Die mittlere
Oberflächentemperatur der Sonne beträgt etwa 5500
°C. Der Kernbereich eines Sonnenflecks, die so genannte Umbra
(„Kernschatten“), hat nur rund 4000 °C, der
Randbereich – oder auch Hof – der Penumbra
(„Halbschatten“) 5000 C. Bei diesen etwas
niedrigeren Temperaturen sinkt die Strahlungsintensität im
sichtbaren Licht bereits deutlich ab. Der Sonnenfleck erscheint
dadurch deutlich dunkler. Die
Sonnenoberfläche strahlt als schwarzer
Körper. Mit sinkender Temperatur verschiebt sich das
Maximum der Frequenzverteilung entsprechend dem Wienschen
Strahlungsgesetz zu niedrigen Frequenzen, also zu
grösseren Wellenlängen. Wenn die
Sonnenoberfläche als weiss oder gelb definiert ist,
müssten Sonnenflecken eigentlich rötlich
sein.
Auch wenn in der Praxis die rote Farbe nicht sichtbar ist, so sollte
sie sich doch messen lassen. Der Rotauszug eines RGB-Bildes sollte
zwischen Fleck und Oberfläche einen geringeren Kontrast
besitzen als der Blauauszug. Ein einfaches Bild mit einer Canon EOS
konnte diese Überlegung bestätigen.
Es wurde als RAW aufgenommen und verarbeitet.
Um sicher zu gehen wurde mehrfach gemessen. Doch das Ergebnis war immer
gleich. Der Kontrast von Rot zu Blau ist zwischen Fleck und
Oberfläche 65:100.
Die Werte des Raws könnten jedoch durch den
Sonnenfilter verfälscht worden sein. Daher wurde an der
Sonnenoberfläche ein Weissabgleich
vorgenommen.
Durch den
Weissabgleich ergab sich eine leichte Verschiebung. Nun ist
der Kontrast von Rot zu Blau zwischen Fleck und Oberfläche
76:100.
Das ist etwas geringer aber immer noch ein deutlicher Unterschied.
Die EOS-Aufnahme zeigte neben der Sonnenmitte auch den Sonnenrand. Es
wurde die Gelegenheit genutzt auch die Randabschattung genauer zu
bestimmen.
Als Nullpunkt der Skala wurde
der linke Sonnenrand verwendet. Die Mitte liegt bei 50%. Bei 80% des
Durchmessers ist die Helligkeit erst um 11% gefallen.
Bei 90% des Durchmessers sind es schon 18% und bei 95% schon 27%.
Danach geht es schnell bergab. Bei 97% sind es 33% und bei 98% sind es
39%.
Danach wird es schwierig, weil das Seeing den Sonnenrand verschmiert.
Bei 99% des Durchmessers wurde ein Abschwächung von 49%
gemessen. Man kann also sagen,
dass sich die Helligkeit zum Rand grob halbiert. Unterschiede zwischen
den Farben Rot und Blau waren bei der Randabschattung nicht zu
entdecken.
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