Science Fiction / Literatur / -Lesetips


1. gute Bücher und Autoren
2. mittelmäßige Bücher und Autoren die gelesen werden können
3. schlechte Bücher und Autoren die gemieden werden sollten
Tip
Credo


1. gute Bücher und Autoren

-Adams, Douglas: Seine inzwischen auf 5 Bände angewachsene Serie „Per Anhalter durch die Galaxis“ (Ullstein 780 ISBN 3-548-31070-2) ist wirklich amüsant zu lesen. Ewige Nörgler würden vielleicht sagen, daß es zuweilen Monologe mit Längen gibt, - aber Witz und Originalität sind insgesamt kaum zu übertreffen. Das gilt zumindest für die ersten 3 Bände. Nr. 4 und 5 sind etwas schwächer. Dies liegt vielleicht daran das die Vorlagen von Sheckley und Harrison nicht weiter ausgeweidet werden konnten und Adams auf eigene Ideen zurückgreifen mußte.

-Asimov, Isaak: Asimov ist der meistgedruckte Autor der SF! Dies hat gute Gründe. Sein naturwissenschaftlicher Background (er war Prof. der Biochemie) und seine Liebe zur Philosophie haben Ihn auch zu einem der auflagenstärksten Sachbuchautoren gemacht. Eine ganze Reihe seiner Kurzgeschichten ist sehr gut. Seine Robotergeschichten wurden u.a. im Basteiband 28101 gesammelt. Auch bei der Lektüre seiner Foundation-Trilogie empfiehlt sich die Übersetzung dieses Verlages unter dem Titel „Die Psychohistoriker“ (Bastei 28108 ISBN 3-404-28108-X), sie ist der „Foundation“ bei Heyne deutlich überlegen. Die unterhaltsamen Bücher Asimovs können unmöglich alle genannt werden. - Am besten greift man immer zu, wenn sich eines findet. Lediglich die primär an ein jugendliches Publikum gerichteten Lucky-Star Bücher sind eher schwach. Bedeutend war Asimov auch als Herausgeber zahlreicher Anthologien. Meist bewies er bei der Auswahl der Geschichten eine gute Hand. So z.B. in „Faszination der Science Fiction“ (Bastei 24068 ISBN 3-404- 24068-5), „Science Fiction aus den Goldenen Jahren“ (Heyne 4600 ISBN 3-453-03452-X), „Das Forschungsteam „ (Heyne Bibl. der SF Literatur Nr. 14 ISBN 3-453-30804-2)

-Brunner, John: Einige seiner Bücher sind Pflichtlektüre. Wobei es sich um eine wahrhaft angenehme Pflicht handelt. „Der Schockwellenreiter“ (Bibl. der SF-Lit. Nr. 78 ISBN 3-453-04263-8) ist ein spannendes Werk. In ihm geht es um die Rebellion eines Hackers gegen einen korrupten, übermächtigen, die DV-Systeme kontrollierenden Staat. „Schafe blicken auf“ (Heyne 3617) könnte man als einen der Urvater des ökologischen Zukunftsromans betrachten. Brunner hat in den 60´ern einen in der SF sehr eigenen Stil entwickelt. Er baut zunächst mehrere voneinander unabhängige Handlungsstränge auf, die im Wechselspiel betrachtet werden. Durch das hin- und herschalten kann er das Tempo bestimmen und die Spannung steigern. Ein Nachteil ist die erhöhte Vorlaufzeit die der Leser benötigt um sich in die Handlung hineinzufinden. Besonders groß ist dieser Zeitraum bei seinen oft ausgezeichneten Monumentalwerk „Morgenwelt“ (Heyne 3750). Morgenwelt ist eher ein Brunner für Fortgeschrittene. Lesenswert ist auch ein „Ein Irrer Orbit“ ( Heyne 06/ 4672). Es soll nicht verschwiegen werden das Brunner in seiner Frühzeit auch eine Menge SCH... produziert hat. - Doch mit den 4 genannten Titeln kann man nichts verkehrt machen!

-Burgess, Anthony: Sein „Uhrwerk Orange“ (Heyne 6777 ISBN 3-453-02388-9) sollte man gelesen und die Verfilmung von Stanley Kubrik muß man gesehen haben.

-Capek, Karel: Im ehemaligen Ostblock war Capek einer der angesehensten Autoren überhaupt. Der tschechische Pen-Club hat sogar einen seiner Preise nach ihm benannt. Der Schwerpunkt von Capeks Werkes liegt eindeutig bei der Satire. Es gab aber auch ein paar fruchtbare Ausflüge in die SF. So gilt Capek u.a. als der Erfinder des Wortes „Roboter“. Es leitet sich aus dem tschechischen Ausdruck für Arbeiter ab.. Am besten gefallen hat „Der Krieg mit den Molchen“ (Heyne 4396 ISBN 3-453-06622-7). Auch Krakatit (Aufbau-Verlag ISBN 3-351-01898-3) ist nicht schlecht!

-Clarke, Arthur C.: Das Werk von Clarke ist sehr umfangreich und meist von recht guter Qualität. Lediglich sein „Aufbruch zu den Sternen“ ist wirklich schlecht. Bekannte Werke sind „2001 Odyssee im Weltraum“ (Heyne 3259 ISBN 3-453-30137-4) und „Rendezvous mit 31/439“ (Heyne 8119 ISBN 3-453-09963-X). Im Original heißt der Band „Rendezvous with Rama“. Offensichtlich wollte der Verlag unbezahlte Magarinewerbung vermeiden. Sowohl von Rama wie auch von der Odyssee gibt es zahlreiche Fortsetzungen die in Coproduktion mit anderen Autoren entstanden sind. Sie sind meist nur mittelmäßig. Gut sind dagegen die Bücher „Mac Kenzy kehrt zur Erde heim“, „Die 7 Sonnen“ und „Erdlicht“ (Bastei 22066 ISBN 3-404-22066-8). Eher schwach ist die Kurzgeschichtensammlung „Geschichten aus dem Weißen Hirschen“. Mittelmäßig sind „Die letzte Generation“ (Goldmann 070) und „Unter den Wolken der Venus“ (Goldmann 23083 ISBN 3-442-23083-7). Letztere Beurteilung ist wegen verschwommener Erinnerung etwas unsicher. Vor kurzem habe ich mir „Rendezvous mit 31/439“ noch einmal vorgenommen. Beim zweiten lesen hat das Werk deutlich schwächer gewirkt! Seine Faszination zieht dieses Buch nicht aus seiner Handlung und auch nicht aus seinen Charakteren. Die Wirkung beruht einzig auf der Beschreibung des fremdartigen Riesenraumschiffes Rama. In den 70´ern hat dies sicher noch genügt um den Leser zu begeistern. Heute ist er durch Kino und TV mit fremdartigen Welten so abgesättigt, daß eine derartige Beschreibung allein einfach nicht mehr ausreichend ist. In „Projekt Morgenröte“ (Goldmann 3-442-23013-6) schildert Clarke die „Gastreise“ eines Schriftstellers in einem Raumschiff. Es ist ein guter, clarketypischer Mittelklasseroman. In der Hauptfigur spiegelt sich natürlich Clarkes eigenes Wunschdenken. Offensichtlich hat er auch Bestandteile der eigenen Biographie eingebracht.

-Clement, Hal: Clement gilt als der wichtigste Vertreter der Hard-SF, die Ihre Handlung streng auf wissenschaftliche Fakten aufzubauen versucht. Wie kaum ein anderer versteht er es sich in die Wesen anderer Welten zu versetzen und ihre Reaktion in einer fremden Umgebung lebensecht zu schildern. In „Unternehmen Schwerkraft“ (In Schwere Welten bei Heyne 4271 ISBN 3-453-05251-X) schafft er es, das sich der Leser mit einem raupenähnlichen Wesen identifiziert, das auf einer Welt mit 100-facher Erdschwerkraft lebt! Der Folgeband „Stützpunkt auf Dhrawn“ ist etwas schwächer, aber genauso wie „Botschafter von den Sternen“ (Heyne 3074) immer noch lesenswert.

