Auf
der Würzburger Frühjahrstagung 2019 gab es einen
interessanten Vortrag über die Sonnengranulation. Heinz
Hilbrecht berichtete dort über die Möglichkeit mit
langen Belichtungsreihen die Supergranulation der Sonne nachweisen zu
können.
Die bekannten kleinen Granulen im Bogensekundenbereich sollen einigen
Modellen zufolge
auf größeren Granulen sitzen die langsam aufsteigen.
Dabei ´rutschen´ die kleinen Granulen zur Seite ab
und lösen sich
im Grenzbereich zwischen den
Supergranulen auf. Durch die Mittelung von Sonnenbildern über
mehrere Stunden
hinweg sollen die Spuren der kleinen Granulen verschwinden und die
Grenzen zwischen den
Supergranulen sichtbar werden.
Diese clevere Idee begeisterte sofort und führe am 19.4.2019 zu ersten Experimenten. Ein grade verschwindender Sonnenfleck konnte genutzt werden um über mehrere Stunden hinweg die Bilder exakt auszurichten. Es entstanden 3 min-Serien um 6:51, 8:06, 8:16, 8:26, 8:36, 8:46, 8:56, 9:07, 9:16, 9:50, 10:00, 10:20 und 10:33 UT Die Ergebnisse der Belichtungsserien wurden mit Winjupos entfaltet und später gemittelt. Das Flat hat nicht so gut funktioniert, aber die aus dem Flat kommenden Artefakte waren leicht zu identifizieren. Die Artefakte befinden sich am Sonnenrand. Zur Sonnenmitte waren keine Dustdonuts zu sehen.
Hinweise auf Supergranulen wurden nicht gefunden, aber vielleicht ist die Anzahl der Bildserien noch zu klein oder es liegt daran, noch nicht ganz klar ist wonach gesucht werden sollte.
Hier nochmal der Zentralbereich der Sonnenmitte mit voller Auflösung. Wenn man dieses Bild unscharf rechnet, gibt es vielleicht etwas das die Supergranulation sein könnte.
Nebenbei sind noch ein paar schöne Sonnenfotos entstanden
Die
Bewegung des
Sonnenflecks
durch die Sonnenrotation ist gut
sichtbar.
Für die folgende Animation wurden die Bilder auf die linke,
kleinere Gruppe ausgerichtet.
Die Aufbereitung mit Winjupos zeigt beim Sonnenfleck eine elliptische Form.
Nach mir arbeitete Ernst Elgaß am Teleskop. Ihm gelang ebenfalls ein schönes Foto der an diesem Tag sichtbaren Protuberanz.