatelliten können daher auch am Taghimmel mit freien Auge beobachtet werden! Allerdings ist dazu die genaue Kenntnis der Position unbedingt notwendig. Eine brauchbares Hilfsmittel sind die mittlerweile weit verbreiteten Goto-Montierungen. Über jedes gängige Planetariumsprogramm kann man mit den Angaben zu Azimut und Höhe von heavens-above.com Rektaszension und Deklination zum Flashzeitpunkt ermitteln. Das Teleskop kann damit passend ausgerichtet werden und der Iridiumblitz läßt sich im Sucher optimal beobachten.

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Für die Montage ist jedes Goto-Teleskop geeignet

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Parallel dazu kann man mit einer piggy-back montierten Kamera das Ereignis auch fotografieren.
1iridium1206.avi / Iridiumflash in Wolken

Die notwendige Ausrüstung für die fotografie findet sich in einer gut sortierten Bastelkiste.
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2iridium18b.avi / Iridiumflash ohne Wolken 18.2.2007


Iridium-Flash mit etwas mehr Brennweite:
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3ir14a.avi / Iridiumflash mit 50mm 14.3.2007





Raumsonden (kein Satellit)

Am 4.3.2005 passierte die Kometensonde Rosetta in 10000 km die Erde um per Swing-Bye den nötigen Schwung für ihre Mission zu holen. Sie erreichte dabei etwa 9 mag und überflog zwischen 22:00 und 23:00 MEZ etwa 90 Grad des Himmels. Meine Aufnahmen entstanden um 22:11 MEZ als die Sonde den 5,2 mag Stern Omikron1 im Krebs passierte.

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Der Doppelstern Omikron ist auf der folgenden Aufnahme gut zu sehen.

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Neben www.heavens-above.com ist www.calsky.de eine weitere Infoquelle für Satellitenüberflugszeiten. Mit Calsky lassen sich auch Transite von Sonne und Mond berechnen.

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Calsky ist mit dem Onlinekartenprogramm Mapquest verlinkt. Über diesen Link werden die Transitpunkte als kleine Sternchen in die Karten eingezeichnet. Die Verbindungslinie zwischen den Sternchen entspricht dem Transitpfad.

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Der Durchmesser des Transitpfades beträgt nur wenige Kilometer. Die Positionen von Satellit und Beobachter müssen daher genau aufeinander abgestimmt sein. Da es bei der erdnahen ISS immer wieder Bahnkorrekturen gibt, ist es wichtig aktuelle Daten zu verwenden und sich genau auf der berechneten Linie zu positionieren. Sonnentransits lassen sich am besten im Sommer zur Mittagszeit fotografieren. Dann hat die Sonne den größten Horizontabstand und gleichzeitig die Raumstation die geringste Distanz zum Beobachter. Raumstation ISS vor der Sonne. Die Aufnahme erfolgte durch einen 5 Zoll f/8 Refraktor mit umgebauten PST-H-Alphafilter. Trotz der geringen Brennweite von nur einem Meter sind die größeren Module und Sonnensegel schon gut zu erkennen. Die Abstand der Einzelbilder lag bei 1/50 Sekunde.
7is24a.avi / ISS - Sonnentransit

Einzelbild Interlaced mit 1cm durchmessenden Mintronchip

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Mit Photoshop invertiert und mit Giotto interlaced kumuliert:

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ISS mit einem von Hand nachgeführten Teleskop und einer Webcam. Unter Tausenden von Aufnahmen findet sich hin und wieder ein Treffer bei dem die ISS durch das winzige Gesichtsfeld flitzt.

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Beispiel für das Optimum des erreichbaren vom ISS-Tracking-Team der VSW-München mit dem 80cm Spiegel der Sternwarte:

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Sequenzlangsam.m1v / Video der ISS mit 80cm







Infos im Internet:
http://www.astrode.de/violau07.htm








http://www.tracking-station.de/ Internetseite des Satelliten-Tracking-Teams der Volkssternwarte München

http://www.tracking-station.de/model/model.html Download zum 3-D-Modell der Raumstation
http://www.heavens-above.com Internet-Seite I zum Berechnen von Überflugszeiten
http://www.calsky.de/cs.cgi/Satellites Internet-Seite II zum Berechnen von Überflugszeiten


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