-Crowley, John: „In der Tiefe“ (Heyne 3821 ISBN 3-453-30723-2) ist ein abwechslungsreiches und leidlich spannendes Buch. Crowley versteht es fremde Welten zu entwerfen und zu präsentieren. Mit „Geschöpfe“ (Heyne 3684, ISBN 3-453-30604-X) bewies Crowley das er wirklich einer der begabtesten jungen Autoren der SF ist“. Es ist bislang sein bestes Buch. Crowley hat einen eigenen qualitativ hochwertigen Stil entwickelt. Trotzdem (oder vielleicht gerade deswegen) ist er in der SF noch relativ unbekannt. Seine Bücher besitzen eine umfangreiche Handlung. Dennoch ist Crowley wahrlich kein Spannungspezialist. Action liegt ihm nicht!

-Dick, Philip K.: Es gibt praktisch keine Bücher von Ihm die schlecht sind, nur Bücher die unterschiedlich gut sind. Spitzenprodukte sind u.a. UBIK (erschienen bei Suhrkamp), Der Dunkle Schirm (Bastei 24123 ISBN 3-404-24123-1), Die Seltsame Welt Des Mr. Jones (Bastei 24075 ISBN 3-404-24075-8) und ein Buch mit dem schwachen Titel „Joe von der Milchstraße“ aber exzellenten Inhalt! (Fischer Orbit 10 ISBN 3-436-01666-7). Dieser Titel der Im Original „Galactic Pot-Healer“ heißt, wird demnächst in einer Gesamtausgabe aller Dick-Werke im Haffmans-Literaturverlag herausgegeben. In diesem Verlag erscheinen zur Zeit auch Sammlungen der Dick´schen Kurzgeschichten die gleichfalls sehr lesenswert sind! P.K. Dick ist einer der besten (SF-)Autoren die ich kenne. Eine Schwäche ist vielleicht, daß zuweilen zugunsten eines surrealen Plots die innere Logik der Geschichten zu kurz kommt.- Diese Konzeptionslosigkeit ist insbesondere in seinem Spätwerk augenfällig.

-Disch, Thomas M.: Stilistisch wandelt Disch in seinen wichtigsten Werken auf den Spuren Delanys. Seine Bücher sind jedoch vielleicht mit etwas mehr sorgfalt geschrieben. Herausragende Literatur ist „Angoulême“ (Heyne 3560 ISBN 3-453-30454-3). Ein bekanntes Werk ist auch „Camp Concentration“. Dieser Roman besitzt eine große Eindringlichkeit und versteht es den Leser nicht nur spannend zu Unterhalten, sondern auch sein Herz zu bewegen! Das Thema ist nicht einfach. - Durch ein grausames medizinsches Experiment wird die Intelligenz einiger Versuchspersonen erhöht und gleichzeitig die Lebensspanne drastisch verringert. Die Intelligenzsteigerung sowie Dramatik und Not des nahenden Todes sind schwierig glaubhaft darzustellen! Disch hat die Probleme aber hervorragend gelößt! Seine Kurzgeschichtensammlung „Der Mann ohne jede Idee“ (Heyne 4828 ISBN 3-453-05015-0) ist auch nicht schlecht. Gutes Mittelmaß ist der Roman „Auf den Flügeln des Gesanges“.

-Ellison, Harlan: Ellison ist einer der bekanntesten Persönlichkeiten der amerikanischen SF. Besondere Verdienste erwarb er sich als Herausgeber der Anthologie „Dangerous Visions“. Dieses in den 60´er erschiene Buch führte zu einer Revolution in der SF-Literatur. Ellison schrieb auch eine Reihe von Kurzgeschichten die der Fan gelesen haben muß! Dazu zählen: „Ich muß schreien und habe keinen Mund“ und „Ein Junge und sein Hund“. Beide sind in zahlreichen Sammlungen erschienen so u.a. in Playboy-Moewig 6724 ( ISBN 3-8118-6723-7)

-Farmer, Philip Josè: Der Autor ist vor allem wegen seines Flußweltzyklus bekannt. Die Reihe besteht aus 5 Romanen. Der erste Band „Die Flußwelt der Zeit“ (Heyne 3639 ISBN 3-453-30552-3) ist sehr gut! Und der 2 Band „Auf dem Zeitstrom“ (Heyne 3653 ISBN 3 - 453-30567-1) ist immer noch lesenswert. Leider erfolgt mit Band 3 ein unglaublicher Absturz. Der Autor versucht plötzlich seine eigene Person in das Buch zu integrieren und in der Ich-Form zu schreiben. Die Handlung wir konfus und der Stil unglaublich schlecht. Die Bände 3 bis 5 sollten unbedingt gemieden werden! Gutes Mittelmaß ist „Die Liebenden“ (u.a. in Exotische Welten bei Knaur 5778 ISBN 3-426-05778-6) und seine Kurzgeschichtensammlung „Jenseits von Raum und Zeit“ (Heyne 4387 ISBN 3-453-00978-9)

-Goethe, Johann Wolfgang von: Goethe als SF-Autor? Tatsächlich finden sich in einer Reihe seiner Werke SF-Elemente. Man erinnere sich nur an die Erschaffung eines künstlichen Menschen (des Homunkulus) im Faust I. Der Bund mit dem Teufel ist auch ein beliebtes Fantasy-Motiv. Natürlich ist der Faust nicht nur ein Genuß durch seine SF-Bestandteile. Es ist einfach ein Buch das man gelesen haben muß!

-Gunn, James: Bekannt ist Gunn vor allem als Herausgeber der Kurzgeschichtensammlungen „Wege zur SF“. Sie ist neben der Edition „SF im Hohenheim Verlag“ von H.Alpers (u.a. „Die Sechziger Jahre II“, ISBN 3-8147-0037-6) die ambitionierteste Anthologie, die in Deutschland erschienen ist. Die mehr als 10 Bände umfassende Reihe enthält fast alle wichtigen SF-Kurzgeschichten und muß darum gelesen werden!!! Dies gilt vor allen für Band 4 „Von Huxley bis Heinlein“ (Bibl. der SF. Literatur 06/93), für Band 5 „Von Heinlein bis Farmer“ (Bibl. der SF. Literatur 06/94 ISBN 3-453-03446-X), für Band 6 „Von Clement bis Dick“ (Bibl. der SF. Literatur 06/95 ISBN 3-453-03911-4), und für Band 7 „Von Ellison bis Haldemann“ (Bibl. der SF. Literatur 06/96 ISBN 3-453-05024-X). Vielleicht sind auch noch die Bände 8 und 9 „Von Matheson bis Shaw“ (Bibl. der SF. Literatur 06/97 ISBN 3-453-05417-2) sowie „Von Lem bis Varley“ (Bibl. der SF. Literatur 06/98 ISBN 3-453-05798-8) von Bedeutung. Ein spannender Roman aus seiner Feder ist "Die Freudenspender" (Heyne 4659 ISBN 3-453-03926-2). In diesem Buch untersucht Gunn die Möglichkeiten und Grenzen des menschlichen Strebens nach Glück. Es wird ziemlich schnell klar, das vollkommenes Glück nur in einem totalitären System verwirklicht werden kann; das Glück als Gegenpol das Leid benötigt um nicht fade zu werden. Gelungen ist das Einflechten von passenden Zitaten klassischer Schriftsteller und Philosophen. Es zeigt, daß Gunn über die Thematik seines Buches gut nachgedacht hat, ohne den Unterhaltungwert aus dem Auge zu verlieren.

-Haldemann, Joe: „Der ewige Krieg“ (Heyne 3572 und Bibl. der SF-Literatur 06/2) ist ein Klassiker und Haldemanns bestes Buch. „Gekauftes Leben“ (Heyne 4875 ISBN 3-453-05391-5) kann auch noch ganz gut gelesen werden. Mäßig ist sein Roman "Kreisende Welten" (Moewig ISBN 3-8118-3633-1). Wenn das Buch nicht laut Umschlag aus den 80`ern wäre, so sollte man annehmen es wäre in den wilden 60´ern entstanden. Im Vordergrund stehen Sex und Selbstverwirklichung einer jungen Studentin die von einer Asteroidenwelt zu Besuch auf der Erde weilt. Interessant ist das Haldemann versucht aus der Perspektive der weiblichen Hauptperson zu schreiben. Am Anfang und im Mittelteil hat das Werk einige Längen. Zum Ende wird es allerdings etwas spannender.

-Harrison, Harry: Am besten ist Harrison immer, wenn er auf satirische Weise gegen Militarismus und Totalitarismus zu Felde ziehen kann. Sein schärfstes Werk ist “Die Galaxis Rangers“ (Moewig-Terra 358-174). Amüsant und unterhaltsam sind auch einige Bände seines Stahlrattenzyklus. Insbesondere Band 2 “Stahlratte wird Rekrut“ (Heyne 4488 ISBN 3-453-02500-8) und Band 7 „Macht Stahlratte zum Präsidenten“ (Heyne 4493 ISBN 3-453-03196-2) sind positiv aufgefallen. Die restlichen Bände sind mit Ausnahme von Nr. 10 (Stahlratte fährt zur Hölle) auch nicht schlecht. Schwach ist dagegen die Reihe um Bill den galaktische Helden ab Band Nr. 2 sowie die Trilogie „Zu den Sternen“. Sehr spannend ist die Trilogie „Todeswelten“ mit den Bänden „Die Todeswelt“, Die Sklavenwelt und Die Barbarenwelt. Sie sind in einem Sammelband in Heynes Bibliothek der SF-Literatur erschienen (Nr. 06/55 ISBN 3-453-31216-3). Die 'Todeswelten' gelten als klassisch und beeindrucken vor allem durch ihre dichte Atmosphäre.

-Heinlein, Robert A.: Wer SF nur liest um sich zu unterhalten, ist mit diesem Autor gut bedient. Neben Clarke und Asimov, zählt er zu den auflagenstärksten dieses Genres. Verdientermaßen Erfolgsbücher sind u.a. Ein Doppelleben im Kosmos (Heyne 3922 ISBN 3- 45 3-3084 8) , Revolte auf Luna (Heyne 3132 ISBN 3-453-30055-6) und Tür in die Zukunft (Goldmann 23485 ISBN 3-442-23485-9). Andere Bücher sind zielgerichtet für Kinder und Jugendliche geschrieben und wirken zuweilen etwas naiv, wie z.B. Die Tramps Von Luna . Schwach ist sein oft ausgezeichnetes Buch Sternenkrieger (Starship Troopers). Sehr gut dagegen ist der Klassiker „Ein Mann in Einer Fremden Welt“. (Heyne, Bibliothek der SF Literatur Band Nr. 75, auch Heyne allg. Reihe 3170). Wer dieses Buch gelesen hat, versteht warum es religiöse Sektierer wie den Massenmörder James Manson so stark beeinflussen konnte.

-Herbert, Frank: Dieser Autor verdankt seinem Aufstieg in den Olymp der guten Sf-Autoren einzig und allein einem Buch! „Der Wüstenplanet“ (Heyne 3108 ISBN 3-453-30523-X) ist ein herausragendes Werk. Der Autor versteht es eine hochkomplexe Kultur zu entwerfen und dies mit einer spannenden Handlung zu verbinden. Trotz seiner 700 Seiten ist dieser Roman nie langweilig! Er wurde wohl auch deshalb vom Kultregisseur David Lynch verfilmt. Um diesen Streifen genießen zu können, muß man das Buch unbedingt gelesen haben. - Ansonsten wirkt der Film wegen seines Detailreichtums in Ausstattung und Handlung einfach zu oberflächlich im Inhalt. Wegen des großen Erfolgs dieses Romans, hat Herbert noch mehrere Fortsetzungen geschrieben. Diese sind allesamt Mist und sollten unbedingt gemieden werden! Sein Buch „Atom-U-Boot S1881“ ist immerhin noch mittelmäßig.

-Highsmith Patricia: „Der Schrei der Eule“ ist zwar (nur) ein Krimi aber trotzdem lesenswert. (Diogenes ISBN 3-257-20341-1)

-Lem Stanislaw: Das Werk Lems läßt sich in 3 Abschnitte unterteilen. Seine in den 60´ern geschaffenen Werke strahlen eine kühle Sachlichkeit aus und sind vielleicht seine besten. In diese Kategorie fallen Solaris, Der Unbesiegbare, Eden und Transfer. In seiner 2 „Schaffensphase“ stehen satirische Elemente im Vordergrund. Amüsant zu lesen sind die Sterntagebücher und die Geschichten über den Kosmonauten Pirx. In den 70´ern und 80´ern versucht Lem sprachliche und intellektuelle Brillantz in den Vordergrund zu rücken. Eine ausgefeilte Sprache ist gewiß kein Nachteil, doch muß den Sprache den Geschichten dienen. Bei Lem verkommt sie oft zum reinen Selbstzweck. Überig bleibt dann nur Wortgeklingel und Effekthascherei. In diese bislang letzte (schwache) Schaffensphase fallen u.a. „Memoiren gefunden in der Badewanne“ und mit Einschränkung „Der Futurologische Kongreß“ .

-Orwell, George: Falls es so etwas wie eine Wahl zum besten SF-Buch aller Zeiten geben sollte, so wäre „1984“ Favorit. Die Liebe zwischen Winston und Julia und ihr Scheitern am alles bestimmenden totalitären Staat hat Romantik, Tragik, Spannung, Weisheit und visuelle Kraft wie man es kaum wieder findet. Diejenigen die das Buch beim ersten Lesen nicht begeistert, sollten es ein zweites oder drittes mal in die Hand nehmen. Es lohnt sich!

-Pohl, Frederik, Kornbluth, C.M.: Sehr gut ist der hochgelobter Roman „Eine Hand voll Venus und ehrbare Kaufleute“ (Heyne Bibliothek der SF-Literatur 0604 sowie Heyne 3368 ISBN 3-453-30245-1). Es ist vollgepackt mit Action, nie langweilig und trotzdem nie niveaulos sowie fast ohne logische Defizite. Das Buch spielt in einer Welt die vom Konsumterror beherrscht wird. Unser Held ist als Chef einer Werbeagentur zunächst auf seiten der Täter. - Nach Absturz und Krise gelingt ihm eine furioses Comeback. Es gibt kaum Bücher von Pohl die eine vergleichbare Qualität aufweisen. Lediglich „Die gläsernen Affen“ (Goldmann 23224 ISBN 3-442-23 224-4) verdient noch einen Ehrenplatz im Bücherregal. Nach längerer Pause schrieb Pohl Ende der 70´er noch einmal eine Satire die gelesen werden kann. "Der lautlose Krieg" (Goldmann, ISBN 3-442-23392-5) handelt von einem Pfarrer der als Agent zwischen die Fronten sich einander sinnlos bekämpfender Geheimdienste gerät. Mit einem solchen Plot "muß" Pohl natürlich geradezu zur Hochform auflaufen. Der Rest seiner Bücher ist mittelmäßig aber immer noch lesenswert. So z.B. „Mensch+“, „ Die Unsterblichen und die Toten“ und die Kurzgeschichtensammlungen „Der Herr der Himmel“, "Mondschein auf dem Mars" (Goldmann 0148 ISBN 3-442-23148-5) und „Die besten Stories von Frederik Pohl“ (Moewig-Playboy 6719 ISBN 3-8118-6719-9). Deutlich schwächer sind „Welt auf neuen Bahnen“ und „Gateway“

-Sheckley, Robert: Robert Sheckley ist einer meiner absoluten Lieblingsautoren. Kaum ein anderer ist so witzig und so originell wie er! Seine Kurzgeschichten sind oft amüsant und nie langweilig. Sie wurden u.a. bei Bastei im „Großen Robert Sheckley Buch“ ( ISBN 3-404-24070-7) und im „Zweiten Robert Sheckley Buch“ (ISBN 3-404-24090-1) gesammelt. Die beiden Bände bringen es zusammen auf mehr als 1400 Seiten hervorragender Qualität! Seine Romane sind leider weniger umfangreich. „1. Preis Allmächtigkeit“ (Bastei 3-404-22040-0) hat auch andere Autoren beeinflußt. So hat Douglas Adams bei diesem Werk geklaut. Lesenswert sind auch „Dramokles (Bastei ISBN 3-404-22081-1) und der Seelentourist (Bastei ISBN 3-404-22071-4).

-Silverberg, Robert: Kaum ein Autor schreibt Bücher mit so unterschiedlicher Qualität wie Robert Silverberg. Seinen Höhepunkt erlebte er Ende der 60´er als in der SF viele neue Ideen entwickelt wurden. Silverberg gehört zu den Pionieren des "Innerspace". Dabei steht nicht mehr der Weltraum (Outer Space) im Vordergrund, sondern Denken und Fühlen von Personen die außerhalb dessen stehen, was man als normale Menschheit bezeichnen könnte. Zu diesen Werken zählen „Noch einmal Leben“ und das exzellente Buch „Es stirbt in mir“ (Moewig 3657 ISBN 3-8118-3657-9). In den 50´ern und 70´ern hat Silverberg kaum etwas bemerkenswertes geschrieben. Seine Fantasy-Romane über Lord Valentine (Majipoor Chroniken / Krieg der Träume) sind eher mittelmäßig und nur etwas für Fans. Mittelmäßig sind auch die Bände „Beobachter aus dem All“ und „Das heilige Atom“. Die Bücher „Zeitpatrouille“ und „Menschensohn“ sind als schwach in Erinnerung. Besser sind die „Mysterien von Belzagor“ und „Zeit der Wandlungen“ (in Exotische Welten bei Knaur 5 778 ISBN 3-426-05778-6). Das gilt auch für das Buch „Nach all den Jahr-Milliarden“ (Moewig ISBN 3-8118-3601-3). Es ist im Tagebuchstil geschrieben. Tagebücher gehen immer von bekannten Hintergründen aus und sind deshalb für die SF nur bedingt tauglich. Positiv sind jedoch ein paar recht originell gezeichnete außerirdische Charaktere. „Revolte im Jahr 2100“ (Goldmann 3-442-23352-6) beginnt recht schwach als Love-Story mit allerlei logischen Defiziten, steigert sich jedoch zur Mitte, um gegen Ende in eine etwas platte Handlung abzugleiten. Ein ungewöhnlich guter Zeitreiseroman ist „Zeitspringer“ (Goldmann ISBN 3-442-23394-1). Er spielt in einer übervölkerten, totalitären Zukunft, deren Bewohner ihren beengten Verhältnissen durch Zeitreisen zu entkommen versuchen. Die "Bruderschaft der Unsterblichlichen" (Moewig 3500, ISBN 3-8118-35009) ist ein Buch an der Grenze zur Main-Stream Literatur. Auch wenn es kein Spitzenwerk ist, so ist es doch recht lesenswert. Es handelt von 4 Burschen die in einem einsamen Kloster die Unsterblichkeit erlangen wollen. Dazu müssen nach den Regeln der dortigen Bruderschaft jedoch 2 von Ihnen sterben. Das Buch lebt natürlich von der Spannung die diese 'Todesfrage' aufwirft. Die Anfahrt zum Kloster nimmt als Spannungsaufbau mehr als 2/3 des Buches in Anspruch und ist etwas zu lang geraten. Dennoch ist das Werk nie wirklich langweilig. Das Silverberg auch in der Lage ist, exzellente Kurzgeschichten zu schreiben, beweißt er in seinen Sammlungen "Der Schatten dunkler Flügel" (Goldmann 0203 ISBN 3-442-23203-1) und "Der Erde anderer Schatten (Goldmann 23333 ISBN 3-442-23333-X).

-Simak, Clifford D.: Die Bücher Simaks sind in Originalität und Qualität mindestens mit denen der Klassiker Asimov und Clarke vergleichbar. Positiv aufgefallen sind: "Mastodonia" (Knaur 5748 ISBN 3-426-05748-4), "Poker um die Zukunft" (Knaur 5768 ISBN 3-426-05768-9), "Raumstation auf der Erde“ (Goldmann 23032 ISBN 3-442-23032-2), „Paradies Erde“ (Heyne 3370 ISBN 3-453-30247-8) und „Planet zu Verkaufen“ (Moewig-Terra 113). Von Simak wurden auch eine Reihe von Kurzgeschichtensammlungen veröffentlicht. Gut ist u.a. „Der einsame Roboter“ (Goldmann 045) Neben der Titelgeschichte ist die Story „Der verschuldete Planet“ bemerkenswert. Hier versucht ein ausgebufftes, aus Robotern bestehendes, interplanetares Verkäuferteam einem rückständigen Planeten mit allerlei Werbetricks seine Waren anzudrehen. Dabei kommt der Humor wirklich nicht zu kurz! Ein Buch aus mehreren verbundenen exzellenten Kurzgeschichten ist: "Als es noch Menschen gab" (Goldmann, ISBN 3-442-23036-5) Sie zählen zu den großen Klassikern der SF und sind vielleicht unter dem amerikanischen Titel "City" noch bekannter. Ein eher mittelmäßiger Roman ist "Shakespeares Planet". Es gibt eine Reihe philosophischer Monologe die einfach etwas zu lang geraten sind (Vielleicht war ich auch beim lesen etwas zu müde).

Smith, Cordwainer: Cordwainer Smith war beim amerikanischen Geheimdienst Spezialist für psychologische Kriegsführung. Dies macht sich auch in seinen Kurzgeschichtensammlungen bemerkbar. Seine Storys treffen stets mitten ins Herz. Um diese Wirkung zu erzielen, ist eine hochwertige Übersetzung notwendig. Deshalb sind die in der Phantastischen-Bibliothek des Suhrkamp-Verlages erschienenen Bände denen bei Moewig deutlich überlegen. Die Smith´schen Geschichten sind in Farbigkeit und Detailreichtum kaum zu überbieten. Die Ideen die dieser Autor in einer Kurzgeschichte umsetzt, reichen anderen Autoren für mehrere Romane.- Mit anderen Worten, es handelt sich um hochkomprimierte Qualität! Besonders positiv aufgefallen sind: „Die kleinen Kadtsen von Mrs Hudson“ und „Seher leben vergeblich“.

-Spinrad, Norman: Als ein sehr gutes Buch ist „Champion Jack Barron“ in Erinnerung. Da es geliehen war ist die ISBN-Nummer und Verlagsnummer unbekannt. Es ist jedoch wahrscheinlich bei Bastei erschienen. Sehr schwach ist das fast unzumutbare Buch „Der stählerne Traum“. Es besitzt lediglich das Niveau eines oberflächlichen Splatterromans.

-Strugatzki Arkadij und Boris: Das russische Autorenteam ist u.a. durch die Verfilmung einiger seiner Romane bekannt geworden. Ihr „Picknick am Wegesrand“ (Suhrkamp-Verlag) ist ihr bestes und bekanntestes Werk. Die erstklassige Filmversion von Tarkovski (“ Stalker“) ist sehenswert. Ein bekanntes Werk ist auch „Die Schnecke am Hang“. Es ist jedoch sehr schwer zu lesen und daher nichts für Anfänger. Eines ihrer schwächsten Bücher ist „Es ist nicht leicht ein Gott zu sein“ (Ullstein 22254). Darauf kann man wirklich verzichten. Selbst die vielkritisierte Filmversion von R.Fleischer ist besser!

-Vance, Jack: Vance ist ein Grenzfall zwischen guten und mittelmäßigen Autor. Seine Stärke liegt eindeutig in seinen Kurzgeschichten und Kurzromanen. Auf wenigen Seiten gelingt es Ihm die farbigsten und interessantesten Welten und Kulturen zum Leben zu erwecken. Darin wird er wohl nur von Cordwainer Smith übertroffen. Positiv aufgefallen sind die Sammlung „Drachenbrut“ (Bastei 24087 ISBN 3-404-24087-1) sowie die Kurzgeschichte „Die Mondmotte“. Seine umfangreicheren Werke wie z.B. die Romane „Krieg der Gehirne“ und die „Kriegssprachen von Pao“ sind mittelmäßig oder schwach. Letzteres gilt auch für die meisten seiner Fantasy-Romane. Eine Ausnahme ist "Kaste der Unsterblichen" (Moewig 3609 ISBN 3-8118-3609-9). Die Handlung dieses Buches ist straff und die Spannung wird zum Ende gesteigert.

-Verne Jules: Auch wenn Verne das Talent besaß aus dem 19´Jahrhundert weit in die Zukunft zu blicken, so ist er doch in Sprache und Stil ganz seiner Zeit verhaftet. Der Engländer ist stets der gelassene Gentleman, der Deutsche stets der ordentliche Tüftler , der Amerikaner der wagemutige Pionier und der Franzose der charmante Lebemann. Doch kann man an den oft liebevollen Charakterisierungen auch gefallen finden und sie als satirisches Element betrachten. Verne hat mehr als Hundert Bücher veröffentlicht. Lesenswert und von stets gleichbleibender Qualität sind nicht nur die jedermann bekannten Klassiker 20000 Meilen unter dem Meer, die 100 Millionen der Begum, die Reise zum Mittelpunkt der Erde und die Reise zum Mond, sondern auch weniger bekannte Titel wie Der Stahlelefant, Robur der Eroberer oder Die Kinder des Kapitäns Grant u.v.a.. Aufpassen muß man bei der Übersetzung. Diogenes ist über jeden Zweifel erhaben. Doch andere Verlage bringen zum Teil erheblich gekürzte Ausgaben auf dem Markt!

-Vonnegut, Kurt: Er ist ein Liebling der amerikanischen Literaturkritik und tatsächlich sind ein paar seiner Werke erstklassig. Die absolute Nr.1 ist Die Katzenwiege (rororo 12449 ISBN 3-499-12449-1. An Nr. 2 steht Das Höllische System (Goldmann 9174 ISBN 3-442-09174-8). Der Rest ist mittelmäßig. So z.B. Galapagos, Die Sirenen des Titan und Gott segne Sie Mr. Rosewater.

-Wilhelm, Kate: Diese Autorin schrieb eine Reihe von Büchern mit großer visionärer Kraft. So z.B. das vielfach ausgezeichnete Werk „Hier sangen früher Vögel“ (Heyne 3600). Störend ist jedoch zuweilen der etwas feministische Touch. Spannend ist das „Killer Ding“ (Bastei 23179 ISBN 3-404-23179-1). Dabei handelt es sich um eine „lange Kurzgeschichte“ Der Leser steht sofort in der Handlung. In kunstvollen Rückblicken wird er in nachhinein mit den Ursachen des Geschehens bekannt gemacht.


2. mittelmäßige Bücher und Autoren die gelesen werden können

-Aldiss,, Brian W.: Aldiss ist einer der bekanntesten SF-Autoren überhaupt. Dies liegt jedoch mehr an der größe als an der Qualität seines Schaffens. Bekannt ist er u.a. durch seine 1800 Seiten umfassende Helliconia Trilogie (Heyne 4678 ISBN 3-453-03928-0 ). Bei der größe dieses Werkes ist es nicht verwunderlich, wenn es zu Längen und kleineren Widersprüchen kommt. Letzteres mag aber auch daran liegen, das Teile des Buches von seiner Frau geschrieben wurden und es einfach Koordinierungsprobleme gab. Gut lesbar ist „Graubart“ (Bibl. der SF-Lit. Nr. 74 ISBN 3-453-03449-X). Sein in Deutschland meist geschätzter Roman ist vielleicht Kryptozoikum (Ullstein 3277 ISBN 3-548-13277-4).

-Anderson, Poul: Anderson ist einer der klassischen Autoren der 40´er und 50´er Jahre. Die Spaceopera war stets sein Spezialgebiet. Die meisten seiner zahllosen Bücher ist mittelmäßig oder schwach und muß nicht unbedingt gelesen werden. Eine Ausnahme sind seine Chroniken um die Polesotechnische Liga. Die Bände „Die Sternenhändler“, „Die Friedensstifter“, „Satans Welt“ und „Mirkheim“ sind im Sammelband „Die Sternenhändler“ erschienen (Bastei 23156 ISBN 3-404-23156-2). In den ersten 2 Bänden dieser Tetralogie entwickelt Anderson mit dem cleveren, dicken Sternenhändler van Rijn eine der sympathischsten Figuren der SF. Schwächer, aber immer noch lesbar sind die Geschichten um den Weltraumagenten Dominic Flandry.

-Ballard, J.G.: Eigentlich sind alle Bücher von Ballard gleich aufgebaut. Stets geht die Welt unter. Hoffnung gibt es nicht. Wie die Welt untergeht ist unwesentlich und wird darum oft kaum erklärt. Ballard beschreibt wie sich die Menschen dem unausweichlichen Ende stellen. Dies macht er jedoch sehr gut! Darum sollte man schon einen Ballard gelesen haben. „Karneval der Alligatoren“ und „Kristallwelt“ sind nicht schlecht! Sein bestes Buch ist ohne Frage die Kurzgeschichtensammlung „Der vierdimensionale Alptraum“ (Suhrkamp 1014 ISBN 3-518-37514-8). Eine der wenigen Ausnahmen mit einem positiven Schluß ist "Amerika" (Suhrkamp 895 ISBN 3-518-37395-1). Auch hier steht das menschliche Verhalten in Krisensituationen im Vordergrund. Es gibt jedoch mehr Handlung als in den meisten Ballard-typischen Romanen. Dafür sind die Charaktere und Ihre Handlungsmotive vielleicht etwas schwächer gezeichnet..

-Benson, Donald R.: In seinem Buch "Zwischenhalt" (Heyne 4052, ISBN 3-453-30995-2) landen einmal mehr Außerirdische auf einer von ihnen als primitiv empfundenen Erde. Einmal mehr kommt es zu Irritationen beim Vergleich der Zivilisationen und einmal mehr kommt dabei der Humor nicht zu kurz. - Kurzweilige Unterhaltung!

-Bester Alfred: Wer von der SF nur unterhalten werden möchte ist mit Bester bestens bedient! Die Handlung folgt Schlag auf Schlag. - Für Spannung ist in jedem Augenblick gesorgt. Das Übermaß an Aktion führt jedoch zu Vernachlässigungen beim Drehbuch und bei den Charakteren. Die besten, unbedingt lesenswerten Bücher von Bester sind „Tiger, Tiger“ (Heyne 4306 ISBN 3-453-31304-6) und „Demolotion“ (Heyne 3670 ISBN 3-453-30587-6)

-Chesterton G.K.: Dieser in Britannien im letzten Jahrhundert sehr bekannte Intellektuelle, ist heute in Deutschland fast vergessen. Lediglich seine Figur des „Pater Brown“ erfreut sich gewisser Beliebtheit. Dabei hat Chesterton mehr zu bieten! Er hat auch ordentliche SF mit karikierenden Unterton geschrieben. So z.B. „Der Held von Notting Hill“ herausgegeben von Carl Amery im „Chesterton Omnibus“ (Heyne Bibl. der SF.Lit Nr. 104 ISBN 3-453-06633-2)

-Crichton, Michael: Zahlreiche Werke dieses Autors wurden in Hollywood verfilmt. Darunter war auch sein SF-Roman „Andromeda“ (Knaur 680 ISBN 3-426-05731-X). Es ist kein überragendes Buch, kann aber gut gelesen werden.

-Delany, Samuel R.: Delanys Bücher sind lyrische Prosa oder prosaische Lyrik. Sein Ziel ist es vorrangig Stimmungen und Bilder im Kopf seiner Leser zu erzeugen. Die Story ist oft eher unwichtig. Leider ist eine 2-Seiten lange Beschreibung eines Sonnenuntergangs nicht jedermanns Sache. Delany muß jedoch zugestanden werden, daß er trotzdem nie langweilig wird! Er ist eindeutig der größte Dichter der SF. Sein Hauptwerk ist, zumindest dem Umfang nach, das mehr als 1000 Seiten dicke „Dhalgren“. Es handelt von einem Dichter (Delany???) der durch eine halbverwüstete Stadt irrt und dabei allerlei (auch erotische) Abenteuer erlebt. Hauptschwäche dieses Buches ist neben seinem Umfang der Schluß. Er wirkt eher wie ein Abbruch, als wie ein Ende und läßt den Leser nach 1000-seitiger Lese-Arbeit unbefriedigt zurück. Trotzdem sollte man von Delany etwas gelesen haben. Für Anfänger empfiehlt sich „NOVA“ (Heyne Bibl. der SF Literatur 87 ISBN 3-453-05797-X) oder seine Kurzgeschichtensammlung „Treibglas“ (Bastei 24029 ISBN 3-404-2 4029-4). Titel wie „Einstein Orpheus und andere“ oder „Babel 17“ sind entweder schwieriger oder schwächer.

-Dominik, Hans: Der 1945 verstorbene Autor gehört zu den Klassikern der deutschen SF und kann gut gelesen werden. So z.B. „Flug in den Weltraum“ (Uebenreuter T100)

-Effinger, George Alec: Der Autor ist durch seine Marid-Audran-Trilogie bekannt geworden. Anders als bei vielen anderen Fortsetzungsromanen ist der 1. Band schwächer als die Folgebücher. In das „Das Ende der Schwere“ (Heyne 4842 ISBN 3-453-05367-2) wird zu viel Zeit dazu verwendet, die Cyber-Punk-Welt des Trilogie-Titelhelden zu schildern. Spannung gibt es erst am Schluß. Band 2 „Ein Feuer in der Sonne“ (Heyne 4843 ISBN 3-453-05368-0) ist da deutlich besser und eindeutig der Höhepunkt der Serie. In Band 3 gibt es einen Absturz. Bei ihm handelt es sich nur noch um eine ganz normale Superheldenstory.

-Feintuch, David: Es gibt wenige Romanserien deren Qualität mit der Anzahl der Bände zunimmt. Feintuchs Saga um den Titelhelden Nick Seaford macht da eine Ausnahme. Der erste Band ist recht schwach (Sternenkadett Nick Seaford Bastei ISBN 3-404-23169-4). Gnadenlos werden sämtliche Klischees der SF durchgehechelt. Es gibt laserschwingende Piraten, meuternde Mannschaften und mutige Kapitäne die kreischende, blonde Frauen aus den Armen glibberiger, grüner Monster befreien. Im 2 Band hat Feintuch sich davon frei geschrieben. Mit seinem „Commander Nick Seaford“ (Bastei ISBN 3-404-23178-3) hat er einen unkonventionellen, interessanten Charakter geschaffen. Von seiner Mannschaft geschätzt, verzehrt er sich bei allen Entscheidungen in (inneren) Selbstzweifeln, wobei seine tiefe Religiosität immer wieder auf die Probe gestellt wird. Auch der 3 Band „Capitain Nick Seaford“ (Bastei ISBN 3-404-23184-8)ist wieder sehr spannend zu lesen. Zum Ende versteht es der Autor die Dramatik fast ins unerträgliche zu steigern und die Handlung mit einen großen Knall anzuschließen. Nach Band 3 war wohl eine weitere Steigerung nicht mehr möglich. Band 4 ist wieder etwas schwächer. Konsequenter Weise hat Feintuch im Epilog deutlich gemacht, daß dies sein letzter Seafort-Roman sein wird. Wer die ersten 3 Bücher gelesen hat, wird natürlich trotzdem nicht auf Band 4 verzichten wollen. In „Kommandant Nick Seafort“ (Bastei ISBN 3-404-23190-2) spielt Seafort den Leiter der Kadettenakademie der Sternenflotte. Das Buch ist reich an Rückblicken in die eigene Kadettenzeit des Kommandanten. Viele Details und Anspielungen der ersten 3 Bände gewinnen an Sinn und Bedeutung. Es wird klar das die Tetralogie tatsächlich ein gut konzipierte Gesamtwerk ist. Der interessante Charakter wird noch weiter aus gebaut, - die Handlung kommt diesmal dadurch etwas zu kurz, dennoch gibt es natürlich wieder einen furiosen Schluß. In "Der Sohn des Fischers" (Bastei ISBN 3-404-23197-X) versuchte sich der Autor an einigen Neuerungen. Es steht nicht mehr der Ich-erzählende Held im Vordergrund. Die Geschichte wird statt dessen aus der Sicht wechselnder Personen erzählt. Nick Seaford wird als Erzähler nicht reaktiviert und ist im Roman nur eine Nebenperson. Im Mittelpunkt steht Seafords Sohn, der leider während des gesamten Buches recht farblos bleibt. Dies liegt sicherlich auch daran, daß der Autor ihn als konventionellen "Superhelden" mit großer Intellegenz und Integrität angelegt hat. Sein Nick Seaford war interessant, weil sich seine Größe aus seinen Schwächen ergab. Diese Schwächen fehlen leider dem "Sohn des Fischers". So ist Feintuch diesmal nur ein leidlich spannendes aber kein mitreißendes Buch gelungen.

-Fuhrmann, Rainer: „Das Raumschiff aus der Steinzeit“ (Verlag-Neues Leben) gehört zu den lesenswerteren SF-Romanen aus ostdeutscher Produktion

-Galouye, Daniel F.: „Similacron Drei“ ist ein vom Solipsismus beeinflußter Roman. In ihm erkennen die Menschen, als sie versuchen das Leben im Computer zu simulieren, das sie selbst nur eine Simulation sind. Diese Urangst der Menschen ist ein oft variiert es Thema guter SF.

-Gerold, David: Bekannt ist dieser Autor für die besten Drehbücher der Enterprise-Serie. Seine Romane haben jedoch selten soviel Witz. Trotzdem sind sie nicht schlecht. So u.a. „Ich bin Harlie“ (Heyne 3416 ISBN 3-453-30306-7) und „Zeitmaschinen gehen anders“ (Heyne 3478 ISBN 3-453-30364-4). Im Genre der Spaceopera versuchte er sich mit „Die Reise der Jona“ (Bastei 23117, ISBN 3-404-23177-5). Offenbar schwimmt er mit diesem Buch auf einer Modewelle. Seit dem Erfolg von Feintuchs „Seafort-Büchern“ sind pflichtbewußte, harte Weltraumkapitäne die ein Problem mit der Religion haben, etwas das viele Autoren gerne kopieren, ohne die Qualität des Originals zu erreichen.

-Harris Robert: In Vaterland variiert Harris wieder einmal das alte, ursprünglich wohl von Dick entwickelte, Parallelweltthema, was wäre wenn die Deutschen den Krieg gewonnen hätten. Auch wenn das von ihm entwickelte Szenario nicht unbedingt glaubwürdig ist, so kann man dem Werk einen gewissen Wert nicht absprechen. Die Charaktere sind gut und die Handlung spannend.

-Heinlein, Robert A.: Farnhams Oase, Die Ausgestossenen der Erde (Goldmann 079)

-Huxley Aldous: Die „Schöne neue Welt“ ist ein echter Klassiker der SF. Dieses Buch wird von der Kritik geliebt und ist wirklich nicht schlecht. Man sollte es gelesen haben.

-Jones, D.F.: "Colossus" ist ein Buch mit ordentlichen Unterhaltungswert aber ohne tieferen Sinn. Es geht um das oft wiederholte Thema des Supercomputers der der Kontrolle seines Schöpfers entgleitet und sich zum (Willkür)-Herrscher über die Menschheit aufschwingt.

-Kilworth, Garry: In „Die Nacht von Kadar“ strandet eine Raumschiffbesatzung auf einem fremden Planeten. Obwohl sie Ihre Erinnerungen verloren hat, legt die Ausrüstung nahe, das sie eine Kolonisierung vornehmen sollen. Das Buch schildert die Lebens-Sinnsuche dieser Menschen. Das Buch ist leidlich unterhaltend und besitzt einen Schluß, der auf überraschende Weise die aufgetürmten Rätsel zu lösen vermag.

-Leiber, Fritz: Eigentlich sind von Ihm keine großen Romane in Erinnerung geblieben. Gut ist auf jeden Fall seine Kurzgeschichtensammlung bei Moewig-Playboy (6709 ISBN 3-8118-6709-1)

-Moore, Ward: „Der große Süden“ (Heyne Bibl. der SF-Lit. Nr.70 ISBN 3-453-02756-6) In diesem Klassiker des Parallelweltromans beginnt die Geschichte sich ausnahmsweise schon beim amerikanischen Bürgerkrieg zu verzweigen. Sein Katastrophenroman „Es grünt so Grün“ (Moewig 3510 ISBN 3-8118-3510-6) ist gleichfalls nicht schlecht.

-Niven, Larry: Das beste Buch von Niven ist das in Coproduktion mit David Gerrold entstandene Werk „Die fliegenden Zauberer“ (Heyne 3489). Niven war wohl für die (eher mäßige) Handlung zuständig, während Gerrold den Humor einbaute. Zumindest ist der Rest von Nivens Werk weit weniger amüsant. Trotzdem können Bücher wie „Der Splitter im Auge Gottes“ und "Der Baum des Lebens" (Goldman 0211 ISBN 3-442-23211-2) immer noch recht gut gelesen werden. Eine klassische Space-Opera ist sein aus zahlreichen Bänden bestehender Ringweltzyklus. Allerdings ist nur der spannende erste Band „Ringwelt“ (Bastei 3-404-24003-0) lesenswert. Die Folgebände leiden darunter, daß Niven die im 1. Buch gesetzten Prämissen relativiert und die dort entwickelten Charaktere demontiert. Ein spannender SF-Krimi ist "Ein Mord auf dem Mond" (Bastei 480 ISBN 3-404-23028-0)

-Oliver, Chad: „Die vom anderen Stern“ (Heyne 3090) ist eine etwas andere Invasionsstory, und vielleicht deshalb einigermaßen lesbar.

-Panshin, Alexei: Seine Romane um den "Dandy" Anthony Villers besitzen einen hohen Unterhaltungswert. Der Humor ist dabei nicht so ironisch wie bei Sheckley, wird aber auch nicht nach der Art von Harrison und Pratchett mit dem Holzhammer verabreicht. Die Komik ergibt sich aus dem Verhalten einer bornierten adeligen Oberschicht in Situationen des alltäglichen Lebens. Im Mittelpunkt steht der stets souveräne Anthony Villers der alle Probleme mit gelasssen Understatement zu lösen vermag. Ein Schwachpunkt der Bücher ist die Vielzahl der handelnen Personen. So sorgen in dem 166-Seiten Roman "Maskenwelt" (Bastei ISBN 3-404-21167-7) etwa 15 verschiedene Charaktere für Verwirrung. Das beste Buch der Reihe ist "Die Blurb-Revolution" (Bastei ISBN 3-404-21162-6). Auch Band 1 "Der galaktische Dandy" (Bastei ISBN 3-404-21158-8) sollte nicht versäumt werden.

-Piper, H.Beam: Anders als erwartet haben die Geschichten vom „kleinen Fuzzy“ (Terra 319) und „Fuzzy Sapiens“ (Terra 321) recht gut unterhalten. Pipers „Die Weltenplünderer“ ist dagegen wirklich schlecht!

-Roberts, Keith: Sein Roman „Pavane“ (Heyne 4395 ISBN 3-453-06224-8) ist eine reizvolle Sammlung von Kurzgeschichten, aus einer Parallelwelt, die etwas an ein technisch aufgepepptes viktorianisches Zeitalter erinnert.

-Samjatin, Jewgenij: Neben Huxley´s „Schöne Neue Welt“ gilt Samjatins „WIR“ als wesentlicher Vorgänger für Orwells „1984“. In allen 3 Büchern besteht die zentrale Handlung in einem Auflehnen gegen eine totalitäre Gesellschaft. - Und doch sind diese 3 Werke kaum miteinander zu vergleichen. Jedes ist des Lesens würdig.

-Siodmak, Curd: „Donovans Gehirn“ (Terra T147) Dieses Buch wurde auch in Hollywood mehrfach verfilmt. Vielleicht ist es nicht besonders gut. Aber immerhin ist es von einem der wenigen dt. SF-Autoren denen es gelang sich (in den USA lebend) international einen Namen zu machen.

-Sprague de Camp, Lyon: Eine gute Kurzgeschichtensammlung dieses Autors ist "Ein Yankee bei Aristoteles" (Heyne 3719 ISBN 3-453-30622-8)

-Varley, John: Varleys Bücher sind nicht schlecht! Sie konzentrieren sich jedoch zu sehr auf das Denken und Fühlen der handelnden Personen und wirken deshalb zu langatmig. Gern gelesen wurde „Der heiße Draht nach Ophiuchi“ (Heyne 3852 ISBN 3-453-30781-X) und die Science-Fiction-Fantasy-Mischung "Der Satellit" (Heyne 3986 ISBN 3-453-30921-9).

-Wells H.G.: Bekannte Titel von Wells sind u.a. Der Schläfer, Menschen Göttern gleich und natürlich sein sehr gut verfilmter Kurzroman „Die Zeitmaschine“. Wells zählt zu den Gründern der modernen SF. In Sprache und Stil oft noch ganz dem 19´Jahrhundert verhaftet schuf er doch Ideen, die heute in vielfacher Bearbeitung und Variation zu Grundthemen der SF gehören. Wie bei allen Klassikern gilt: Der echte Fan sollte sie gelesen haben!

-Wyndham, John: Die Thematik bei Wyndham ist die gleiche wie bei Ballard. - Stets geht auf originelle Weise die Welt unter. Wyndham besitzt jedoch nicht die literarische Qualität seines britischen Kollegen. Dieses Defizit wird jedoch durch Originalität kompensiert. Lesenswert ist sein bekanntestes Werk „Die Triffids“ (Heyne 3134). Es wurde auch zu einem recht guten Hörspiel verarbeitet. „Kuckuckskinder“ (Suhrkamp 277 ISBN 3-518-38393-0) ist immer noch gutes Mittelmaß.


3. schlechte Bücher (und Autoren) die gemieden werden sollten

(in dieser Liste finden sich Bücher die als schwach in Erinnerung blieben oder dem gnädigen Vergessen anheim gefallen sind.)

-Anthony, Piers: „Die seltsamen Geschäfte des Mr. Fisk“ (Bastei 23158 ISBN 3-404-23158-9) ist schwach. Es gibt dennoch einen Abschnitt der lesenswert ist, und zwar jene in der der Titelheld vom einem Einbalsamierungsroboter behandelt werden soll (Seite 162 ff.)

-Blish, James: „Tausend Milliarden glückliche Menschen“

-Cherryh, C.J.: Die Bücher dieser Autorin erinnern stets an den Inhalt amerikanischer TV-Soap-Operas. Nach dem Lesen weiß man nie so recht warum man in das Buch hinein geschaut hat. - Dallas im Weltraum - Das bringt nichts! Als schwach empfunden wurden „Pells Stern“ und die Cyteen-Trilogie.

-Dante Alighieri: Alle Welt schwafelt von „Dantes-Inferno“ ohne den ersten Teil seiner göttlichen Komödie jemals gelesen zu haben. Dazu kann man sie nur beglückwünschen! Zwar muß man Dante ein Talent beim Spiel mit Bildern und Allegorien (besonders am Anfang des Buches) zugestehen. Doch war dies allenfalls im 14´Jahrhundert revolutionär. Der größte Teil des Buches befaßt sich mit einer kleinlichen, provinziellen Abrechnung mit Dantes persönlichen und politischen Gegnern. Die stete Wiederholung der sich ähnelnden Höllenqualen wirkt langatmig. Ständig fällt Dante bei Ihren Anblick in Ohnmacht, bricht in Tränen aus oder verschließt die Augen. Alles wirkt eher zäh als flüssig.

-Dickson, Gordon R.: „Nichts für Menschen“ ist schwach. „Mit den Augen der Fremden“ und "Unter dem Banner von Dorsai" sind mittelmäßig.

-Gibson, William: Kein anderer SF-Autor der 80´er Jahre ist so gefeiert worden wie William Gibson. Sein Roman „Neuromancer“ gilt als Schöpfungswerk einer neuen Literaturgattung - des Cyberpunks. Wenn so die weitere Zukunft der SF aussehen sollte, so hat sie mich als Fan verloren. Gibson schreibt einfach schlecht! Seine Bücher wirken konfus und in jeder Beziehung oberflächlich. Die Handlung ist sprunghaft und undurchsichtig, die Charaktere besitzen kaum Tiefe und Glaubwürdigkeit.

-Guin, Ursula K. le: Sie hat zwar kein wirklich bemerkenswertes Buch geschrieben, Dafür ist auch keines ihrer Werke wirklich schlecht. Trotzdem muß man sie nicht gelesen haben.

-Harrison, M.John: In meiner Hand die Erde

-Heinlein, Robert A.: Die Tramps von Luna / Bürgerin des Mars / Sternenkrieger

-Kuttner, Henry: Alle Zeit der Welt -Fury

-Leiber, Fritz: „Eine große Zeit“. Obwohl mit dem Hugo ausgezeichnet, ein unglaublich schlechtes Buch. Alles ist viel zu hektisch und die Story wird nicht glaubwürdig vermittelt.

-Martin George R.R.: „Science Fiction Preisträger“. Auch wenn es viel zu wenig Anthologien gibt, so ist die Kurzgeschichtensammlung von Martin mit Campbell-Preisträgern eher langweilig.

-McDonald Ian: „Schere schneidet Papier wickelt Stein“. Das dieses Buch so schlecht bewertet wird liegt vielleicht an den enttäuschten Erwartungen nach dem überschwenglichen Lob anderer Kritiker.

-Moorcock, Michael: Neben den Illuminaten-Büchern von Robert Wilson und Robert Sheer sind die Jerry-Cornelius-Chroniken (Band 1 Miss Brunners letztes Programm) das bekannteste Beispiel der literarischen Pop-Art in der SF. Wie auch ihre Vorbilder in der bildenen Kunst zeichnen sich diese Bücher durch Oberflächlichkeit und Sprunghaftigkeit aus.- Geschmackssache!

-Panshin, Alexei: "Welt zwischen den Sternen" gilt als sein bekanntestes und bestes Buch. Leider ist es ein Werk mit Schwächen. Der Handlung und den Personen fehlt es ein wenig an Glaubwürdigkeit. Dennoch gibt es auch Höhepunkte. Z.B. die Stelle an der ein Shuttle-Steuermann der jungen Heldin über mehrere Seiten ein Märchen aus seiner Kindheit erzählt.

-Shaw, Bob: „Orbitville“.Anders als der Covertext verspricht,- wirklich schlecht!

-Shaw, Bob: Magniluct

-Stoker, Bram: „Dracula“. Obwohl soo bekannt, ist dieses Buch beim Lesen eine echte Enttäuschung. Es ist angefüllt mit (nicht nur chauvinistischen) Klischees des 19´Jahrhunderts. Es wirkt abgeschmackt, unrealistisch und überhaupt nicht gruselig.

-Sturgeson, Thedore: „Venus plus X“ hält nicht was der Einband verspricht. Obwohl Sturgeon eigentlich ein guter Autor ist, ist dieses Buch schwach und sollte gemieden werden.

-Tenn, William: Von Menschen und Monstern

-Tolkien, J.R.R.: Es ist ein Rätsel, warum seine Trilogie „Der Herr der Ringe“ immer wieder gelobt wird. Seine Märchenwelt von Elf(b)en, Zwergen und Zauberern ist einfach platt und kann kaum Kinder bis zum 5. Lebensjahr unterhalten. Zumindest ein 6-jähriger wäre schon unterfordert. Die Handlung ist schon nach dem ersten der 3 Bände bis zum Schluß voraussehbar. Tolkiens Zwang selbst kleinste Handlungs-Nebenstränge zu einem Happy-End zu führen, schadet seinem Werk. Auch wenn man ihm zuweilen eine gewisse Originalität nicht absprechen kann, so lohnt diese doch nicht das Lesen der mehr als 1400 Seiten.

-Vogt, A.E. van: Van Vogts Bücher sind einseitig Action-orientiert. - Dabei kommt die Logik der Handlung und die Zeichnung der Charaktere eindeutig zu kurz. Es gab immer wieder ernsthafte Versuche diesen Erfolgsautor zu interpretieren. Einige Ergebnisse sind interessant und scheinen eine Neubewertung zu fordern. Dennoch gibt es von Vogt kein Buch das wirklich spannend ist. Die konfusen Handlungabläufe machen jeden positiven Eindruck zu nichte. Bekannte Werke sind Null-A, Slan und Ischer (Heyne Bibl.der SF Lit Nr. 73 ISBN 3-453-31287-2). Letzteres ist eine Sammlung von 3 Novellen und kann am ehesten noch als akzeptabel gelten.

-White, James: Von der ganzen Orbital-Hospital-Reihe ist nur das Erste (Hospital Station) und vielleicht das zweite Buch (Star Chirurg) lesbar. Die Serie baut schnell ab.

-Williamson, Jack: Klassischer Space-Opera-Autor mit ausschließlich schwachen Romanen und Kurzgeschichten. Der Klassiker „Die Zeitlegion“ erreicht bestenfalls Mittelmaß und darf gemieden werden.

-Wolfe, Gene: Der fünfte Kopf des Zerberus

-Woronin, Pjotr: „Sprung ins Übermorgen“ Der aus der Ex-UDSSR stammende Roman ist in den 70´ern wohl nur wegen seiner naiv-ideologischen Aussage in der DDR übersetzt und gedruckt worden.

-Zelazny, Roger: Obwohl oft ausgezeichnet gibt es keine Bücher von ihm, die Gefallen gefunden haben. Schwach sind „Der Herr der Träume“ und „Fluch der Unsterblichkeit“. Lediglich sein in Coproduktion mit P.K. Dick entstandenes Buch: „Der Gott des Zorns“ (Bastei 22006 ISBN 3-404-01125-2) ist wirklich gut. Dies ist jedoch sicher eher Dicks Verdienst. Gut gefallen haben dagegen seine Kurzgeschichten. Sie wurden u.a. in „Die Türen seines Gesichts“ gesammelt (Moewig 3505 ISBN 3-8118-3505-X)

-Ziegler, Thomas: Die Stimmen der Nacht



Credo

Ein guter Roman zeichnet sich aus durch:
-eine unterhaltsame, glaubhafte, abwechslungsreiche und spannende Handlung,
-interessante glaubhafte Charaktere,
-einen phantasievollen Hintergrund
-und eine perfekte Sprache die es vermag die Geschichte auf zielgerichtete Art und Weise zum Leser zu transportieren.
(In gewissen Grenzen ist es möglich durch überdurchschnittliche Stärke in einem der genannten Faktoren, Schwächen in anderen Faktoren zu überdecken.)

Science Fiction ist eine besondere Kunst der Hintergrundgestaltung. Lediglich im Subgenre der Hard-Science-Fiction gibt es eine sehr enge Verknüpfung von Handlung und Hintergrund.

Beurteilungskriterium in dieser Datei ist einzig und allein das subjektive Lesevergnügen.



Ein letzter Tip:

Lange vergriffene Science Fiction Bücher kann man oft in speziellen Antiquariaten preiswert erwerben. Ein paar Versandantiquariate gibt es auch im Internet z.B. Twilight Books
Eine Hilfe sind auch die Buchsuchdienste unter:
http://www.buecher-suchdienst.com/
Nicht im Internet vertreten ist bislang: Udo´s Schmökerkiste, Höhenberg 14, 41539 Dormagen, Tel: 02133/40799. Man kann unter dieser Adresse eine Bestellliste anfordern oder eine Suchliste einschicken.
Die SF-Antiquariate präsentieren sich auch regelmäßig auf den Conventions.
Eine gute Seite mit URLs zu Conventions ist: http://www.sf-fan.de/
Nützliche Links und Infos zur Science Fiction gibt es unter der Homepage des "Science Fiction Club Deutschland e.V" unter: http://www.surf.to/sfcd
Weitere Infos zu den wichtigsten Conventions gibt es unter: http://www.geocities.com/Area51/Vault/3541/conliste.html
Ein Online Magazin mit vielen News zur SF gibt es unter: http://www.phantastik.de/




konstruktive Kritik bitte per e-mail an gaehrken@surfeu.de
Bauernweisheit zum Tage

Erstellt von: Bernd Gährken / Gaehrkren / Gahrken (gaehrken@surfeu.de),
Rheda-Wiedenbrück